Osteoporose: Knochenschwund in München behandeln

Osteoporose gilt als eine der wichtigsten Volkskrankheit in Deutschland. Auch als „Knochenschwund“ bekannt, leiden Millionen Menschen an Osteoporose. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren und Männer über 60 Jahren sind betroffen: Die Knochensubstanz baut sich zu schnell ab, wodurch Knochen immer instabiler und bruchanfälliger werden – oft reicht schon eine Bagatellverletzung für eine Fraktur aus. Eine Heilung ist bislang nicht möglich, jedoch kann das Fortschreiten der Osteoporose deutlich abgebremst und das Risiko für Brüche gemindert werden. Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten einer Osteoporose.

Auch wenn menschliche Knochen starken Belastungen standhalten, stellen sie keine starren und unveränderbaren Strukturen dar: Sie verändern sich ständig. Dafür sind zwei verschiedene Zelltypen verantwortlich: Die sogenannten Osteoklasten bauen verbrauchte Knochenzellen ab. Ihr Gegenstück, die Osteoblasten, sorgen für die Neubildung von Knochen. Bis zu einem Alter von etwa 30 Jahren nimmt die Knochenmasse stetig zu und erreicht dann ihren Höhepunkt – die auf- und abbauenden Vorgänge befinden sich also im Gleichgewicht. Mit zunehmendem Alter kippt diese Balance in die Gegenrichtung, so dass der Knochenabbau letztlich überwiegt.

Ursachen einer Osteoporose

Dieser Knochenabbau ist ein ganz normaler Alterungsprozess und in der Regel treten darin auch keine Beschwerden auf. Kommen allerdings weitere Faktoren hinzu, die eine natürliche Knochenneubildung einschränken, wird schließlich zu viel Knochensubstanz und -struktur abgebaut: Eine Osteoporose entsteht.

Das menschliche Skelett

Menschliches Skelett

Zu den Ursachen zählen vor allem genetische Faktoren und Störungen im Hormonhaushalt, womit Frauen im Vergleich zu Männern ein nahezu doppelt so hohes Risiko tragen, an Osteoporose zu erkranken: Zum Einen ist das Knochensystem bei Frauen von Natur aus „feiner“ gebaut und zum Anderen entsteht nach den Wechseljahren ein Mangel des Geschlechtshormons Östrogen, das die Knochen schützt (primäre Osteoporose).

Doch auch andere Erkrankungen wie etwa eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) können die Entstehung einer Osteoporose begünstigen (sekundäre Osteoporose). Entscheidend ist zudem die Lebensweise, denn regelmäßige Bewegung stärkt beispielsweise die Knochen und kann abbauende Prozesse verlangsamen, während Bewegungsmangel logischerweise das Gegenteil bewirkt.

Symptome

Die Osteoporose ist eine zunächst unmerklich verlaufende Erkrankung, die oft erst entdeckt wird, wenn es zu einem überraschenden Knochenbruch (Fraktur) kommt. Da die Knochen an Dichte verlieren und somit dünner und poröser werden, steigt die Gefahr von Brüchen selbst bei ungefährlichen Bewegungen. Insbesondere an stark belasteten Körperbereichen wie Wirbelsäule und Oberschenkelhals können schon bei vergleichsweise geringem Druck Frakturen entstehen.

Knochenbrüche durch Osteoporose nach Häufigkeit sortiert:

  1. Wirbelkörper-Einbrüche
  2. Hüftgelenksnahe Oberschenkelknochenbrüche
  3. Handgelenksnahe Speichenbrüche
  4. Oberarmkopfbruch
  5. Beckenbruch

Im Alter über 50 erleidet jede zweite Frau einen Knochenbruch wegen Osteoporose, während die Erkrankung bei Männern im Durchschnitt erst zehn Jahre später auftritt. Die Heilung von Knochenbrüchen ist bei Osteoporose übrigens nicht gestört – die Zeit für eine Heilung ist die gleiche wie bei nicht erkrankten Menschen.

Somit ist Osteoporose an sich keine schlimme Krankheit, bedeutet  aber im Fall von Knochenbrüchen insbesondere bei alten Menschen wegen der Bettlägerigkeit und Schmerzen eine hohe Krankheitsbelastung. Außerdem können im weiteren Verlauf der Osteoporose unbehandelt anhaltende Rückenschmerzen und ein zunehmender Rundrücken (der sogenannte „Witwenbuckel“)  mit folglich abnehmender Körpergröße entstehen.

Wie wird eine Osteoporose behandelt?

