Mit dem Neurostimulator therapieresistente Rückenschmerzen lindern
Mit dem Schmerzschrittmacher manche Menschen leiden Jahre oder sogar Jahrzehnte unter chronischen Rückenschmerzen, die selbst Medikamenten und Operationen trotzen. Ein Neurostimulator gibt diesen schmerzgeplagten Menschen neue Hoffnung.
Ihre Fragen, unsere Antworten
- Ist eine Rückenmarksimulation das Richtige für mich?
- Wie läuft die Implantation ab?
- Weitere häufige Fragen
Neurostimulation: Das Wichtigste in Kürze
Was ist ein Nervenstimulator?
Wie ein Herzschrittmacher gibt der Neuromodulator schwache elektrische Impulse ab, in diesem Fall allerdings an Nerven in der Wirbelsäule. Die Impulse überlagern die Schmerzweiterleitung und lindern dadurch die Beschwerden.
Mit dem Schmerzschrittmacher steht uns eine wirksame Behandlung gegen starke, chronische Rückenschmerzen zur Verfügung. Nach der minimalinvasiven Operation reduziert der Neurostimulator Schmerzen nachweislich um bis zu 80 Prozent und verbessert damit die Lebensqualität der Patienten nachhaltig.
Was kostet ein Schmerzschrittmacher?
Die Krankenkasse übernimmt den Eingriff vollständig, sodass auf Sie keinerlei Kosten zukommen.
Was sind die Risiken eines Schmerzschrittmachers?
Während des minimalinvasiven Schlüsselloch-Eingriffs treten nur selten Komplikationen wie etwa Infektionen auf. Einmal implantiert, spüren die meisten Patienten kaum etwas von ihrem Neuromodulator.
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.
SCS-Implantat: Hoffnung für Patienten mit starken chronischen Rückenschmerzen
Ärzte verschreiben bei chronischen Schmerzen häufig starke Schmerzmittel bis hin zu morphinhaltigen Opiaten. Diese können allerdings zum Teil gravierende Nebenwirkungen haben wie Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit oder die Gefahr einer Abhängigkeit. Hier ist der Schmerzschrittmacher ganz klar die bessere Alternative für den Rücken.
In unseren medizinischen Versorgungszentren haben wir mit jährlich 85 Neuimplantationen sowie 20 bis 25 Revisionen von überwiegend auswärts implantierten Systemen bereits viel Erfahrung mit der Implantation von SCS Schmerzschrittmachern gesammelt, sodass wir eine Versorgung auf höchstem Niveau gewährleisten können.
Der SCS Schmerzschrittmacher bietet sich bei verschiedenen Indikationen an:
Indikationen für den Einsatz eines Neurostimulators
- zur Unterstützung der Therapie von chronischen Schmerzen der Wirbelsäule
- Gefühlsstörungen und/oder bei Polyneuropathie der Extremitäten
- nach fehlgeschlagener Wirbelsäulen-OP
- behandlungsresistente Schmerzen des unteren Rückens
- Migräne
- Angina Pectoris
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
„Besonders Wirbelsäulen-Patienten, die schon viel zu lange leiden, deren Beschwerden nicht auf Spritzen und Medikamente reagieren, die bereits operiert wurden oder nicht operiert werden können, dürfen wieder hoffen: Mit der modernen Therapie können sie wieder schmerzfrei werden. Es handelt sich hier um eine entscheidende Weiterentwicklung in der Therapie von chronischen Rückenschmerzpatienten.“ (Dr. Hadi)
Mehr Lebensqualität dank Schmerzschrittmacher
Der Schmerzschrittmacher macht Patienten mit chronischen Schmerzen schnell wieder mobil. Studien zeigen, dass ein Schmerzschrittmacher Schmerzen deutlich besser lindern kann als eine ausschließlich konventionelle Schmerztherapie. Dies gilt besonders für Patienten, die im Nachgang einer Bandscheiben– oder Wirbelsäulenoperation mit chronischen Rücken- und neuropathischen Beinschmerzen zu kämpfen haben. Auch die Einnahme von starken Medikamenten ist nicht mehr nötig. Insgesamt kann die Lebensqualität spürbar gesteigert werden.
