Schmerztherapie beim Orthopäden in München

Die Schmerztherapie hat in den letzten 25 Jahren so deutlich an Bedeutung gewonnen wie kaum ein anderer in der Medizin. Grund dafür ist die stetig wachsende Zahl an Patienten mit chronischen Schmerzen. Ziel der Schmerztherapie ist es, eine Chronifizierung der Schmerzen mit der Folge einer langen Erkrankung zu verhindern oder diese zu therapieren. Auch einige für die Schmerzen ursächliche Probleme lassen sich dank der Schmerztherapie beheben.

Überblick über den Inhalt:

Patient mit Rückenschmerzen, Schonhaltung

Patient mit Rückenschmerzen, Schonhaltung

Durch die Schmerztherapie werden die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit wiederhergestellt und folglich Schonhaltungen, die die Beschwerden weiter verstärken würden, vermieden. Basis für eine erfolgreiche Schmerztherapie ist eine umfassende Diagnostik, denn Schmerzen – insbesondere im Rückenbereich – sind häufig ein komplexes Problem, dem unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen können. Fehlstellungen, Belastungen oder auch psychische Leiden wie Ängste und Depressionen spielen dabei häufig zusammen. Deshalb ist es wichtig, dass Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam die Beschwerden analysieren, bewerten und die Schmerzursache gezielt und interdisziplinär behandeln.

Schmerzen lindern – ganz ohne Operation

Problematisch ist, dass heute immer noch viel zu oft und vor allem zu früh operiert wird. Für den Patienten beginnt damit nicht selten eine weitere Behandlungsgeschichte, die vermeidbar gewesen wäre. Denn ein Großteil der akuten und chronischen Schmerzen an Knochen, Bändern und Gelenken lässt sich meist auch ohne offene Operation sehr gut behandeln.

Viele Patienten sind sich deshalb unsicher, ob die ihnen vorliegende Diagnose und der Therapievorschlag des behandelnden Arztes wirklich für sie optimal sind. In diesen Fällen ist es ratsam, eine zweite Meinung bei einem weiteren Arzt einzuholen – oder noch besser bei einem auf Wirbelsäulenerkrankungen spezialisierten Ärzteteam:

In unserem interdisziplinären Fachärzteteam arbeiten Orthopäden und Schmerztherapeuten, Neurochirurgen, Radiologen, Neurologen, Allgemeinmediziner und Spezialisten für Physikalische und Rehabilitative Medizin eng zusammen, um ein für Sie maßgeschneidertes Behandlungskonzept zu entwickeln. Zunächst schöpfen wir alle zur Verfügung stehenden konservativen und minimalinvasiven Möglichkeiten aus. Denn durch frühzeitiges Eingreifen und gezieltes Entgegenwirken können wir eine Operation in vielen Fällen vermeiden.

Die Bandbreite unserer hoch spezialisierten Behandlungsmöglichkeiten sichert Ihnen die optimal auf Ihre Schmerzursachen abgestimmte Therapie. Je nach Umfang der Behandlung ist auch ein ambulanter oder stationärer Aufenthalt möglich.

Schmerztherapie auf Grundlage einer sorgfältigen Diagnose

Dr. Schneiderhan mit einem Patient

Arzt-Patient-Gespräch

Um der Ursache für Ihre Schmerzen auf den Grund zu gehen und ein individuell maßgeschneidertes Therapiekonzept für Sie zu entwickeln, führen wir zunächst eine umfassende Schmerzanalyse und Diagnostik durch. In einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch hören wir uns Ihre Geschichte an und stellen Ihnen Fragen, die uns dabei helfen, Ihre Beschwerden zu analysieren und der Ursache auf den Grund zu gehen.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch führen wir die klinische Untersuchung sowie begleitende bildgebende Verfahren wie Röntgen oder CT durch. Sie müssen also keine Folgetermine vereinbaren, denn die Radiologie befindet sich in unseren Räumlichkeiten. So sparen Sie Zeit und erhalten schnellstmöglich eine individuell auf Sie abgestimmte Therapieempfehlung. Die folgenden Anwendungen zählen zur konservativen Schmerztherapie:

Progressive Muskelentspannung

Progressive Muskelentspannung

Progressive Muskelentspannung

Die progressive Muskelentspannung ist eine einfache und körperbezogene Methode, Entspannung zu erlernen. Das Prinzip besteht darin, einzelne Muskelgruppen zunächst willentlich anzuspannen, um sich anschließend des Entspannungszustands deutlicher bewusst zu werden. Das Training verbessert langfristig die eigene Körperwahrnehmung, sodass sich von Muskelverspannungen herbeigeführte Schmerzen sozusagen von selbst lindern lassen.

