Iliosakralgelenk: Schmerz, ISG-Blockade & ISG-Syndrom

Das Iliosakralgelenk befindet sich jeweils rechts und links im unteren Bereich der Wirbelsäule am Übergang zum Becken. Auch als Kreuz-Darmbein-Gelenk bezeichnet, verbindet die L-förmige Struktur beide Körperteile miteinander. Da das Iliosakralgelenk von einem sehr stabilen Bandapparat umgeben ist, lässt es sich nicht aktiv bewegen. Nichtsdestotrotz spielt es für die Beweglichkeit eine wichtige Rolle, da es die Kraft zwischen Oberkörper und Beinen überträgt. Altersbedingte Verschleißerscheinungen der Gelenkflächen, dauerhafte Fehlbelastungen oder Unfälle können jedoch zu einer Blockade des Gelenks führen, sodass Schmerzen entstehen. Diese Erkrankung bezeichnen Mediziner als ISG-Syndrom.

Beschwerden am Iliosakralgelenk

Leiden Betroffene unter Schmerzen im unteren Rücken, stellt in rund einem Viertel der Fälle das Iliosakralgelenk die Ursache dar. Als typische Symptome eines ISG-Syndroms gelten meist schubartig auftretende Beschwerden im unteren Wirbelsäulenbereich, die häufig bei Beuge- oder Drehbewegungen des Rumpfes entstehen. Viele Betroffene klagen auch über Schmerzen nach starker körperlicher Anstrengung oder langem Sitzen in einer Position. In einigen Fällen strahlen Beschwerden in das Gesäß oder teilweise bis in den seitlichen Beckenbereich, die Leistengegend und das Knie aus. Besonders bei Bewegungen wie dem Anziehen der Beine oder dem Beugen des Oberkörpers spüren Betroffene deutliche Einschränkungen. Allerdings ähneln diese Schmerzen denen eines Bandscheibenvorfalls, weshalb das ISG-Syndrom häufig mit diesem Krankheitsbild verwechselt wird.

Dr. med. Reinhard Schneiderhan

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Dr. Schneiderhan ist Experte für Wirbelsäulenschmerzmedizin und behandelt im MVZ in München Taufkirchen getreu dem Grundsatz: „So viel wie nötig, so wenig und schonend wie möglich“.

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ISG-Syndrom: Die Ursachen

Die Ursachen für ein ISG-Syndrom lassen sich in drei Bereiche einteilen. Hauptsächlich liegen sie in Fehlbelastungen, also Zug- oder Druckbeanspruchung der umliegenden Bänder. Diese entstehen vor allem durch Fehlhaltungen, Übergewicht oder das Heben schwerer Gegenstände. Dadurch werden Entzündungen hervorgerufen, die Schmerzen verursachen und diese über Nerven im Rückenmark an das Gehirn weiterleiten. Allerdings kann ein ISG-Syndrom auch durch chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Morbus Bechterew oder hormonelle Umstellungen in der Schwangerschaft ausgelöst werden. Denn dadurch kommt es zu einer Lockerung der Bänder, sodass das Risiko für ein ISG-Syndrom steigt. In diesen Fällen leiden Betroffene ebenso häufig unter Muskelverspannungen, da die Rückenmuskulatur die stabilisierende Funktion des Iliosakralgelenks übernimmt.

Diagnose des ISG-Syndroms

Um eine sichere Diagnose zu stellen, beginnt der Arzt bei der Untersuchung auf ein ISG-Syndrom mit einer ausführlichen Anamnese. Im Anschluss folgt eine gründliche körperliche Untersuchung mithilfe verschiedener Tests. Dazu gehört unter anderem der Test auf Klopfschmerzhaftigkeit. Dabei klopft der Arzt die Dornfortsätze der Wirbelsäule ab. Leiden Patienten unter einem ISG-Syndrom, sollten dabei keine Schmerzen auftreten. Eine weitere Möglichkeit ist das Mennell-Zeichen. Patienten liegen hier auf dem Bauch und der Mediziner fixiert mit einer Hand das Iliosakralgelenk. Mit der anderen hebt er das Bein auf der betroffenen Seite an. Spüren Betroffene dann Schmerzen, deuten diese auf ein ISG-Syndrom hin. Zur weiteren Diagnostik kommen bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT zum Einsatz, die eventuelle Wirbelbrüche oder ausgerenkte Gelenke zeigen. Um ein ISG-Syndrom schließlich genau zu diagnostizieren, müssen Experten weiterhin verschiedene andere Erkrankungen definitiv ausschließen, da sie ebenfalls Schmerzen am Iliosakralgelenk verursachen können. Dazu gehören zum Beispiel Knochenbrüche, Infektionen, die chronisch-entzündliche Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew oder Hüftgelenksarthrose.

Behandlung der Schmerzen am Iliosakralgelenk

Bei der Behandlung stellt Bewegung einen wichtigen Teilaspekt dar. Physiotherapie hilft zum Beispiel dabei, die umliegende Muskulatur zu stärken und das Gelenk zu entlasten. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Infiltrationstherapie. Hier spritzen Mediziner spezielle betäubende Arzneien an die betroffene Stelle, sodass Schmerzen ausgeschaltet werden. Leiden Patienten unter einer ISG-Blockade, können Experten durch eine Mobilisationstherapie die Beweglichkeit des Iliosakralgelenks verbessern. Dabei dehnen sie die betroffenen Strukturen vorsichtig. Verhelfen diese Maßnahmen zu keiner Linderung, steht heutzutage eine spezielle Stabilisierung mithilfe von Dreiecksimplantaten zur Verfügung. Diese werden im Rahmen eines kleinen chirurgischen Eingriffs in das Iliosakralgelenk eingesetzt und sorgen so für eine Stabilisierung.

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