Parese: Die unvollständige Lähmung

Definition: Bei einer Parese kommt es zu leichten, unvollständigen Muskellähmungen und zu einem Kraftverlust. Ob sie heilbar ist, hängt von der Ursache ab.

Inhalt:

Welche Paresen gibt es?

Es gibt mehrere Unterkategorien:

  • Die Monoparese betrifft nur jeweils einen Arm oder ein Bein.
  • Als Diparese bezeichnet man die unvollständige Lähmung zweier Gliedmaßen.
  • Die Tetraparese äußert sich durch Bewegungsunfähigkeit beider Arme und Beine.
  • Bei teilweiser halbseitiger Lähmung des Körpers spricht man von einer Hemiparese.
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Die Dauer hängt immer von der Ursache ab, wobei sie zwischen zwei bis drei Wochen und gar keiner Heilung variiert. Falls eine vollständige Lähmung eines Skelettmuskels auftritt, sprechen Experten von einer Plegie.

Weitere Formen der Parese:

  • Toddsche Parese: Vorübergehende Lähmung oder andere neurologische Ausfälle für wenige Minuten
  • spastische Parese: unvollständige Lähmung mit Störungen der Muskelreflexe und der Motorik
  • zentrale Parese: Verletzung eines speziellen Neurons führt zu spastischen Lähmungen
  • fasziale Parese: Gesichtslähmung
  • Bellsche Parese: Lähmung einer Gesichtshälfte ohne bekannte Ursache
  • Abduzenzparese: Lähmung eines Augenmuskels
  • schlaffe Parese: niedriger oder gar kein Muskeltonus, fehlende oder keine Reflexbereitschaft
  • manifeste Parese: Lähmung ist deutlich sichtbar

Unterschiedliche Symptome möglich

Vielfältige Ursachen und Krankheitsverläufe wecken unterschiedliche Symptome bei Betroffenen. Im Allgemeinen können Patienten ihre Kraft in den betroffenen Bereichen nicht mehr vollständig einsetzen. So sind Missempfindungen oder Gefühlsstörungen die Folge. Arme, Hände, Füße oder Beine können von Kribbeln, Taubheit oder Brennen betroffen sein. Teilweise spüren Erkrankte Hitze, Kälte oder Berührungen nicht mehr und das Schmerzempfinden ist deutlich verringert oder gar nicht mehr vorhanden. Dabei tritt neben der Schädigung der motorischen Nerven auch eine Störung der sensiblen Nervenfasern auf.

Weitere mögliche Anzeichen einer Parese sind:

  • Übelkeit
  • starke Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Beeinträchtigungen des Sprachzentrums
  • Störungen des Sehzentrums

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Stellen Sie sich gerne persönlich in unserem medizinischen Versorgungszentrum in Taufkirchen vor. Vereinbaren Sie dazu telefonisch einen Termin unter der Rufnummer 089 / 6145100. Unser Team erklärt Ihnen gerne alles ausführlich.

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Welche Ursachen hat eine Parese?

In vielen Fällen ist die Ursache ein plötzliches Ereignis wie ein Schlaganfall oder ein Unfall. Vor allem Kopf- und Rückenmarksverletzungen lösen eine Parese aus. Zudem können auch Infekte wie Borreliose oder Entzündungen der Muskeln und Nerven eine Parese bewirken. Mitunter sind angeborene Erkrankungen wie Muskelschwund oder ein Tumor die Ursache. Zum Teil können auch mechanisch geschädigte Nerven durch Einklemmungen oder Verletzungen durch eine Operation der Hintergrund sein. Daneben rufen einige Gifte eine Schädigung der Nerven hervor, zum Beispiel eine Lebensmittelvergiftung durch Bakteriengift. Wenn eine psychische Erkrankung der Auslöser ist, sprechen Mediziner von einer psychogenen Parese.

Ist eine Parese heilbar?

Die ärztliche Behandlung startet mit einem ausführlichen Gespräch, in dem geklärt wird, ob es ein auslösendes Ereignis wie zum Beispiel einen Unfall, eine Verletzung oder eine Vorerkrankung gab. Danach folgen körperliche Untersuchungen sowie Blutabnahme und neurologische Betrachtungen. Der Arzt überprüft die Bewegungsunfähigkeit, Muskelkraft, Reflexe und das Gefühlsempfinden.

Abhängig vom Befund folgen weitere Untersuchungen mithilfe einer Computertomografie, Kernspintomografie, Muskelbiopsie oder Gentests. Je nach Ergebnis der Diagnose variieren hier die Behandlungsmethoden einer Parese.

Bei einem Infekt nutzt man Antibiotika oder virushemmende Medikamente, um die Nerven- und Muskelentzündungen zu behandeln. Mitunter verschwinden die Symptome auch von selbst, zum Beispiel bei einer Gesichtslähmung unbekannter Ursache. Falls ein Tumor vorliegt, hilft meist nur eine Operation, Chemotherapie oder Strahlenbehandlung des Tumors. Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist keine Heilung möglich, da die betroffenen Nerven dauerhaft geschädigt wurden. In diesem Fall setzen Ärzte auf eine Linderung der Symptome und unterstützende Maßnahmen.

Vor allem Physiotherapie ist empfehlenswert. Eine Massage kann die gelähmten Bereiche aktivieren. Außerdem können Bewegungen eingeübt werden, die der Patient ständig wiederholt oder die immer schwieriger werden. So lassen sich gezielt die schwachen Muskelgruppen ansprechen. Seien Sie geduldig. Ihr Körper muss seine motorischen Fähigkeiten erst wieder erlangen.

Zudem helfen physikalische Behandlungen wie Wechselbäder, Wärmeanwendungen oder Elektrobehandlungen, die Muskulatur zu trainieren und die Durchblutung und Beweglichkeit zu fördern.

Tipps für den Alltag

  • Faszialparese: Befeuchten Sie Ihre Augen regelmäßig und versuchen Sie nicht, Grimassen zu schneiden oder kraftvolle Bewegungen zu machen. Das Gesichtstraining erlernen Sie beim Physiotherapeuten.
  • Beispiel für eine Übung bei einer Fußhebeparse: Versuchen Sie, Ihren Fuß im Sitzen auf die Ferse zu stellen. Auch wenn keine Bewegung möglich ist, wird dennoch ein Bewegungsimpuls gesendet. Stellen Sie sich zusätzlich die Bewegung im Geist vor. Nach zehnmal machen Sie eine Minute Pause, um die Übung dann für drei bis vier Runden zu wiederholen. Regelmäßiges Üben ist sehr wichtig, um Veränderungen herbeizuführen. Ihr Physiotherapeut zeigt Ihnen genau auf Sie zugeschnittene Übungen.
  • Hilfsmittel: Wenn Sie körperlich stark eingeschränkt sind, können Sie sich verschiedene Hilfsmittel zulegen, die den Alltag erleichtern. Es gibt zum Beispiel Schneidebretter mit Gemüsehalter, Spezialbesteck, Knöpfhilfen, Greifzangen und Mausersatzgeräte für den PC.

Mobil bleiben: Scooter, Orthesen oder Handbikes helfen, selbstständig von A nach B zu kommen.

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Warum zu Dr. Schneiderhan?

  • Orthopäde seit 1993
  • Schwerpunkte: interventionelle Schmerztherapie und minimalinvasive Wirbelsäuleneingriffe
  • Bevorzugung konservativer Verfahren
  • Autor dreier Patientenratgeber und Referent auf Fachkongressen

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