Behandlung einer Kniearthrose (Gonarthrose) in München

Bei einer Arthrose des Kniegelenks, auch Gonarthrose genannt, ist der Knorpel im Kniegelenk durch fortschreitenden Gelenkverschleiß beschädigt. Patienten können ihr Knie nicht mehr schmerzfrei bewegen, im Extremfall versteift es sogar. Die Therapie einer Kniearthrose richtet sich nach dem Krankheitsstadium und wie stark die Symptome der Kniearthrose ausgeprägt sind. Es kommen konservative Therapien – etwas Physiotherapie sowie die Einnahme entzündungshemmender Medikamente zum Einsatz. Hilft des nicht, kann eine Kniearthrose-Operation durchgeführt sowie bei fortgeschrittener Kniearthrose ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick zu den operativen Behandlungsmöglichkeiten einer Arthrose im Knie:

Überblick über den Inhalt:

Indikationen

Zu den vorbeugenden Maßnahmen der operativen Therapie bei Arthrose zählen unter anderem operative Korrekturen von Fehlstellungen der Beine bzw. Knie oder die Beseitigung von Instabilitäten. Ein weiteres Beispiel ist die Sanierung von Meniskusschäden, die den Gelenkmechanismus stören oder die Entfernung freier Gelenkkörper , die einen Knorpelschaden auslösen können.

Diagnose einer Arthrose des Knorpels

Vor Beginn einer Therapie, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen aufgrund von Arthrose lindern soll, steht ein ausführliches Anamnesegespräch. Um die Diagnose zu sichern können bildgebende Verfahren, wie etwa MRT oder Röntgen sinnvoll sein. Knorpelschäden lassen sich so meist schnell identifizieren.

Sind begrenzte Knorpelschäden am betroffenen Gelenk vorhanden, kommen operative Knorpelersatztechniken als sekundär vorbeugende Maßnahmen in Frage. Als letzte Behandlungsoption sehen wir die Versorgung mit einer Knieprothese im Rahmen einer Operation. In jedem Fall ist bei einer schmerzhaften Kniearthrose eine schnelle und effiziente operative Behandlung nötig, um weiteren Verschleiß vorzubeugen und Schmerzen zu lindern. Die folgende Übersicht zeigt die verschiedenen Operationsansätze auf:

Behandlung einer Kniearthrose in München-Taufkirchen

Bandersatztechniken

Grafische Darstellung von Knieschmerzen

Knieschmerzen

Da auch Knochen, Bänder, Sehnen und Muskeln von Veränderungen betroffen sind, ist die Arthrose nicht nur als reine Knorpelerkrankung zu betrachten, sondern als Veränderung des ganzen Gelenks. Umgekehrt können unzureichend oder gar nicht behandelte Verletzungen der Bänder am Knie des Patienten ebenso Ursache für Knorpelschäden sein und und im folgenden Arthrose verursachen. In beiden Fällen stabilisieren die Seitenbänder und Kreuzbänder das Kniegelenk immer weniger, was den Krankheitsprozess wiederum beschleunigt. Als Bandersatz haben sich körpereigene Sehnentransplantate in dreifach- und vierfach-Bündeltechnik gegenüber künstlichen Bändern als Standard durchgesetzt. Die Transplantate weisen eine den natürlichen Bändern vergleichbare oder sogar höhere Zerreißkraft und Elastizität auf. Folgende Behandlungen mit Bandersatztechniken sind möglich:

  • Ersatz des vorderen Kreuzbandes (wird heute i.d.R. arthroskopisch assistiert durchgeführt)
  • Ersatz des hinteren Kreuzbandes (seltene Operation, die nur durch erfahrene Spezialisten durchgeführt werden sollte)
  • Rekonstruktion des Innenbandes (nur bei vollständigem Riss notwendig)
  • Ersatzplastik des inneren Kniescheiben-Oberschenkel-Bandes (MPFL –medialpatellofemorales Ligament)

Minimal-invasive „Schlüssellochtechniken“ (Arthroskopie)

Viele Knieoperationen können wir arthroskopisch durchführen – Arthroskopie bedeutet übersetzt „ins Gelenk schauen“: Sogenannte Schlüsselloch-Techniken benötigen nur kleine Schnitte (Inzisionen), über die unter anderem eine Kamera ins Kniegelenk eingeführt wird. Im Verlauf des Eingriffs können nun alle Operationsschritte an Bildschirmen im Operationssaal durchgeführt und überwacht werden. Die minimal-invasive Schlüsselloch-Technik eignet sich für:

  • die Behandlung von Meniskusläsionen (Naht oder Teilentfernung)
  • Knorpelersatztechniken
  • Lösung von Kapselgewebe
  • Schleimhautentfernung (Plicaresektion im Knie)

