Hüftschmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlung in München beim Orthopäden
Könnte man Schmerzen in der Hüfte doch einfach wegdenken oder zumindest umgehen. Doch gerade sie sind es, die die Lebensqualität ungeheuer einschränken. So intensiv das Hüftgelenk in die Bewegungsabläufe des Alltags eingebunden ist, so vielfältig können die Auslöser für eine schmerzende Hüfte sein: Von einer Verletzung nach einem Sturz oder Unfall über Arthrose und anatomische Bewegungsblockaden bis hin zu Infektionen und Stoffwechselerkrankungen. Bei lang anhaltenden Hüftschmerzen sollten Sie einen Experten aufsuchen, der den Grund für Ihre Beschwerden kompetent klären und durch eine gezielte Therapie rasch Abhilfe schaffen kann. Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Ursachen und Symptome von Hüftschmerzen sowie unser individuelles Behandlungskonzept.
Die folgende Übersicht zeigt die häufigsten Ursachen von Hüftschmerzen und deren wichtigsten Symptome auf:
- Arthrose der Hüfte
- Schleimbeutelentzündung
- Schnappende Hüfte
- Hüftimpingement
- Infektionen
- Neuralgien
- Osteoporose (Knochenschwund)
- Osteonekrose
- Rheuma
- Gefäßerkrankungen
Formen von Hüftschmerzen & Beschwerden
Arthrose
Ursache der Hüftarthrose:
Die häufigste Ursache für chronische Schmerzen an der Hüfte ist die Arthrose. Auslöser sind neben altersbedingtem Verschleiß und Abbauprozessen auch
Unfälle oder Verletzungen am Hüftgelenk, angeborene Fehlstellungen oder Folgewirkungen von Stoffwechselkrankheiten. (zum Hauptartikel)
Symptome der Hüftarthrose:
Typisch für eine beginnende Hüftarthrose ist der Anlaufschmerz, also ein Schmerz bei einsetzender Bewegung, der nach einigen Schritten wieder nachlässt. Bei längerer Belastung kommt es zu Gelenk- und Leistenschmerzen, die bis ins Kniegelenk ausstrahlen können. Ist die Arthrose so weit fortgeschritten, dass Knochen auf Knochen reibt, sind auch Ruheschmerzen wahrscheinlich.
Schleimbeutelentzündung
Ursache einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte:
Neben mechanischen Ursachen durch Überbelastung kommen auch Infektionen mit Bakterien und Stoffwechselerkrankungen wie Rheuma oder Kristallablagerungen durch Gicht als Ursache für eine Schleimbeutelentzündung an der Hüfte (Bursitis trochanterica) in Betracht.
Symptome einer Schleimbeutelentzündung der Hüfte:
Die als ziehend oder stechend empfundenen Schmerzen liegen über dem großen, spürbaren (Roll-)Hügel des Oberschenkelknochens und setzen nach Belasten und Bewegen des Beines ein, treten bei chronischem Verlauf aber auch in Ruhe auf.
Schnappende Hüfte (Coxa saltans)
Ursache für schnappende Hüfte:
Das sogenannte „Hüftschnappen“ betrifft meist junge Mädchen und bezeichnet ein häufig harmloses Sehnenschnappen, wenn die Hüfte gebeugt oder gestreckt wird. Ursache sind in der Regel ungleichmäßige Wachstumsprozesse, die dazu führen, dass gespannte Sehnen des Oberschenkels bei Bewegung am noch wachsenden Rollhügel des Oberschenkelknochens sozusagen „hängen bleiben und ihn dann überspringen“.
Symptome der schnappenden Hüfte:
Eine schnappende Hüfte verursacht in der Regel keine Schmerzen und „verwächst“ sich in der weiteren körperlichen Entwicklung. Schmerzhaftes Hüftschnappen ist hingegen immer ein Grund, zum Orthopäden zu gehen, da ein Reizzustand vorliegt, der auch zu einer Entzündung des Schleimbeutels führen kann.
