Behandlung von Hexenschuss bei Dr. Schneiderhan & Kollegen in München / Taufkirchen
Es bedarf nicht viel, um einen Hexenschuss auszulösen. Schon eine abrupte Bewegung oder das Heben einer schweren Last und plötzlich macht ein stechender Kreuzschmerz jeden weiteren Schritt zur Qual.
Ein Hexenschuss äußert sich durch akute Rückenschmerzen, die vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten. Diese plötzlich einschießenden Schmerzen können durch blockierte Wirbelgelenke, verspannte Muskeln oder gereizte Nerven verursacht werden.
Der Hexenschuss betrifft fast jeden Deutschen mindestens einmal im Leben, meist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren.
Ein Hexenschuss ist schmerzhaft, aber gehört in aller Regel zu den harmlosen und gut behandelbaren Rückenschmerzen. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden eines Hexenschusses nach einigen Tagen von selbst. Zur Behandlung können konservative Therapien wie physiotherapeutische Übungen, Wärmeanwendungen und schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden. Sollten die Schmerzen jedoch anhalten oder sich trotz konsequenter Übung über zwei Wochen nicht bessern, ist es ratsam, dies mit einem Arzt zu besprechen.
Es ist wichtig, bei starken und plötzlich einsetzenden Schmerzen im unteren Rückenbereich ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn Symptome wie Lähmungen oder Taubheitsgefühle im Bein hinzukommen. Diese könnten auf einen akuten Bandscheibenvorfall hinweisen, der einen medizinischen Notfall darstellt.
Vorbeugend können regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen helfen, die Muskulatur zu stärken und Verspannungen zu vermeiden. Auf diese Weise lässt sich das Risiko für einen Hexenschuss verringern.
Hier erfahren Sie alles zu den häufigsten Ursachen, Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten sowie zur Vorbeugung eines Hexenschusses (Lumbago).
Überblick über den Inhalt:
- Was ist ein Hexenschuss
- Ursachen eines Hexenschusses
- Symptome eines Hexenschusses
- Behandlung eines Hexenschusses
- Hexenschuss vorbeugen
Was ist ein Hexenschuss?
FunFact: Die Entstehung des Begriffs Hexenschuss geht bis ins Mittelalter zurück. Damals glaubte man, dass eine Hexe einen Pfeil in den Rücken des Opfers geschossen habe, da man keine andere Erklärung für die plötzlichen Schmerzen fand.
Ein Hexenschuss, medizinisch auch als Lumbago, Lumbalsyndrom oder Lumbalgie bezeichnet, vom lateinischen Wort „lumbus“ für „Lende“ stammend, ist eine akute Funktionsstörung des Rückens im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Er tritt häufig nach ruckartigen Bewegungen auf, wenn Muskeln, Faszien und Bänder im unteren Rücken bereits belastet sind. Die häufigsten Auslöser eines Hexenschusses sind alltägliche Bewegungen wie das zu schnelle Aufstehen aus dem Bett oder das ungünstige Heben von Einkäufen. Oft ist die Rückenmuskulatur durch Bewegungsmangel bereits geschwächt und verkürzt, wodurch eine ungewohnte Belastung einen Hexenschuss provozieren kann.
Diese Muskelverhärtungen führen nicht nur zu starken Schmerzen, sondern auch zu Bewegungseinschränkungen und einer oft gebückten Zwangshaltung. Zusätzlich können auch sensible oder motorische Ausfälle, wie Lähmungserscheinungen, hinzukommen. Die Beschwerden bessern sich, sobald sich die Muskelverspannungen gelöst haben.
Ein Hexenschuss kann Menschen jeden Alters treffen, tritt jedoch nach dem 60. Lebensjahr seltener auf. Über 60 Prozent der Lumbagos lassen sich auf die Wirbelsäulenhöhe L4 und L5, also den unteren Bereich der Lendenwirbelsäule, zurückführen.
Im Gegensatz zu Ischias-Schmerzen, die durch die Kompression des Spinalnervs entstehen, wird der Hexenschuss durch eine Reizung der Nerven ausgelöst, die die Wirbelsäule selbst versorgen. Dies betrifft meistens die Lendenwirbelsäule oder das Iliosakralgelenk, die gelenkige Verbindung zwischen Kreuzbein und Darmbein. Die Schmerzen sind oft sehr stark und gehen mit Muskelverkrampfungen und einer zeitweisen völligen Bewegungseinschränkung einher.