Osteoporose ist bislang nicht heilbar, umso wichtiger ist eine frühzeitige Diagnose und Behandlung. Anderenfalls schreitet der Knochenschwund immer weiter fort, was zunehmende Schmerzen und gehäufte Knochenbrüche zur Folge hätte.

Terminvereinbarung

Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.

089/6145100

Online Termin vereinbaren

Diagnostik

Zur Feststellung einer Osteoporose ist eine Knochendichtemessung nötig: Die Diagnose ist dann positiv, wenn die Knochendichte bei der Auswertung deutlich niedriger ist als bei gesunden Menschen gleichen Alters. Die Messung erfolgt mittels Computertomographie (CT): Das CT vermisst mit kleinstmöglicher Röntgenstrahlung mehrere Wirbelkörper. Diese Messung ist für den Patienten absolut schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten. Die Berechnung der Knochendichte erfolgt im Anschluss der Untersuchung durch ein Computerprogramm.

Patientin kurz vor der Behandlung im MRT

Behandlungsbeispiel Patient in CT oder MRT

 

Liegt eine Osteoporose vor, sollte die Osteoporose-Therapie alle ein bis zwei Jahre mit einer erneuten Knochendichtemessung kontrolliert werden. Die Strahlenbelastung beträgt dabei nur einen Bruchteil einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme, daher ist das Vorgehen absolut ungefährlich.

 

Konservative Therapie

Die Osteoporose-Therapie richtet sich nach dem Krankheitsstadium: In einem frühen Stadium der Osteoporose reicht oftmals eine konservative Behandlung mit Medikamenten aus, um eine Linderung herbeizuführen und ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Je nach Ausprägung der Osteoporose kann eine Stufentherapie sinnvoll sein. Die Behandlung reicht von gezielter Gymnastik über Ernährungsumstellung bis hin zu modernsten knochenaufbauenden Medikamenten, die in aller Regel hervorragend verträglich und hochwirksam sind.

Minimalinvasive Osteoporose-Therapie

Durch die Vertebroplastie lassen sich die Wirbelkörper im günstigsten Fall wieder aufrichten und stabilisieren. Ist der Wirbelkörper stark deformiert, setzen wir die Ballon-Kyphoplastie ein. Der Zugang durch die Haut (perkutan) erfolgt mithilfe einer Punktionsnadel – das schont die Muskulatur und das Stützgewebe im Bereich der Wirbelsäule, so dass schmerzhafte Narbenbildungen und Instabilitäten vermieden werden.

osteoporose-kyphoplastie-grafik

Medizinische Grafik: Mikrochirurgische Injektion von Knochenzement (Kyphoplastie)

Dieses schonende Verfahren hat noch weitere Vorteile für den Patienten: So ist für den Eingriff selbst nur ein kurzer stationärer Aufenthalt erforderlich und Alltagstätigkeiten sind nach der Entlassung bald wieder möglich. Lediglich das Heben schwerer Lasten sollte für etwa sechs Wochen vermieden werden. Auch Sport ist bereits nach wenigen Wochen wieder erlaubt. Das Beste an dieser Technik: In der Regel wird eine sofortige und deutliche Besserung der Schmerzen erreicht, so dass es gar schwer fallen kann, sich in der zurückgewonnenen Vitalität erst noch schonen zu müssen.

Was passiert bei der Vertebroplastie?

Bei der Vertebroplastie wird der Wirbelkörper durch Injektion von Knochenzement in den Wirbelkörper stabilisiert. Den betroffenen Wirbelkörper erreichen wir mithilfe einer dünnen Punktionsnadel unter Röntgenkontrolle: An einem bestimmten Punkt des Wirbelkörpers, dem sogenannten Pedikel, können wir gefahrlos mit der Nadel in den Knochen eindringen. Über die Punktionsnadel spritzen wir nun flüssigen Knochenzement in den Wirbelkörper ein, der diesen nach dem Aushärten stabilisiert. Knochenzement ist ein Zwei-Komponenten-System aus Pulver und Flüssigkeit, das ursprünglich für den Einsatz in der Dentalchirurgie entwickelt wurde. Ein durch Knochenzement stabilisierter Wirbelkörper gilt in Fachkreisen als dauerhaft stabilisiert.

Was passiert bei der Kyphoplastie?

Beim (Ballon-)Kyphoplastie-Verfahren richten wir den Wirbelkörper vor der Zementeinspritzung auf. Das erreichen wir mithilfe eines kleinen Ballons, der durch die Punktionsnadel vorgeschoben und mit Flüssigkeit unter Druck aufgebläht wird. Anschließend entfernen wir den Ballon wieder und füllen den entstandenen Hohlraum mit Knochenzement.

Hier erfahren Sie mehr über die Osteoporose-Therapie!