Vertebroplastie zur Stabilisierung der Wirbelsäule in München

Eine Vertebroplastie ist ein minimal-invasiver Eingriff, der stationär an der Lendenwirbelsäule oder Brustwirbelsäule durchgeführt wird, wenn es zum Einbrechen von Wirbelkörpern (etwa bei Osteoporose) gekommen ist. Durch das Einbringen von Knochenzement wird der Wirbelkörper durch dieses Verfahren dauerhaft stabilisiert.

Überblick über den Inhalt:

Zum ersten Mal beschrieben wurde die Vertebroplastie im Jahre 1984 in Frankreich, als dieses Verfahren erstmalig zur Behandlung von Hämangiomen (Blutschwämmchen) an der Wirbelsäule eingesetzt wurde. Heute kommt die Vertebroplastie vor allem zur Behandlung von einbrechenden Wirbelkörpern etwa bei einer Osteoporose (osteoporotische Wirbelkörperfrakturen) zum Einsatz. Solche Frakturen können aber auch durch äußere Verletzungen oder etwa durch einen Tumor oder Metastasen entstehen. Brüchige Wirbelkörper bescheren Patienten meist schwere Schmerzen und können sogar Missempfindungen oder Lähmungen verursachen. Leider lassen sich instabile Wirbelkörperfrakturen in der Regel kaum durch konservative Therapien heilen.

Osteoporose im Rückenwirbel

Medizinische Grafik: Mikrochirurgische Injektion von Knochenzement

Durch die Vertebroplastie lassen sich die betroffenen Wirbelkörper im günstigsten Fall wieder aufrichten und stabilisieren. Ist der Wirbelkörper des Patienten stark deformiert, setzen wir in unserer orthopädischen Praxis in München die Ballon-Kyphoplastie ein. Das Tolle an beiden Methoden: In der Regel wird eine sofortige und deutliche Besserung Ihrer Schmerzen erreicht, so dass es manchen behandelten Patienten sogar schwer fällt, sich in der zurückgewonnenen Vitalität erst noch schonen zu müssen. Und: Ein durch Knochenzement stabilisierter Wirbelkörper gilt als dauerhaft stabilisiert! Für den Eingriff selbst ist nur ein kurzer stationärer Aufenthalt erforderlich und Alltagstätigkeiten sind nach der Entlassung bald wieder möglich.

Vertebroplastie: Die Behandlung

Der Eingriff wird in Bauchlage unter örtlicher Betäubung oder Narkose sowie unter Röntgenkontrolle durchgeführt. Der Zugang durch die Haut (perkutan) zum betroffenen Wirbel erfolgt von der Rückenseite des Patienten mithilfe von zwei dünnen Punktionsnadeln – das schont die Muskulatur und das Stützgewebe im Bereich der Wirbelsäule, so dass schmerzhafte Narbenbildungen und Instabilitäten vermieden werden. Haben wir den entsprechenden Abschnitt der Wirbelsäule erreicht, können wir an einem bestimmten Punkt des Wirbelkörpers, dem sogenannten Pedikel, gefahrlos mit der Nadel in den Knochen eindringen. Über die Punktionsnadel injizieren wir nun flüssigen Knochenzement in den Wirbel des Patienten ein, der unter Hitzeentwicklung in kurzer Zeit aushärtet und so den Wirbelkörper stabilisiert. Knochenzement ist ein Zwei-Komponenten-System aus Pulver und Flüssigkeit (Polymethylmethacrylat, kurz PMMA), das ursprünglich für den Einsatz in der Dentalchirurgie entwickelt wurde.

Nach der Behandlung

Seltene Nebenwirkungen

In seltenen Fällen kann es während der Injektion zu einem Austritt von Knochenzement aus dem behandelten Wirbel ins umliegende Gewebe kommen. Meist entstehen hieraus keinerlei Komplikationen für den Patienten. Allerdings besteht das Risiko, dass die Zementpartikel in die Venen gelangen und diese verstopfen. In unserer Praxis in München arbeiten wir deshalb mit höchster Sorgfalt und präzisen Instrumenten – damit unsere Patienten bei uns in sicheren Händen sind.

Nachbehandlung

Im Anschluss an die Behandlung muss der Patient für die Zeit der Zementaushärtung etwa eine Stunde Bettruhe wahren. In bis zu 90 Prozent der Vertebroplastien kommt es zu einer deutlichen Schmerzreduktion unmittelbar nach der Behandlung oder im weiteren Verlauf. Mit vorsichtigen physiotherapeutischen Übungen zum Lösen der muskulären Verspannungen kann bereits eine Woche nach dem Eingriff begonnen werden. Im Rahmen der Therapie sollte jedoch stets eine mögliche Grunderkrankung – etwa eine Osteoporose – mit beachtet werden, um weitere Frakturen zu vermeiden.

Arbeitsfähigkeit

Leichte körperliche Arbeiten wie etwa Bürotätigkeiten können Sie bereits nach ein bis zwei Wochen wieder aufnehmen.

Sportfähigkeit

Etwa zwei Wochen lang nach dem Eingriff sollten Sie sportliche Aktivitäten vermeiden. Danach kann die gewohnte Sportaktivität wieder aufgenommen werden. Lediglich das Heben schwerer Lasten sollte für etwa sechs Wochen vermieden werden.

Vorteile der Vertebroplastie im Überblick:

  • schonendes Verfahren durch minimal-invasive Durchführung unter Bildwandlerkontrolle
  • für den Patienten ist nur ein kurzer stationärer Aufenthalt erforderlich
  • in der Regel wird eine sofortige und deutliche Besserung der Schmerzen erreicht
  • die Dosis bzw. die Stärke der Schmerzmittel kann im Anschluss fast immer reduziert werden
  • ein durch Knochenzement stabilisierter Wirbelkörper gilt in Fachkreisen als dauerhaft stabilisiert.