Hüftimpingement
Ursache Hüftimpingement:
Die Form des Oberschenkelkopfes und der Gelenkpfanne sind bei jedem Hüftgelenk leicht unterschiedlich. Somit ist auch nicht jeder Bewegungsumfang für jeden gleichermaßen möglich: Bei bestimmten Formveränderungen kann etwa der Hals des Oberschenkelknochens beim Beugen/Heranführen des Oberschenkels am vorderen Pfannendach anschlagen. Man spricht dann von einem Hüftimpingement (engl. „to impinge“ für „anschlagen“). Problematisch ist, dass Patienten durch bestimmte Bewegungen unbewusst Knochen- und Knorpelschäden bewirken können.
Symptome Hüftimpingement:
Ein Hüftimpingement äußert sich durch Schmerzen tief in der Leiste, die vor allem nach längerer Belastung auftreten, außerdem bei bestimmten Bewegungen wie Treppensteigen oder beim Heranführen des Oberschenkels nach innen.
Infektionen
Ursache der Hüftinfektion:
Der sogenannte „Hüftschnupfen“ bezeichnet eine vorübergehende Hüftgelenksentzündung mit Gelenkerguss. Sie tritt meist bei Kindern im Alter von
etwa vier bis sieben Jahren auf, ist häufig durch einen anderen Infekt wie eine Grippe bedingt und bei guter Schonung meist nach zwei Wochen wieder vorbei.
Symptome der Hüftinfektion:
Es treten starke Schmerzen in der Leiste und vorne am Oberschenkel bis zum Knie auf, weshalb betroffene Kinder sich oft weigern, zu laufen.
Neuralgien
Ursache & Symptome einer Neuralgie:
Neuralgie bedeutet Nervenschmerz. Ursache ist in der Regel eine Einengung: Wird die Nervenwurzel des Ischiasnerves an der Wirbelsäule oder einer der Ischiaszweige durch Schwellungen eingeengt, spricht man vom Ischiassyndrom. Eine gänzlich andere Neuralgieform ist eine Entzündung des seitlichen Oberschenkelhautnervs: Ursachen sind hier Druck durch zu enge Kleidung („Jeanskrankheit“), Übergewicht oder auch Muskeltraining. Ischiasnerv: dumpfe oder stechende Schmerzen in Gesäß, Hüfte und Oberschenkel
Oberschenkelhautnerv: brennende Schmerzen an der oberen Außenseite des Oberschenkels in Ruhehaltung, die sich bei längerem Gehen, Stehen oder Laufen verstärken und bei Hüftbeugung nachlassen.
Osteoporose
Ursache und Symptome Osteoporose:
Osteoporose ist eine häufige Alterserkrankung des Knochensystems, die den Knochen dünner, poröser und somit anfälliger für Brüche werden lässt. Knochenbrüche am Bein nahe dem Hüftgelenk zählen nach Wirbelkörperbrüchen zu den zweithäufigsten Frakturen infolge der Erkrankung. Die Osteoporose ist eine zunächst versteckt verlaufende Erkrankung, die sich häufig erst durch einen unerwarteten Knochenbruch (am Bein) bemerkbar macht. (zum Hauptartikel für Osteoporose)
Osteonekrose
Ursache und Symptome einer Osteonekrose:
Bei einer Hüftkopfnekrose stirbt örtlich begrenztes Knochengewebe am Hüftkopf durch mangelnde Durchblutung ab („Knocheninfarkt“) – es handelt sich also um eine schwere Erkrankung. Unbehandelt kann sich das Hüftgelenk verformen. Hauptrisikofaktore sind zu hohe Blutfettwerte, andere Ursachen sind zu viel Alkohol und Rauchen. Das frühe Stadium der Osteonekrose zeigt sich als schleichend beginnendes Ziehen in der Leiste oder plötzlich einschießende Leistenschmerzen. Das Hüftgelenk kann rasch die alltägliche Belastung nicht mehr tolerieren und die Beweglichkeit bei Innendrehungen ist häufig eingeschränkt. Zu massiven Schmerzen kommt es oft erst, wenn der Hüftkopf durch den vermehrt abgestorbenen Knochen einbricht. Daher wird die Krankheit oft erst spät erkannt.
