So wichtig ist die Zweitmeinung
In Zeiten vieler unnötiger Operationen an der WirbelsĂ€ule wird die Ă€rztliche Zweitmeinung immer wichtiger. Unser interdisziplinĂ€res FachĂ€rzteteam arbeitet fachĂŒbergreifend zusammen, um fĂŒr Sie die bestmögliche Behandlung zu finden.
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Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin ĂŒber unsere Zentrale unter 089 / 6145100.
Neuroforamina: Was tun bei neuroforaminaler Enge?
Im folgenden Text möchten wir Ihnen erklÀren, was es mit dem Begriff Neuroforamina auf sich hat.
Was ist Neuroforamina?
Unsere WirbelsĂ€ule ist ein sehr komplexes und sensibles Gebilde. Bestehend aus 24 freien Wirbeln, dem Kreuz- und SteiĂbein sowie speziellen BĂ€ndern und Muskeln, sorgt ihr Aufbau fĂŒr eine optimale Statik des menschlichen Körpers. Dabei wird die WirbelsĂ€ule in verschiedene Abschnitte eingeteilt: Es gibt die Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuzbein- und SteiĂbeinwirbelsĂ€ule. Obwohl sich die Form der Wirbel in den einzelnen Abschnitten optisch voneinander unterscheidet, ist ihr Aufbau â vereinfacht dargestellt â immer der gleiche. Die Wirbel verfĂŒgen ĂŒber einen Wirbelkörper, der mit einem knöchernen Wirbelbogen verbunden ist. So entsteht eine Art Hohlraum, der den sogenannten Wirbelkanal bildet, in dem sich das von mehreren RĂŒckenmarkshĂ€uten geschĂŒtzte RĂŒckenmark beziehungsweise die Nervenaustrittsstellen befinden. Zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern verlassen RĂŒckenmarksnerven diesen Wirbelkanal durch kleine Fenster und ziehen beispielsweise in die Beine. Diese Ăffnungen heiĂen Neuroforamina.
Verengungen der Neuroforamina
Die Nerven des RĂŒckenmarks sind fĂŒr die InformationsĂŒbermittlung zwischen Gehirn und Körperregionen zustĂ€ndig und spielen eine zentrale Rolle bei allen BewegungsablĂ€ufen und Körperfunktionen. Bei Verengungen der Nervenwurzelaustrittsöffnungen liegt ein weit verbreitetes Krankheitsbild vor, das auch jĂŒngere Menschen betreffen kann. Meistens entstehen die Verengungen der Neuroforamina durch angeborene oder degenerative Prozesse, also Abnutzungserscheinungen der Bandscheiben und Gelenke, aber auch durch spezielle Gelenkerkrankungen wie Arthrose. Verengungen der Neuroforamina können beispielsweise durch einen Höhenverlust der Bandscheiben und damit verbundene LageverĂ€nderungen der Wirbelkörper hervorgerufen werden. In der Folge können Nervenwurzelkanal und Neuroforamina enger werden und Reizungen oder auch eine SchĂ€digung der RĂŒckenmarksnerven verursachen, was zu erheblichen Beschwerden fĂŒhrt. Diese unterscheiden sich wiederum in Art und Umfang, je nachdem, an welchem WirbelsĂ€ulenabschnitt sie auftreten. An der HalswirbelsĂ€ule beispielsweise kommt es hĂ€ufig zu Schmerzen, die auch in die Arme ausstrahlen sowie zu GefĂŒhlsstörungen und gestörten Reflexen in den Armen. Im Bereich der LendenwirbelsĂ€ule kann eine Verengung der Neuroforamina Schmerzen bis in beide Beine verursachen, die oft mit Gangunsicherheiten und TaubheitsgefĂŒhlen einhergehen.