Näheres zur Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson

Medikamentöse Behandlung

Medikamente - Tabletten

Medikamente

Schmerzmittel versprechen schnelle Linderung bei Schmerzen jeglicher Art, nicht nur am Bewegungsapparat. Doch so einfach die Einnahme von Tabletten ist: Sie ist nicht ohne Risiken und sollte sorgfältig überlegt und mit dem behandelnden Arzt abgesprochen sein. Nicht zuletzt, weil es verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungen und Risiken gibt, insbesondere bei langfristiger Einnahme.

Näheres zur medikamentösen Schmerztherapie

Injektionen und Spritzenbehandlungen

Patientin bei einer Injektion in den Nacken

Behandlungsbeispiel: Injektion in den Nacken

Häufig ist die Gabe von lokal wirkenden Schmerzmitteln notwendig, um die Schmerzen zu lindern und die Bewegungsfreiheit weitestgehend wiederherzustellen, bevor weiterführende Therapien begonnen werden können. Je nach Lokalisation und Ursache des Schmerzes kommen hierbei unterschiedliche Injektionsverfahren infrage.

Näheres zu Injektionen und Spritzenbehandlungen

Akupunktur

Behandlungsbeispiel Akupunktur

Kleines Bild: Behandlungsbeispiel: Akupunktur am Patienten

Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der eine therapeutische Wirkung durch Nadelstiche an bestimmten Punkten des Körpers erzielt wird. Akupunktur kann Blockaden lösen, die körpereigenen Regulationsmechanismen positiv beeinflussen und eignet sich sehr gut bei Kopf-, Gelenk- oder Rückenschmerzen. Aus diesem Grund setzen wir Akupunktur als nicht-invasive Schmerztherapie ein.

Näheres zur Akupunktur

Wie entstehen Schmerzen?

Schmerzreizweiterleitung

Schmerzreizweiterleitung

Unser Körper ist mit etwa drei Millionen Schmerzrezeptoren ausgestattet: in der Muskulatur, den Gelenken, Organen oder Bandscheiben – letztere werden aber erst dann aktiv, wenn ein bestimmtes Ausmaß an Verschleiß eingetreten ist. Aber was passiert da, wenn ein Schmerzrezeptor auf einen Reiz reagiert? Ein Beispiel aus dem Alltag: Trifft der Hammer den Finger statt den Nagel, verformt der mechanische Druck des Hammerschlags das Gewebe und mit ihm die an dieser Stelle verteilten Schmerzfühler. Diese wiederum sind so konstruiert, dass sie die aufgenommene Bewegungsenergie (Hammerschlag) in elektrische Energie umwandeln. Diese neuroelektrischen Signale werden von den nachgeschalteten Nervenzellen an das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Wie bei allen Nervenzellen, die mit der Verarbeitung und Weiterleitung von Sinneserregungen zu tun haben, ist die Intensität des Reizes – im Beispiel die Schlagkraft des Hammers – in der Regel durch die Entladungsfrequenz der Nervenzellen codiert. Das heißt: Je öfter ein Schmerzrezeptor an der betroffenen Stelle sein Signal weiterleitet, desto stärker war der Hammerschlag und desto größer ist der Schmerz, den wir fühlen.

Wie kommt es, dass wir Schmerzen auf eine ganz bestimmte Art spüren?

Zum einen liegt das an den Schmerzrezeptoren und an den angekoppelten leitenden Nervenfasern. Auch sie sind nicht alle gleich. Bei den Schmerzfühlern gibt es zwei Typen, die für unterschiedliche Arten von Schmerz zuständig sind: Schmerzrezeptoren mit A-delta-Fasern sind schnell leitende Fasern, die helle, stechende Schmerzen – zum Beispiel einen Nadelstich – mit einer Geschwindigkeit von 54 km/h weiterleiten. Dieser Schmerz wird manchmal auch als „Erster Schmerz“ bezeichnet. Schmerzrezeptoren mit C-Fasern sind mit 3,6 km/h wesentlich langsamer. Sie leiten den eher dumpfen, häufig tieferen Schmerz weiter, der manchmal auch als zweiter Schmerz bezeichnet wird.