Chronische Schmerzen
Schmerzen werden als chronisch bezeichnet, wenn die Beschwerden über mehr als drei Monate ohne spürbare Besserung bestehen. Auslöser für diese sogenannte Chronifizierung ist neben den eigentlichen Ursachen das Schmerzgedächtnis des menschlichen Gehirns. Auch wenn die Schmerzursache gar nicht mehr besteht, leiden Betroffene noch immer unter Symptomen, denn je länger die Nerven einem wiederkehrenden Reiz ausgesetzt sind, umso empfindlicher reagieren sie darauf. Es entwickelt sich eine Erinnerungsspur, die im Gehirn gespeichert wird, sodass der Schmerz an sich seine eigentliche Funktion als Warnsignal verliert und zur Erkrankung selbst wird.
Schmerzschrittmacher: Ablauf der OP
Das minimalinvasive Verfahren dauert weniger als eine Stunde und kann unter Vollnarkose oder in sanfter Dämmerschlafnarkose erfolgen. So bekommen Sie vom Eingriff nichts mit. Über eine Hohlnadel werden zwei Elektroden in die Nähe des Rückenmarks geführt und der Schmerzschrittmacher in eine Hauttasche implantiert. Das Implantat erinnert nicht nur vom Namen her, sondern sowohl optisch als auch in seiner Funktion an einen Herzschrittmacher.
Wie funktioniert der Neurostimulator?
Das Gerät erzeugt elektrische Impulse und leitet diese über die beiden Elektroden an das Rückenmark weiter. Die elektrischen Impulse sorgen dafür, dass chronische Schmerzen überdeckt werden. Beschwerden lassen sich dadurch wirksam ausschalten. Je nach individuellem Bedarf können Patienten mithilfe einer Fernbedienung die Stärke der elektrischen Impulse selber verstärken oder abschwächen.
Zwei Behandlungsvarianten der Neurostimulation
Beim Einsatz des SCS Schmerzschrittmachers werden mittlerweile zwei Arten der Spinal Cord Stimulation unterschieden:
- die tonische Stimulation und
- die Burst-Stimulation
Die tonische Stimulation stellt die konventionelle Form der Neurostimulation dar: Sie gibt die elektrischen Impulse in stets gleichbleibendem Rhythmus an das Rückenmark ab, um chronische Rückenschmerzen zu lindern. Bei der Burst-Stimulation werden die Impulse stattdessen in kurzer Folge bzw. mit kurzen Pausen stoßweise abgegeben („burst“ steht in etwa für „Explosion“). Die Burst-Stimulation ist eine neue Behandlungsoption für Patienten, die durch eine rein tonische Stimulation keine ausreichende Schmerzlinderung erhalten oder die nach längerer Therapie keinen therapeutischen Nutzen mehr verspüren.
Vorteile der Burst-Neurostimulation:
- Neuere Neurostimulatoren sind kleiner als ältere Modelle und können daher ohne Narkose eingesetzt werden.
- Das verringerte Implantationsfeld senkt das Risiko von Infektionen und Verwachsungen.
- Die Implantation ist einfacher.
- Mehr Patienten sprechen auf diese Technik an.
- Dank mehr Stimulationsformen kann der Patient genau die für ihn passende auswählen.
- Die Impulse kribbeln nicht mehr und sind nicht zu spüren.
FAQ rund um den Neurostimulator
Kann ich den Schmerzschrittmacher unverbindlich testen?
Ja. Dazu setzen wir eine feine Elektrode an die Rückenmarkshaut, die mit einem externen Neurostimulator verbunden wird. Für den kleinen Eingriff erhalten Sie eine lokale Betäubung. In den nächsten Tagen merken Sie, ob eine deutliche Schmerzlinderung eintritt. Lassen die Beschwerden um mindestens 50 Prozent nach, ist eine Implantation des Neuromodulators sinnvoll.