Zum Glück steckt hinter den akuten, stechenden Schmerzen im unteren Rücken selten ein ernsthaftes Rückenleiden wie ein Bandscheibenvorfall. Ein Hexenschuss verschwindet meist von allein wieder.
VIDEO: Dr. med. Reinhard Schneiderhan über den Hexenschuss
Was bei einem Hexenschuss passiert
Welche Ursachen hat ein Hexenschuss?

Falsches Heben einer schweren Last kann plötzlich einen Hexenschuss hervorrufen (istock)
Bei vielen Menschen ist die Rückenmuskulatur aufgrund von Bewegungsmangel geschwächt und verkürzt, was zu einer Instabilität des Rückens führt und ihn nicht für die alltäglichen Belastungen rüstet. Ein Moment der Unachtsamkeit in einer ungewohnten Körperhaltung ist laut aktuellen Studien die häufigste Ursache für einen Hexenschuss. Bei ungewohnten Bewegungen oder Belastungen verspannen und verhärten sich die untrainierten Rückenmuskeln, insbesondere im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS), was zu plötzlichen Rückenschmerzen führen kann. Diese Verhärtungen und Verspannungen beeinträchtigen das Zusammenspiel von Bändern und Sehnen und können eine Blockade verursachen, die meist die kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln betrifft. Trotz der teils starken Schmerzen ist die Ursache einer Lumbago in den meisten Fällen harmlos.
Auch Stress, Überarbeitung oder Übermüdung können eine akute Lumbago verursachen. Die Rückenschmerzen beim Hexenschuss entstehen meist durch eine Kombination aus einer Blockade der Wirbelgelenke und einer reflektorischen Verspannung der Rückenmuskulatur.
Wenn der Kreuzschmerz jedoch über einen längeren Zeitraum anhält, in Beine und Füße ausstrahlt oder Taubheitsgefühle und Kribbeln verursacht, sollten krankhafte Veränderungen der Wirbelsäule und daraus resultierende Nervenwurzelreizungen ausgeschlossen werden. Zu diesen Erkrankungen zählen:
- Bandscheibenprolaps
- Ischiassyndrom
- Wirbelgleiten (Gleitwirbel)
- Wirbelbruch
In solchen Fällen ist eine gründliche Untersuchung notwendig, um die genaue Ursache der Beschwerden festzustellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Symptome:
Ein akuter Hexenschuss äußert sich typischerweise durch heftige Schmerzen im unteren Rücken, meist zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Gesäß. Die Schmerzen sind häufig einseitig und besonders stark beim Aufrichten aus einer gebeugten Haltung. Betroffene beschreiben den Schmerz als dumpf, drückend, bohrend, ziehend oder stechend, vor allem im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins. Im Gegensatz zum Bandscheibenvorfall strahlen die Schmerzen beim Hexenschuss normalerweise nicht in die Beine aus und es treten keine neurologischen Ausfallserscheinungen auf.

Starke Schmerzen beim Aufrichten aus einer gebeugten Haltung (istock)
Die Symptome können unmittelbar nach einer auslösenden Bewegung auftreten oder sich über Stunden bis Tage entwickeln. Manchmal addieren sich verschiedene Belastungen, bis der Schmerz schließlich in einer Lumbago gipfelt. Betroffene vermeiden oft jegliche Bewegung und nehmen eine Schonhaltung ein, was die Beschwerden jedoch verlängern und im ungünstigsten Fall zu generalisierten Rückenschmerzen führen kann.
Husten oder Niesen kann die Schmerzen verstärken. Auch die Dornfortsätze an der Wirbelsäule sind bei Druck schmerzhaft. Obwohl die Schmerzen bei einer Lumbago auf den unteren Rücken konzentriert sind, können sie auch ins Gesäß ausstrahlen.