Diagnostik und Therapie
Zur Diagnose einer Verengung fĂŒhrt der Arzt zunĂ€chst ein ausfĂŒhrliches PatientengesprĂ€ch mit einer genauen Anamnese. Des Weiteren folgt eine umfangreiche Untersuchung, in der Regel mit bildgebenden Verfahren wie Röntgen, MRT und CT. Hier steht eine individuelle Begutachtung des Patienten an erster Stelle, auf dieser Grundlage können Ărzte eine Diagnose stellen und das richtige Therapiekonzept empfehlen. Immer hĂ€ufiger agieren dabei die behandelnden Ărzte in einem interdisziplinĂ€ren Team mit FachĂ€rzten aus den unterschiedlichen Bereichen wie OrthopĂ€die und Schmerzmedizin, Radiologie, Neurochirurgie, Neurologie oder Psychologie und setzen die Ergebnisse der Diagnose zu einem schlĂŒssigen Gesamtbild zusammen. Der interdisziplinĂ€re Ansatz ermöglicht dann eine genaue und ganzheitliche Betrachtung des Beschwerdebildes sowie eine optimale Therapie. Bei leichten Beschwerden durch eine Verengung der Neuroforamina können konservative Methoden wie Krankengymnastik, physikalische Therapie oder Injektionen zum Einsatz kommen. Bestehen bereits lĂ€nger andauernde, starke Schmerzen und können konservative Methoden keine Linderung mehr erzielen, helfen dann je nach Indikation beispielsweise minimalinvasive Techniken zur Behebung der Symptome. Zum Beispiel kann die Mikrolasertechnik den gewĂŒnschten Erfolg bringen. Dabei schrumpft ein gezielt angewendeter Laserstrahl das ausgetretene Bandscheibengewebe und die Nerven bekommen wieder mehr Platz.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die minimalinvasive Kathetertechnik, die mithilfe eines Medikamentengemisches störende Strukturen beseitigt. Hierbei fĂŒhrt der Arzt durch eine natĂŒrliche Knochenöffnung am SteiĂbein eine flexible Sonde direkt an die schmerzauslösende Stelle heran. So lassen sich schmerzstillende Arzneimittel auf den Punkt genau injizieren, Verengungen beispielsweise durch ausgetretenes Bandscheibenmaterial und EntzĂŒndungen bilden sich zurĂŒck. Bestehen Beschwerden bereits sehr lange, kann der Operateur auch mithilfe eines kleinen Hautschnittes die Nervenwurzelaustrittslöcher ausfrĂ€sen, um wieder eine optimale Weitung der Neuroforamina zu erzielen. In einigen FĂ€llen kann als letzte Option auch eine Stabilisierung-/Versteifungsoperation helfen.
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum in MĂŒnchen Taufkirchen vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin ĂŒber unsere Zentrale.
Patienten fragen, unser WirbelsÀulenspezialist Dr. Schneiderhan antwortet:
Einzelne Fragen, die Nutzer zum Thema neuroforaminale Enge bereits in der Vergangenheit gestellt haben, finden Sie hier:
Frage: Schmerzen im linken oberen GesĂ€Ăbereich - Neuroforamina
Antwort von Dr. med. Reinhard Schneiderhan
Ihre Beschwerden sind wohl durch eine Reizung des 5. LendenwirbelsĂ€ulennervs bedingt, dieser verlĂ€uft durch das Neuroforamen L5/S1 und wird offenbar durch Bandscheibengewebe sowie durch arthrotische Anbauten behindert. Wir empfehlen in solchen FĂ€llen eine Röntgen- oder CT-gestĂŒtzte Infiltration an dieses Neuroforamen, um eine lokale Wirkung zu erzielen und damit dem Nerv wieder etwas mehr Platz zu verschaffen. Diese Therapie kann durchaus mehrfach im wöchentlichen Abstand durchgefĂŒhrt werden, nicht selten resultiert eine langfristige Beschwerdefreiheit. Bei Nichterfolg kann mikrochirurgisch dieses Neuroforamen erweitert werden.
Mit freundlichen GrĂŒssen
Dr. med. S. Böll
Frage: Risiko bei der Behandlung
Antwort von Dr. med. Reinhard Schneiderhan
die Wahrscheinlichkeit des Auftritts schwerer unerwĂŒnschter Wirkungen wie LĂ€hmung und GefĂŒhlstörung ist extrem gering, auch Blasen- oder Mastdarmstörungen sowie Sexualfunktionsstörungen könnten auftreten. Auch diese Komplikationen sind extrem selten. HĂ€ufiger auftreten könnten dann Blutungen und Infektionen, wobei auch hier die Wahrscheinlichkeit im Einzelfall sehr gering ist.
Wir wĂŒnschen eine gute Besserung und verbleiben mit freundlichen GrĂŒĂen
Dr. med. A. Dötterl / dö
Frage: Schmerzen im linkem GesĂ€Ă
Antwort von Dr. med. Reinhard Schneiderhan
wir empfehlen, zunĂ€chst die konservativen Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen. Wenn diese ohne Erfolg bleiben, sollten Sie sich ĂŒber die vielfĂ€ltigen Möglichkeiten der minimalinvasiven WirbelsĂ€ulentherapie informieren.
Mit freundlichen GrĂŒĂen, Ihre Patientenbetreuung
MVZ Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen
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