Wie sieht die Nachbehandlung aus?
Etwa zehn Tage nach der Implantation ziehen wir die Fäden und führen eine abschließende Wundversorgung durch. Speziell beim Rückenmarkstimulator sind regelmäßige Kontrollen nötig, da es sich um ein implantiertes Gerät handelt: Dabei überprüfen wir die Stromstärke und besprechen mit Ihnen, wie Sie mit dem Aufladen des Akkus und dem Ein- und Ausschalten nach Bedarf zurechtkommen. Außerdem stimmen wir eventuell noch notwendige Schmerzmittel mit Ihnen ab und diese abgesetzt werden können. Die erste Kontrolle findet bereits vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff statt, die zweite nach weiteren drei Monaten und die dritte nach weiteren sechs Monaten. Danach ist eine jährliche Kontrolle ausreichend.
Arbeit, Freizeit & Co.: Wie muss man sich das Leben mit einem Schmerzschrittmacher vorstellen?
Anfangs spüren viele Patienten das Gerät im Körper, mit der Zeit gewöhnen sie sich aber daran und bemerken es nicht mehr. Eine der wenigen Gelegenheiten, bei der ein Rückenmarkstimulator auffällt, ist bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen. Dort erzeugt er ein lautes Warnpiepen. Dieser Nachteil des Schmerzschrittmachers fällt aber nicht zu sehr ins Gewicht: Sie können das Piepen mit Ihrem Patientenausweis schnell erklären.
Auch eine MRT-Untersuchung ist mit einem Nervenstimulator in der Regel kein Problem. Moderne Geräte haben einen MRT-Modus, sodass die Aufnahme möglich ist.
Manche Patienten können ihre Schmerzmittel reduzieren oder weitgehend absetzen, da die Beschwerden zum großen Teil verschwunden sind. In einer Studie gaben die Patienten an, dass sich ihre Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 10 um 6 Punkte verringert haben (vor dem Eingriff lagen sie bei 8, danach bei 2,5). 57 Prozent berichten von einer besseren oder sehr viel besseren Lebensqualität. Arbeiten gehen, einkaufen, putzen oder Kinder betreuen ist mit dem Neurostimulator oftmals problemlos möglich.
Welche Nachteile und Nebenwirkungen hat ein Neurostimulator?
Wie bei jeder Operation können auch bei der Implantation des Schmerzschrittmachers Nebenwirkungen auftreten. Größere Risiken wie Infektionen und Wundheilungsstörungen sind aber extrem selten. Zu den weiteren Risiken des Schmerzschrittmachers gehören Probleme mit dem Neuromodulator selbst: Die Elektroden können sich verschieben und die Kabel brechen. Außerdem sind Schmerzen im Bereich der Batterietasche möglich. Damit Ihr Neuromodulator wie gewünscht funktioniert, kommen Sie zur Wartung regelmäßig in unser Wirbelsäulenzentrum. So können wir Schwachstellen bei Bedarf frühzeitig feststellen und korrigieren.
Kann ich mit einer Kostenübernahme der Krankenkasse rechnen, wenn ich mich für einen Schmerzschrittmacher entscheide?
Ja, die Krankenkassen übernehmen die Kosten des Neurostimulators vollständig. Schließlich handelt es sich um eine medizinisch notwendige Therapie.
Wie lange bin ich krankgeschrieben?
Die ersten zwei Wochen nach dem Eingriff sollten Sie körperliche Belastungen so gut wie möglich vermeiden, also keine ruckartigen Bewegungen und kein schweres Heben! Einfache Arbeiten wie Bürotätigkeiten sind nach zwei bis vier Wochen wieder erlaubt.
Wann kann ich wieder Sport treiben?
Wir empfehlen grundsätzlich eine sportfreie Zeit nach Entlassung aus der stationären Behandlung für eine Zeitdauer von vier Wochen. Danach können Sie langsam und schrittweise steigernd wieder mit Ihrem gewohnten Sportprogramm beginnen.