Rheuma
Ursache und Symptome von Rheuma:
Bei Gelenkrheumatismus greift der Körper aufgrund einer Störung des Immunsystems eigene Strukturen des Bewegungsapparates an. Entgegen landläufiger Meinung ist Rheuma keineswegs nur eine Erkrankung älterer Menschen, sondern kann auch junge Erwachsene und selbst Kinder betreffen. Zwar wurden genetische Häufungen festgestellt, die genaue Ursache für diese Autoimmunkrankheit ist jedoch nach wie vor unbekannt. Infolge chronischer Entzündungen leiden Rheumapatienten unter Gelenkentzündungen, Gelenkschmerzen und Schwellungen, möglicherweise verformen sich auch die betroffenen Gelenke. Zu den Leitsymptomen beispielsweise von Morbus Bechterew zählen Schmerzen im Rücken und Gelenkschmerzen. Diese sind meist in Ruhelage (vor allem nachts) am stärksten und bessern sich bei Bewegung. Hinzu kommt eine Morgensteifigkeit der Gelenke, die sich ebenfalls durch Bewegung allmählich bessert.
Gefäßerkrankungen
Ursache und Symptome bei Gefäßerkrankungen in der Hüfte:
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz pAVK, bezeichnet eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), die zu Verengungen oder Verschlüssen der Hauptschlagader und/oder der Beckenarterien führen kann. Beim Gehen kommt es zu stechenden Muskelschmerzen im Hüftbereich, Oberschenkel und Gesäß. Im fortgeschrittenen Stadium sind Schmerzen auch in Ruhe möglich.
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.
Wie werden Hüftschmerzen behandelt?
Diagnostik
Um die genaue Ursache für Ihre Hüftschmerzen festzustellen, sind ein ausführliches Anamnesegespräch sowie eine sorgfältige klinische bzw. körperliche Untersuchung essenziell. Hierzu stehen uns alle nötigen Untersuchungsmethoden und bildgebende Verfahren, wie etwa Ultraschall, Röntgen-, CT- oder MRT-Untersuchungen, in unseren vier medizinischen Versorgungszentren zur Verfügung – Sie müssen also keine weiteren Termine vereinbaren und sparen Zeit. Nach der Diagnose erstellen wir ein individuell auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept, das sich zuerst auf das Spektrum der konservativen Behandlungsmöglichkeiten konzentriert. Die meisten Hüftschmerzen können wir so effektiv und sicher behandeln.
Konservative Therapie
Unser Ziel ist es, Ihre Hüftschmerzen möglichst schnell zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden. Wir setzen dazu minimalinvasive Schmerztherapieverfahren ein, die wir mit aktiver Krankengymnastik zur Muskelstärkung kombinieren. Je nach Ursache der Schmerzen verordnen wir schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Ergänzend können wir diese Maßnahmen, je nach Fall, mit einer Stoßwellentherapie kombinieren, um die Heilung zu beschleunigen.
Operative Therapie
Welche operative Behandlungsmethode zum Einsatz kommt, hängt von der Ursache der Hüftschmerzen ab. Dank der modernen Gelenkspiegelung (Hüftarthroskopie) können wir minimalinvasiv operieren. Lediglich bei der Behandlung einer fortgeschrittenen Arthrose der Hüfte (Coxarthrose) ist eine offene OP mit Ersatz der Gelenkflächen und Implantation einer Hüftprothese (künstliches Hüftgelenk) in der Regel unumgänglich.
Hier erfahren Sie mehr über die Operative Arthrosetherapie an der Hüfte!