Der Ischiasnerv ist in der Regel nicht betroffen, wesentliche Ausstrahlungen ins Bein treten daher selten auf. Nur bei ein bis zwei Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Ischialgie, die dann als Lumboischialgie bezeichnet wird – eine Kombination aus Rückenschmerzen und Ischiasschmerzen.
Unterschied zu Ischiasschmerzen:
Ebenso wie der Hexenschuss gelten Ischiasbeschwerden als Symptom anderer
Erkrankungen wie Bandscheibenvorfall oder -vorwölbung sowie Muskelverspannung.
Typische Anzeichen für den sogenannten Ischias stellen heftige, meist einseitige
Schmerzen in der Lendengegend dar, die bis in Bein und Fuß ausstrahlen. Im
schlimmsten Fall gehen damit Taubheitsgefühle oder Lähmungserscheinungen
einher. Beschwerden treten plötzlich, durch Husten oder Niesen, und auch aufgrund
von Verrenkungen sowie alltäglichen Bewegungen auf. Leichtere Beeinträchtigungen
lassen sich oft bereits mit Wärmebehandlungen und Schmerzmitteln lindern. Bei
anhaltenden Beschwerden besser umgehend einen Arzt hinzuziehen, um frühzeitig
weiterführende Methoden einzuleiten.
Unterschied zum Bandscheibenvorfall:
Bandscheibenvorfälle gelten als häufigster Auslöser für Hexenschuss sowie
Ischiasbeschwerden und entstehen aufgrund verschleißbedingter Veränderungen.
Dabei schiebt sich der Gallertkern aus dem Inneren der Bandscheibe hervor. Im
Falle eines Bandscheibenvorfalls reißt der Faserring und der gallertartige Kern tritt
aus. Durch den Druck des Kerns auf umliegende Nerven kommt es zu Schmerzen
und teilweise auch zu Taubheitsgefühlen in den Armen und Beinen bis hin zu
Lähmungen. Leichte Nerveneinengungen lassen sich häufig schon mit konservativen
Therapien behandeln. „Bleiben die Beschwerden bestehen, arbeiten wir gewöhnlich
mit minimalinvasiven Methoden wie Mikrolaser oder Wirbelsäulenkatheter“, erklärt
Dr. Schneiderhan. „Bei beiden Verfahren verwenden wir lediglich eine feine Sonde.“
Mit dem Einsatz des Lasers schrumpfen Bandscheibenkern und umliegender
Faserring, wodurch die Bandscheibe neue Stabilität erlangt. Über den
Wirbelsäulenkatheter injiziert der Arzt schmerz- und entzündungshemmende
Medikamente sowie konzentrierte Kochsalzlösung. Dadurch bildet sich das
überschüssige Gewebe wieder zurück.
Wie wird ein Hexenschuss behandelt?
Wegen eines Hexenschusses muss man bei sonst guter Gesundheit meist nicht zum Arzt, da die Schmerzen in der Regel nach einigen Tagen von selbst wieder verschwinden.
Die Behandlung eines Hexenschusses zielt primär darauf ab, wieder Beweglichkeit zu ermöglichen.
Erste Hilfe

Sofortmaßnahme: Stufenlagerung (Quelle: Praxisklinik Sr. Schneiderhan & Kollegen)
- Ziehen Sie sich warm an und tragen Sie entzündungshemmende oder schmerzstillende Salben auf.
- Nehmen Sie leichte, rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen ein.
- Zur Entspannung des Rückens: Legen Sie sich flach auf den Rücken und winkeln Sie die Beine im rechten winkel (Oberschenkel zu Unterschenkel) mit einem größeren Kissen oder Polster unter den Knien an, damit die Wirbelsäule leicht gestreckt wird (Stufenlagerung = Sitzhaltung im Liegen)
- Sobald es die Schmerzen erlauben, sollten Sie sich wieder bewegen. Eine Schonhaltung kann dazu beitragen, dass sie länger unter Folgebeschwerden des Hexenschusses leiden.
Wenn diese Maßnahmen zum Erfolg führen und die Symptome nach spätestens vier Tagen abgeklungen sind, können Sie davon ausgehen, dass Sie von einem unkomplizierten Hexenschuss betroffen waren.