Erfahrungen eines Schmerzpatienten: „Der Neurostimulator war meine Rettung!“
Der 54-jährige Unternehmensberater Rupert K. aus Dortmund hatte lange mit einem Bandscheibenvorfall zu kämpfen. Konservative Behandlungen wie Krankengymnastik, Massage, Osteopathie und Injektionen, auch unter Bildwandler-Kontrolle, kannte der ehemalige Windsurfer zur Genüge. Wochenlang war er in intensiver ambulanter Behandlung. Es folgte eine Bandscheibenoperation, die allerdings Rücken- und Beinschmerzen nur kurzfristig lindern konnte. Ein Jahr später entschloss er sich zu einer Versteifungsoperation, die ihm mehrfach ans Herz gelegt wurde. Nach der OP war er zur Kur in einer Fachklinik an der Ostsee. Rupert K.s Hoffnungen auf Schmerzfreiheit erfüllten sich dort leider nicht – durch die Versteifungsoperation verbesserte sich nichts. Die unerträglichen Beinschmerzen wurden sogar noch schlimmer.
„Ich sah den Windsurfern vom Strand aus neidisch zu, konnte jedoch trotz intensivstem Training keine Besserung erzielen“, sagt der immer noch durchtrainierte Sportler aus Dortmund. „Ich musste starke Schmerzmittel wie zum Beispiel Opiate einnehmen, die starke Nebenwirkungen hatten und auch allmählich an Wirkung verloren.“ Rupert K. litt bereits unter chronisch-neuropathischen Beschwerden, die sich nun verselbstständigt hatten.
Schließlich kam er zum Wirbelsäulenzentrum nach Taufkirchen bei München. Dort erhielt er einen Schmerzschrittmacher. „Der neue Mikrostimulator war meine Rettung. Ich war auf Knopfdruck wieder schmerzfrei. Jetzt kontrolliert der Schmerz nicht mehr mich, sondern ich kontrolliere den Schmerz!“, freut sich der Unternehmensberater. Mittlerweile hat er seine geliebten Sportaktivitäten wieder aufgenommen – seine Erfahrungen mit dem SCS-Stimulator sind sehr positiv.
Sie interessieren sich für einen Schmerzschrittmacher und suchen eine gute Klinik für die Implantation des Neurostimulators? Gerne sind wir in unserer Praxisklinik für Sie da! Sie erreichen uns unter +49 89 61 45 100 oder info@orthopaede.com.
Warum zu uns?
- Orthopäde seit 1993
- Unser Facharzt Dr. Hadi zählt zu den erfahrensten Spezialisten auf dem Gebiet der Neuromodulation.
- Das Wirbelsäulenzentrum München / Taufkirchen gehört mit über 40.000 minimalinvasiven Wirbelsäulen-Eingriffen zu den erfahrensten in Europa!
Wir freuen uns auf Sie!
Dr. med. Zainalabdin Anwar Hadi
jameda Bewertung vom 17.04.2019
Umfängliche Diagnostik, sehr gute Beratung / Behandlung
"[...] Bereits bei der telefonischen Terminvereinbarung waren die Mitarbeiter sehr freundlich und kompetent. [...]
Am Tag des Termines war die Überraschung groß, als alles Schlag auf Schlag ging und ich an diesen einen Termin insgesamt 5 Ärzten der verschiedenen Fachrichtungen vorgestellt wurde, um zu einer eindeutigen Diagnose zu kommen. [...] man hat mir dann einen "Schmerzschrittmacher" vorgeschlagen [...] Seit dem bin ich wieder komplett schmerzfrei und habe 100% Lebensqualität gewonnen.
Zu keiner Zeit seit meinem ersten Termin im Wirbelsäulenzentrum Taufkirchen bis heute hatte ich das Gefühl einfach nur eine Nummer zu sein. Alle Mitarbeiter und Ärzte haben mich zu jeder Zeit ernst genommen und unterstützt.[...]"