Beckenschiefstand: Ursachen und Therapie

Das Becken ist mit der Wirbelsäule über das Kreuz-Darmbeingelenk verbunden. Treten Störungen dieses sensiblen Verbundes auf, kann es in der Folge zu Störungen kommen, auch an anderen Stellen des Körpers wie Kopf- und Zahnschmerzen oder Nackenschmerzen. Eine mögliche Ursache kann ein sogenannter Beckenschiefstandsein. Dieser ruft häufig Probleme im gesamten Bereich des Rückens hervor. Dazu kommt es beispielsweise durch unfallbedingte Verletzungen, eine Skoliose, oder eine Beinlängendifferenz. Eine geringe Asymmetrie ist meist unproblematisch. Erst ab einer Beinlängendifferenz von über sechs Millimetern treten Beschwerden auf. Sie führt zum seitlichen Abkippen des Beckens aus der normalen waagerechten Position. Die Verschiebung seitwärts setzt sich in der Krümmung der Wirbelsäule fort. Durch diese Asymmetrie wird die Wirbelsäule stärker belastet und verschleißt schneller. Bereits alltägliche Situationen können bei einem Beckenschiefstand Schmerzen und andere Beschwerden auslösen.

Typische Symptome beim Beckenschiefstand

Da in unserem Körper viele Mechanismen ineinandergreifen, kann sich ein Beckenschiefstand in verschiedenen Bereich des Körpers bemerkbar machen. Der Körper versucht stets Unregelmäßigkeiten in der Haltung an anderer Stelle auszugleichen – bei minimalen Differenzen ist dies kein Problem.

Zunächst versucht meist die Wirbelsäule den Beckenschiefstand auszugleichen. Rückenschmerzen sowie Kopf- und Nackenschmerzen sind dann keine Seltenheit. Durch die unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule können weitere Erkrankungen entstehen wie ein Bandscheibenvorfall oder eine generelle Fehlstellung (Skoliose). Auch die unteren Extremitäten reagieren auf die Verschiebung.

Typische Symptome des Beckenschiefstandes sind hier:

Diagnose und erste Maßnahmen

Ein jahrelanger Beckenschiefstand kann zu schmerzhaften Verspannungen, Kopfschmerzen oder auch Bewegungs- und Gangstörungen einhergehen. Um diese Ursache der Beschwerden zu identifizieren, ist eine ausführliche Diagnostik nötig. Nach einer eingehenden Anamnese und körperlichen Untersuchung werden in der Regel verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, um einen Beckenschiefstand zu diagnostizieren. Beispielsweise lässt mit einer 3D oder 4D-Wirbelsäulenvermessung einen Beckenschiefstand erkennen. Mit diesen Verfahren ermittelt der Orthopäde Form und Lage der Wirbel und Bandscheiben komplett ohne schädliche Röntgenstrahlen. Vorhandene Fehlstellungen werden so millimetergenau bestimmt, die Wirbelsäule wird dabei exakt vermessen. Das geschieht, vereinfacht gesagt, mit Lichtstrahlen beziehungsweise Lichtlinien, die ein Lichtprojektor über den zu vermessenen Rücken wirft. Eine Kamera erfasst den Verlauf dieser Linien und sendet die Daten an einen Computer. Dort entsteht aufgrund dieser Messungen ein dreidimensionales Bild der Wirbelsäule und des Beckens, ein Beckenschiefstand lässt sich exakt bestimmen. Eine leichte Ausprägung einer schiefen Hüfte beheben unter anderem orthopädische Einlagen, Chiro- und Physiotherapie sowie tägliche Krankengymnastik. Wenn Muskelverspannungen als Ursache für die Beschwerden an erster Stelle stehen, verhelfen Massagen, Entspannungsübungen, leichte Kraft- und Dehnübungen zu einer Linderung der Beschwerden. Daneben sorgen Sportarten wie Schwimmen, Yoga und Pilates für eine Kräftigung und Lockerung des muskulären Apparates.

Therapiemöglichkeiten bei einem Beckenschiefstand

Folgeerkrankungen eines Beckenschiefstands wie Vorwölbungen und Vorfälle der Bandscheiben gehören in die Hände eines spezialisierten Arztes und können heute oft konservativ oder minimalinvasiv behandelt werden. Bei Verschleißerscheinungen der Facettengelenke bietet sich beispielsweise häufig die Behandlung mittels Hitzesonde an, wobei der Arzt die betroffenen Schmerzfasern gezielt verödet. Liegt bereits ein Bandscheibenschaden vor, eignen sich Therapien wie Mikrolaser oder Epiduroskopie, um störendes Weichteilgewebe schonend zu schrumpfen. Mithilfe der Rückenmarksspiegelung, auch Epiduroskopie genannt, können Ärzte die Strukturen im Epiduralraum sichtbar machen. Dadurch können lokale Entzündungen, Verklebungen, Narbenbildungen oder Nervenverletzungen identifiziert und behandelt werden. Außerdem lassen sich mit der Epiduroskopie Katheter exakt platzieren, um so eine direkte Schmerzmittelgabe vorzunehmen. Alle minimalinvasiven Methoden bieten eine schnellere Beschwerdefreiheit, weniger Belastung für den Körper und kürzere Regenerationszeiten.

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