Halten die Schmerzen jedoch länger als drei Tage an und treten Begleiterscheinungen wie Muskelschwäche, Taubheitsgefühle oder gar Lähmungserscheinungen auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
In der Regel nehmen wir bei Hexenschuss eine konservative Behandlung vor. Hierzu gehört neben körperlicher Schonung, schmerzstillenden Medikamente und Wärme auch die Verordnung von Physiotherapie, Massagen und Chirotherapie.

Arzt-Patient-Gespräch bei einem Hexenschuss
Nach einem Vorgespräch führen wir eine ausführliche Analyse und Diagnostik durch und finden so die Ursache für Ihre Beschwerden. Basierend auf der Diagnose erstellen wir ein individuell auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept. Dies können wir am selben Tag in unseren vier medizinischen Versorgungszentren durchführen – Sie müssen also keine weiteren Behandlungstermine vereinbaren und sparen Zeit.
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.

Patient mit Hexenschuss
Die übliche Behandlung eines Hexenschusses umfasst konservative Maßnahmen wie körperliche Schonung, Schmerzmedikamente, Wärmeanwendungen sowie Physiotherapie, Massagen und Chirotherapie. Nach einer gründlichen Analyse und Diagnostik erstellt der Arzt ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept, das meist noch am selben Tag in spezialisierten medizinischen Versorgungszentren durchgeführt werden kann, um Zeit zu sparen und schnell Hilfe zu leisten.
Physiotherapeutische Übungen sowohl in der akuten Phase als auch danach sind wichtig, um langfristige Fehlhaltungen zu vermeiden und die uneingeschränkte Beweglichkeit wiederherzustellen.
Tipps gegen den Corona Rücken
Der Begriff hat sich in den letzten Monaten eingebürgert. Seit November sind keine Fitnessstudios mehr geöffnet und diverse Freizeitaktivitäten sind nicht mehr möglich. Aufgrund von Homeoffice fällt unser Arbeitsweg weg, wir gehen nicht mehr zu einer Besprechung mit den Kollegen in den dritten Stock. Nein, stattdessen hat sich unser Küchentisch zum Bürotisch entwickelt und wir haben immer dieselbe eintönige Körperhaltung. Dieser extremen Belastung kann man mit folgenden Übungen entgegenwirken.
Vorbeugung
Wie Sie vorbeugen können
Der Hexenschuss kann als Warnsignal des Körpers verstanden werden, das anzeigt: Vorsicht, hier stimmt etwas nicht, hier fehlt etwas. Es gilt daher, den Rücken gezielt zu trainieren und die Rückenmuskulatur zu stärken. Bei empfindlichem Rücken und Neigung zu Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule helfen diese Tipps:
- Aufrechte Körperhaltung beim Stehen und Sitzen
- Stress vermeiden
- Regelmäßige Bewegung
- Wirbelsäulengymnastik
- Übergewicht reduzieren
- Schwere Lasten vorsichtig und aus den Beinen heraus anheben
- Falsche Haltung beim Sitzen, Tragen oder Stehen vermeiden
- Rückenfreundlicher ergonomischer Arbeitsplatz
- Rückenfreundliche Matratze (Schlafpositionen)
Wichtig zu wissen
Auch wenn der Schmerz urplötzlich auftritt, gibt es in den allermeisten Fällen eine Vorgeschichte. Typisch für alle, die sich mit einem Hexenschuss herumquälen ist die dann eingenommene Schonhaltung. Diese gilt es möglichst schnell wieder zu verlassen, weil sie zu Muskelverspannungen in anderen Bereichen führt.


Prof. Dr. med. habil. Dr. h. c. , FRCSEd Nikolai Rainov
jameda Bewertung vom 20.08.2018
Top Behandlung
Obwohl ich ganz normale Kassenpatientin bin.
Er erklärte mir sehr genau und detailliert, welche Probleme ich hatte und wie die Behandlungsmethoden sind.
Ich entschied mich für eine sofortige OP und wurde von ihm nach 2 weiteren Wochen operiert.
Es ging sehr schnell, ich fühlte mich hervorragend behandelt und betreut. Ich würde ihm meine Gesundheit im Wirbelsäulenbereich jederzeit zu 100 % wieder anvertrauen."
Wenn das Kreuz plötzlich streikt