Umstellungsoperation zur Achskorrektur

Viele Menschen sind von O-Beinen oder X-Beinen betroffen. Beide Fehlstellungen bedingen einen einseitig erhöhten Verschleiß und somit langfristig die Entwicklung einer Arthrose. Durch eine Achskorrektur im Kniegelenk kann die Last auf den Knorpelflächen wieder umverteilt werden, so dass sich Überlastungssituationen in Teilbereichen des Kniegelenks reduzieren und somit die Lebensdauer des Gelenkknorpels verlängern lassen. Bei der Umstellungsoperation werden daher zwei Eingriffsorte unterschieden:

O-Beine (Genu varum): aufklappender oder zuklappender Knochenschnitt (Osteotomie) am Schienbeinkopf

X-Beine (Genu valgum): aufklappender oder zuklappender Knochenschnitt (Osteotomie) am kniegelenksnahen Oberschenkel


Endoprothetischer Gelenkersatz im Kniegelenk

Bei einer Versorgung mit einer Prothese im Rahmen einer Arthrose wählen wir üblicherweise einen sogenannten Oberflächenersatz – das heißt nur der abgenützte Knorpel wird ersetzt – durch eine Doppel- oder Halbschlittenprothese. Mit anderen Worten unterscheiden wir zwischen dem Austausch aller Gelenkpartner (Totalprothese) und dem teilweisen Ersatz, also nur eines Gelenkanteils durch eine Halbschlittenprothese. Prothesen im Knie können entweder in den Knochen zementiert oder zementfrei eingebracht werden. Die Operation erfolgt immer in Vollnarkose.

Oberflächenersatz durch Halbschlittenprothese:

Bei einer isolierten Arthrose im inneren Kniescheibengleitlager (patellofemorales Gelenk) wählen wir in den meisten Fällen eine Oberflächenersatz-Prothese durch Halbschlitten. Diese Prothese kann bei isoliertem und einseitigem Verschleiß eingesetzt werden, also wenn der Knorpelverschleiß nur die Innen- oder Außenseite des Gelenks betrifft. Weitere Voraussetzungen sind ein intaktes vorderes Kreuzband, stabile Seitenbänder sowie eine noch gute Beweglichkeit des Kniegelenkes. Der Vorteil dieses Eingriffs liegt in der minimal-invasiven Technik.

Knorpelschaden mittels Knieprothese behandeln:

Künstliches Kniegelenk

Künstliches Kniegelenk

Bei weit fortgeschrittener Arthrose des Knorpels ist ein Oberflächenersatz meist nicht ausreichend. Sobald die Abnützung das gesamte Kniegelenk betrifft, ist der Einsatz einer gesamten Knieprothese indiziert. Auch hier steht die Gewebeschonung im Vordergrund. Die eigenen Bänder bleiben zur Stabilisierung des neuen Gelenkes erhalten, um eine schnelle Mobilisierung zu gewährleisten

Nach der Behandlung

Wenn Sie sich einer Kniearthrose-Operation unterzogen haben, müssen Sie im Anschluss einige Punkte beachten: Beispielsweise ist es wichtig, dass Sie das künstliche Kniegelenk nicht verdrehen und die Beine beim Sitzen nicht überkreuzen. Auch das selbstständige Trainieren neben der normalen Physiotherapie gehört dazu. Informieren Sie sich im Folgenden über die zu beachtenden Punkte:

Entlassungskriterien:

  • selbstständiges Laufen auf einer Strecke von etwa 35 Metern
  • keine Wundkomplikationen
  • ausreichende orale Schmerztherapie
  • ausreichende Beweglichkeit für Krankengymnastik und Laufen (Knie kann 90 Grad gebeugt werden)

Physiotherapie:

  • Aufstehen und Laufen mit Gehstützen
  • Eisanwendungen vor und nach jeder Behandlungseinheit
  • Gewichtsbelastung wie es der Patient toleriert
  • Atemübungen

 

Physiotherapie am Patienten im MVZ Dr. Schneiderhan & Kollegen

Physiotherapie am Patienten

Folgendes sollte der Patient selbstständig trainieren:

  • Hinlegen und Verlassen des Bettes
  • Benutzung der Toilette
  • Anziehen
  • Baden / Duschen
  • Ein- und Aussteigen (Auto)
  • Krankengymnastische Übungen (CPM und aktive Übungen)
  • Gebrauchsschulung von Walker oder Gehstützen (Treppensteigen)

Zu beachten:

  • Das Gelenk nicht verdrehen!
  • Nicht knien!
  • Beine beim Sitzen nicht überkreuzen!
  • In Ruhe Hüfte und Knie in eine leicht gebeugte Haltung bringen!