Ursachen, Symptome und Therapie von Knieschmerzen
Schmerzen im Knie sind ein weit verbreitetes Phänomen. Hierzulande sind rund fünf bis zehn Millionen Menschen davon betroffen. Das Kniegelenk muss täglich enormen Belastungen standhalten, da verwundert es nicht, dass es öfter mal von einer Verletzung heimgesucht wird. Die häufigsten Erkrankungen am Knie sind Sehnen- und Bänderrisse im Zuge von Sportverletzungen, eine Kniearthrose oder eine Schleimbeutelentzündung. Bei länger bestehenden Schmerzen oder gar einer Bewegungseinschränkung im Knie sollten Sie einen erfahrenen und kompetenten Orthopäden aufsuchen. Bei uns sind Sie mit solchen Fragen genau an der richtigen Adresse. Wir schaffen schnell Abhilfe und sorgen dafür, dass Sie sich wieder schmerzfrei bewegen können.
Formen von Kniebeschwerden
Die folgende Übersicht zeigt die häufigsten Ursachen von Schmerzen im und am Knie sowie deren wichtigste Symptome:
- Knieverletzungen: Bänder
- Knieverletzungen: Meniskus
- Knieverletzungen: Frakturen
- Knieverletzungen: Abnutzung von Sehnen und Bändern
- Knieverletzungen: Schleimbeutelentzündung
- Kniearthrose
- Knochen- und Knorpelschäden
- Infektionen (Arthritis)
- Rheuma
- Stoffwechselkrankheiten
Knieverletzungen: (Bänder)
Ursache:
Das Knie steht bei vielen Sportverletzungen im Mittelpunkt. Gefährdet für einen Riss sind hier vor allem die Seiten- und Kreuzbänder: Das Außenband und das Innenband verlaufen jeweils seitlich außen am Kniegelenk, während die Kreuzbänder sich durch das Kniegelenk hindurch ziehen und sich in der Mitte kreuzen, wodurch sich ihr Namen ergibt.
Symptome:
Bei einem Innen- oder Außenbandriss treten akute Knieschmerzen auf und die Ansätze des verletzten Bandes sind druckschmerzhaft. Das Kniegelenk ist auf der gerissenen Seite sozusagen „aufklappbar“, da es hier nicht mehr durch das Seitenband zusammengehalten wird. Bei einem Kreuzbandriss tritt zunächst ein heftiger Schmerz auf, der dann aber wieder nachlassen kann, gefolgt einer Schwellung des Knies. Wird das instabile Knie nicht behandelt, kann es unter Schonung zwar abschwellen, aber die Instabilität bleibt.
Knieverletzungen: (Meniskus)
Ursache:
Damit die knorpeligen Gelenkflächen des Oberschenkelknochens (Femur) und des Schienbeins (Tibia) nicht aufeinanderprallen, gibt es im Kniegelenk eine Art Stoßdämpfer: den Innenmeniskus und den Außenmeniskus. Akute Risse, mögliche Ursachen sind hier zum Beispiel plötzliche Stopp- und Drehbewegungen des Knies, kommen seltener vor als Risse durch Verschleiß.
Symptome:
Das Knie beziehungsweise der Gelenkspalt schmerzt auf der betroffenen Seite – deutlich häufiger ist der Innenmeniskus betroffen – und je nach Lage des Risses weiter vorne oder weiter hinten. Das Knie kann durch einen Erguss immer wieder an- und abschwellen. Gehen ist möglich, sportliche Belastungen jedoch nicht.
Knieverletzungen: (Frakturen)
Ursache:
Ein Bruch kann die Gelenkfortsätze des Oberschenkelknochens, den Schienbeinkopf oder die Kniescheibe treffen. Eine Verrenkung führt manchmal zu einem Abscherbruch der Kniescheibe.
Symptome:
Ein Bruch im Kniebereich verursacht in der Regel so starke Schmerzen, dass sich das Knie nicht mehr bewegen lässt. Ist der gelenknahe Schaft betroffen, kommt es zur Fehlstellung des Kniegelenks. Ein Bluterguss ist praktisch immer inbegriffen und führt zu einer erheblichen Schwellung.
Knieverletzungen: (Abnutzung von Sehnen und Bändern)
Ursache:
Nicht nur die Seiten- und Kreuzbänder spielen bei Sportverletzungen am Knie eine wichtige Rolle, sondern auch das Kniescheibenband, das beim Springen besonders starken, ruckartigen Zugbelastungen ausgesetzt ist, sowie Bandstrukturen der Beinmuskulatur, die bei Bewegung über einen Höcker oben außen am Knie gleitet und auf Überbelastung gereizt reagieren.
Symptome:
Kniescheibenband: Bei Verschleiß kommt es an der unteren „Spitze“ der Kniescheibe zu Schmerzen, eventuell auch zu einer Schwellung. Ärzte sprechen deshalb vom Patellaspitzensyndrom oder auch Springerknie. Die Beschwerden bessern sich nach Schonung.
