Woher kommen Schmerzen im Lumbosakralbereich?
Der Begriff „lumbosacral“ bedeutet auf Deutsch: „die Lende (lumbo) und das Kreuzbein (sacral) betreffend“. Was das genau heißt und woher Schmerzen in der Lumbosakralgegend kommen können, erklären wir Ihnen gerne.
Inhalt:
- „Lumbosakral“ – Was ist das?
- Besonderheiten des Lumbosakralbereichs und typische Folgebeschwerden
- Wie werden lumbosakrale Schmerzursachen diagnostiziert?
- So sieht die Therapie lumbosakraler Schmerzen aus
„Lumbosakral“ – Was ist das?
Mit „lumbosakral“ ist der Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein gemeint. Um das zu verstehen, müssen wir zunächst unsere Wirbelsäule etwas genauer betrachten, die den gesamten Körper stabilisiert.
Sie ist die Achse des menschlichen Körpers und bildet sozusagen die knöcherne Mitte, die den Menschen aufrecht hält und alle Körperteile wie Kopf, Arme und Beine miteinander verbindet. Sie besteht aus 33 Wirbeln, 23 Bandscheiben und diversen Bändern – eine perfekt aufeinander abgestimmte Struktur, die gleichzeitig für Stabilität und Beweglichkeit sorgt. Dabei ist sie wie ein „S“ gebogen und kann so Bewegungen und Stöße optimal abfedern.
Die Wirbelsäule ist in vier Abschnitten unterteilt: sieben Halswirbel (C1 bis C7), 12 Brustwirbel (Th1 bis Th12), fünf Lendenwirbel (L1 bis L5) sowie dem Kreuz- (S1 bis S5) und Steißbein. Das Kreuzbein fungiert als Verbindungsstück zwischen Wirbelsäule und Becken. Im Lenden- und Kreuzabschnitt (Th 12 – max. S5) liegt der Plexus lumbosacralis, ein Nervengeflecht, das Signale aus Körper und Gehirn weiterleitet.
Besonderheiten des Lumbosakralbereichs und typische Folgebeschwerden
Bei vielen Menschen sind im Bereich von Kreuz- und Steißbein Wirbelkörper miteinander verwachsen. Einige Menschen haben einen sechsten Lendenwirbel oder einen zusätzlichen Kreuzwirbel, dafür dann nur vier Lendenwirbel. Daneben gibt es sogenannte Übergangswirbel, die zum Teil oder ganz mit dem Kreuzbein verwachsen sein können.
Im Bereich stark belasteter Lendenwirbel sind Beschwerden besonders häufig, auch ein sogenanntes Wirbelgleiten findet sich hier überdurchschnittlich oft. Bei diesem Krankheitsbild verschieben sich zwei Wirbel gegeneinander. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, ein möglicher Grund ist eine angeborene Anomalie im lumbosakralen Bereich der Wirbelsäule, also im Übergang der Lendenwirbelsäule zum Kreuzbein, die das Abgleiten des Wirbelkörpers begünstigt.
Wie werden lumbosakrale Schmerzursachen diagnostiziert?
Liegt eine Störung im Lumbosakralbereich vor, sind eine sorgfältige Befunderhebung mittels körperlicher Untersuchung, bildgebender Verfahren wie Röntgen, Computertomografie (CT) oder Magnetresonanz-Tomografie (MRT) und eine differenzierte Diagnose notwendig. Auf dieser Grundlage kann die Beschaffenheit des lumbosakralen Überganges und die vorliegende Problematik beurteilt und eine individuelle Therapie eingeleitet werden.
Idealerweise stimmt die Behandlung ein interdisziplinäres Spezialistenteam zum Beispiel aus Orthopäden und Schmerztherapeuten, Neurochirurgen, Radiologen, Fachärzten für Rehabilitative Medizin, Physiotherapeuten und Allgemeinmedizinern gemeinsam ab. Auch der Patient wird einbezogen.
Sie haben Fragen?
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale unter 089 / 6145100.
So sieht die Therapie lumbosakraler Schmerzen aus
Schmerzen im Lumbosakralbereich, die auch in die Beine ausstrahlen können, werden als „Lumbosakralsyndrom“ bezeichnet. Die Therapie richtet sich nach Ausprägung und Umfang der Probleme. Die Schmerzen können zum Beispiel durch einen Sturz, eine Entzündung, Verschleiß oder rheumatische Erkrankungen entstehen.
Prellung:
Bei einer Prellung des Lumbosakralbereichs hilft die PECH-Regel:
– Pause: Nach einer Prellung sollten Sie sofort pausieren.
– Eis: Kühlung hilft, die Schwellung zu lindern.
– Compression: Legen Sie einen Kompressionsverband an, am besten in Verbindung mit einer kühlenden Salbe.
– Hochlagern: Der Oberkörper sollte möglichst hochgelagert werden.
Arthrose:
Liegt beispielsweise eine verschleißbedingte Ursache vor, können konservative Verfahren wie Krankengymnastik oder wirbelsäulenfreundliche Sportarten den Muskelaufbau am Bauch und Rücken stärken und dadurch für mehr Halt und Stabilität sorgen. Aber auch Massagen, Wärmeanwendungen oder in schlimmeren Fällen gezielte Schmerzmittelinjektionen helfen. Die Behandlung mit Orthesen (Stützkorsetten) oder Bandagen kann bei Gelenkdegenerationen je nach Einzelfall ebenfalls eine Option sein.
Chronisches Schmerzsyndrom:
Beim lumbosakralen Schmerzsyndrom hat sich der Schmerz verselbstständigt. Hier hat sich ein multimodaler Ansatz bewährt, der verschiedene Verfahren wie körperliche Aktivierung und Arzneimittel bündelt.
Wirbelgleiten, Bandscheibenvorfall, Wirbelkanalverengung:
Liegen beispielsweise Wirbelgleiten, größere Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkanalverengungen im Lumbosakralbereich vor, reichen konservative Therapien möglicherweise nicht aus. Dann können endoskopische oder mikrochirurgische Verfahren in Erwägung gezogen werden. Über einen kleinen Hautschnitt an der Wirbelsäule entfernt Dr. Schneiderhan störendes Gewebe mithilfe eines Endoskops oder mit speziellen Mikroinstrumenten und hochauflösenden OP-Mikroskopen. Diese modernen Verfahren sind sehr schonend und ermöglichen es dem Patienten, rasch wieder in den Alltag zurückzukehren.
Arthritis:
Eine Entzündung im Bereich der Kreuzbein-Darmbeingelenke kann auf rheumatische Krankheitsbilder zurückzuführen sein. Je nach genauer Ursache kann eine Versteifung notwendig sein, um die Schmerzen zu lindern.
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Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale unter 089 / 6145100.
Sie können auch gerne zu uns kommen, wenn Sie eine Zweitmeinung bei Dr. Schneiderhan in München einholen möchten. Termine können Sie nicht nur telefonisch, sondern auch online buchen.
Warum zu Dr. Schneiderhan?
- Orthopäde seit 1993
- Schwerpunkte: interventionelle Schmerztherapie und minimalinvasive Wirbelsäuleneingriffe
- Bevorzugung konservativer Verfahren
- Autor dreier Patientenratgeber und Referent auf Fachkongressen
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