Bandstrukturen: Ein vorderer Knieschmerz tritt beim Kaufen auf und behindert das Laufen immer mehr („Läuferknie“). Bei einer Pause lassen die Schmerzen nach, bei Fortsetzung kehren sie zurück, insbesondere beim Bergablaufen oder Hinabgehen einer Treppe. Gelegentlich entsteht eine leichte Überwärmung und Schwellung.
Knieverletzungen: (Schleimbeutelentzündung)
Ursache:
Das Knie enthält mehrere Schleimbeutel, die vor allem eine stoß dämpfende Funktion haben. Da sie insbesondere bei sportlicher Betätigung sehr hohen Druckbelastungen ausgesetzt sind, können sie sich leicht entzünden (Bursitis). Besonders gefährdet für eine Schleimbeutelentzündung vor der Kniescheibe sind Personen, die längere Zeit auf Knien arbeiten müssen, wie etwa Fliesen- und Bodenleger. Auch Aufprallverletzungen etwa bei Fußballern oder Skateboardern, die ungeschützt fahren, sind für eine Bursitis am Knie anfällig. Weitere Ursachen sind Laufsport, Übergewicht, Arthrose und X-Beine.
Symptome:
Bei der am häufigsten auftretenden Schleimbeutelentzündung vor der Kniescheibe (Bursitis präpatellaris) ist der Bereich vorne am Knie aufgetrieben und eventuell überwärmt. Die Schwellung schmerzt bei Druck und Bewegung sehr, in Ruhe jedoch nicht. Bei einer bakteriellen Infektion des Schleimbeutels ist der ganze Bereich schmerzhaft geschwollen, gerötet und deutlich überwärmt, außerdem kommt in der Regel Fieber hinzu.
Kniearthrose
Ursache:
Mit zunehmendem Alter sind immer mehr Menschen von Gelenkverschleiß betroffen: Arthrose ist eine der häufigsten Ursachen von Gelenkschmerzen, gerade auch am Knie. Ursache ist eine Abnutzung der gleitenden und stoßdämpfenden Knorpelschicht, die sich meist ab der Lebensmitte unter Schmerzen bemerkbar macht. Der vorzeitige Verschleiß wiederum ist häufig auf Überbelastung zurückzuführen.
Symptome:
Eine Kniearthrose beginnt mit zunächst leichten Schmerzen, die über die Zeit immer weiter zunehmen und sich bei Belastung verstärken. Typisch für eine Arthrose sind sogenannte Anlaufschmerzen, das heißt die Schmerzen treten insbesondere bei anfänglicher Bewegung nach einer Ruhephase auf und lassen bei fortgesetzter Bewegung nach. Da arthrotische Beschwerden in der Regel nicht entzündlich sind, treten sie nachts oder in Ruhe überwiegend nicht auf, es sei denn, es ist eine starke Überlastung vorausgegangen.
Knochen- und Knorpelschäden
Ursache:
Bei einer Knochennekrose (auch Knocheninfarkt oder Morbus Ahlbäck) wird die Gelenkrolle des Oberschenkelknochens schlechter durchblutet, Gewebe geht zugrunde und es entstehen feinste Brüche. In der Folge können sich eine Entzündung (Arthritis) und eine Arthrose an der betroffenen Stelle entwickeln, die sich meist auf nur ein Knie und dort nur auf die Innenseite beschränkt. Frauen ab dem mittleren Lebensalter sind am häufigsten betroffen.
Symptome:
Erste Symptome zeigen sich erst relativ spät, zum Beispiel bei plötzlicher Belastung (wie etwa Treppensteigen oder Tragen von Gewichten) in Form von Schmerzen innen am Kniegelenk. Häufig ist der Schmerzverlauf recht unregelmäßig und nimmt bisweilen relativ schnell zu, auch in Ruhe und nachts. Es kann außerdem zu Morgensteifigkeit und zu Anlaufschmerzen kommen, wie sie von der Arthrose bekannt sind.
Infektionen (Arthritis)
Ursache:
Gelenke können sich infolge einer bakteriellen Infektion von Harnwegen, Darm oder Atemwegen entzünden (Reaktive Arthritis). Doch auch bei einem offenen Bruch, einer tiefen Schürfwunde oder einem Biss können verschiedenste Keime eingeschleppt werden und zu einer Gelenkinfektion führen (Infektiöse Arthritis). Verantwortlich sind in erster Linie Bakterien und Viren, ganz selten Pilze.
Symptome:
Das betroffene Gelenk reagiert mit starken Schmerzen und Überwärmung. Die Schwellung durch den entzündlichen Erguss lässt das Knie stark verformt erscheinen und die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Hinzu kommen oft Allgemeinbeschwerden wie Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen und erhöhte Körpertemperatur. Unbehandelt sind neben Gelenkschmerzen weitere Beschwerden und Folgeschäden möglich.
Rheuma
Ursache:
Ungefähr eineinhalb Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Rheuma, der chronischen Entzündungserkrankung. Bei Gelenkrheumatismus greift der Körper aufgrund einer Störung des Immunsystems eigene Strukturen des Bewegungsapparates an. Damit gehört die Krankheit zu den Autoimmunkrankheiten. Entgegen landläufiger Meinung ist Rheuma keineswegs nur eine Erkrankung älterer Menschen, sondern kann auch junge Erwachsene und selbst Kinder betreffen. Zwar wurden genetische Häufungen festgestellt, die genaue Ursache für diese Autoimmunerkrankungen ist jedoch nach wie vor unbekannt.
Symptome:
Infolge chronischer Entzündungen leiden Rheumapatienten unter Gelenkentzündungen, Gelenkschmerzen und Schwellungen. Möglicherweise verformen sich auch die betroffenen Gelenke. Hinzu kommt eine Morgensteifigkeit der Gelenke, die sich ebenfalls durch Bewegung allmählich bessert. Neben den Gelenken erkranken häufig auch andere Organe.
Stoffwechselkrankheiten
Ursache:
Bei der Gicht sammelt sich zu viel Harnsäure im Körper und kristallförmig auch in den Gelenken an, die sich daraufhin entzünden. Betroffen ist vor allem das Großzehengrundgelenk, etwa bei jedem Zehnten jedoch auch das Kniegelenk. Zugrunde liegt häufig eine erbliche Ausscheidungsschwäche der Nieren. Bei der Pseudogicht kommt es schwerpunktmäßig zu Kristallablagerungen im Gelenkknorpel. Anders als bei der Gicht erkranken hauptsächlich Menschen über 60 Jahren – oft im Zuge einer anderen Stoffwechselstörung wie etwa Diabetes mellitus Typ 2.
Symptome:
Gicht und Pseudogicht führen zu ähnlichen Beschwerden: Das gesamte Kniegelenk ist extrem schmerzhaft, geschwollen, blaurot verfärbt, überwärmt und stark berührungsempfindlich. Auch der Bereich um das Gelenk herum schwillt an. Mögliche Begleitsymptome sind Fieber, schneller Herzschlag und Übelkeit.
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.
Wie werden Knieschmerzen behandelt?
Diagnostik
Um die genaue Ursache für Ihre Knieschmerzen festzustellen, sind ein ausführliches Anamnesegespräch sowie eine sorgfältige klinische Untersuchung essenziell. Hierzu stehen uns alle nötigen Untersuchungsverfahren, wie etwa Ultraschall, Röntgen, CT oder MRT, in unseren vier medizinischen Versorgungszentren zur Verfügung – Sie müssen also keine weiteren Termine vereinbaren und sparen Zeit bei der Behandlung. Nach der Diagnose erstellen wir ein individuell auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept. Wir versuchen stets, zunächst das breite Spektrum der konservativen Behandlungsmöglichkeiten auszuschöpfen. So lassen sich die meisten Kniebeschwerden effektiv und sicher behandeln. Erst wenn die konservative Therapie keine Linderung Ihrer Symptome bewirken kann, nutzen wir operative Behandlungsmethoden.
Konservative Therapie
Unser Ziel ist es, Ihre Schmerzen im Knie möglichst schnell zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden. Wir setzen dazu minimalinvasive Schmerztherapieverfahren ein, die wir mit aktiver Krankengymnastik zur Muskelstärkung kombinieren. Je nach Ursache der Schmerzen verordnen wir schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente. Zudem kann die Heilung je nach Ursache der Beschwerden durch physikalische Wärme- oder Kältebehandlungen unterstützt werden. Ein relativ neuer Therapieansatz bei Arthrose ist die Behandlung mit körpereigenem Serum, das aus dem Blut des Patienten gewonnen und direkt an die betroffene Stelle beziehungsweise das Gelenk injiziert wird.
Operative Therapie
Welche operative Behandlungsmethode zum Einsatz kommt, hängt von der Ursache der Knieschmerzen ab: Bei beginnender Kniearthrose aufgrund von Fehlstellungen wie bei X- oder O-Beinen hilft eine sogenannte Valgisationsosteotomie, bei welcher der knienahe Oberschenkel leicht seitlich aufgespreizt und mit einer Platte und Schrauben zusammengehalten wird. In anderen Fällen von Kniearthrose hilft eine operative Entfernung der „Plica“ weiter (Plicaresektion). Dabei handelt es sich um ein Überbleibsel der frühkindlichen Entwicklung des Kniegelenks in Form einer kleinen Falte der Gelenkkapsel (Synovia), die in das Innere des Kniegelenks hineinragt. Die Plicaresektion führen wir minimalinvasiv durch, indem wir die Plica arthroskopisch an zwei Seiten durchtrennen und entfernen.
Bei einer fortgeschrittenen Kniearthrose bringt ein künstlicher Gelenkersatz gute Ergebnisse, wobei nicht einmal das ganze Kniegelenk ersetzt werden muss: Es reicht oftmals aus, nur einen Teil des Gelenks mit einer sogenannten Halbschlittenprothese wiederherzustellen. Dabei wird lediglich ein Teil der Gelenkfläche ersetzt. Nur wenn das Knie wirklich stark verschlissen ist, kommt ein Doppelschlitten als vollständige Prothese zum Einsatz.
Hier erfahren Sie mehr über die Operative Arthrosetherapie am Knie!