Bandscheibenvorfall behandeln in München
Ein Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der ein Teil des Gallertkerns der Bandscheibe austritt und auf einen Nerv drückt. Dies kann zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Lähmungen führen.
Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 200.000 Bandscheiben-Operationen durchgeführt. Zum Großteil vollkommen unnötig, denn eine konservative Therapie und minimal-invasive Behandlungsmethoden sind bei einem Bandscheibenvorfall oft erfolgsversprechender als eine Operative Therapie. Auch die Rückenschmerzen lassen sich schnell in den Griff bekommen. Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen, Therapiemöglichkeiten und zur Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls.
Unsere Bandscheiben ermöglichen Drehungen und seitliche Bewegungen unseres Oberkörpers. Zugleich funktionieren sie wie eine Art „Stoßdämpfer“ und fangen Stöße und Erschütterungen in der Wirbelsäule ab. Ihre nur wenige Millimeter dicke Knorpelschicht sitzt zwischen den knöchernen Wirbeln und sorgt dafür, dass diese nicht direkt aneinander reiben. Die Bandscheibe selbst besteht aus einem weichen Kern wasserhaltiger Gallertmasse (80 Prozent Wasser) und einem ihn umgebenden straffen Ring aus Faserknorpel (Anulus fibrosis).
Überblick über den Inhalt:
- Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?
- Behandlung eines Bandscheibenvorfalls/Vorteile unseres interdisziplinären individuellen Behandlungskonzeptes
- Wirbelsäulenkathetertechnik
- Ursachen eines Bandscheibenvorfalls
- Symptome eines Bandscheibenvorfalls
- Bandscheibenvorfall vorbeugen
Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Medizinische Grafik: Hervorgetretene Bandscheibe
Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der gallertartige Kern der Bandscheibe durch den stützenden Faserring hervor. Dies kann durch einen Unfall, Überlastung der Bandscheibe, beispielsweise durch ein schweres Heben oder eine ruckartige Bewegung, oder durch einen degenerativen Prozess, verursacht werden.
Bereits etwa ab dem 20. Lebensjahr verschleißen Bandscheiben je nach Belastung mehr oder weniger stark. Zudem verlieren Sie über die Jahre an Elastizität und Festigkeit, unter anderem durch die sukzessive Abnahme des Wassergehalts. Beide Prozesse können zu Rissen im äußeren Faserring führen und somit je nach Belastung zum Austritt von Gallertmasse in den Spinalkanal führen.

Abb.: Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der weiche Gallertkern (rosa) der Bandscheibe durch den äußeren Faserring (hellblau) und drückt auf einen Rückenmarksnerv (gelb). Dies kann zu starken Schmerzen, Lähmungen und anderen neurologischen Ausfällen führen.
Dies passiert meist bei einer nach vorne gebeugter Haltung oder Bewegung: So wird die Vorderseite der Bandscheibe (zum Bauch zeigend) zusammengepresst und der Bandscheibenkern somit nach hinten gequetscht. In der Folge drückt der Bandscheibenkern gegen den umgebenden Faserring, bis dieser bei anhaltender Belastung und verschleißbedingt dem Druck nicht mehr Stand hält und reißt. In der Folge tritt der gallertartige Inhalt der Bandscheibe dann in den Spinalkanal (Prolaps) und drückt gegen dort verlaufende Nerven, was zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und Lähmungen führen kann. Alle diese Faktoren führen dann zu einem Bandscheibenvorfall der HWS oder LWS.
Gut zu wissen: Ein Bandscheinvorfall kann sowohl in der Brust- und Halswirbelsäule als auch in der Lendenwirbelsäule auftreten. Mit etwa 90% ist der Prolaps in der Lendenwirbelsäule jedoch am häufigsten vertreten.
Wie wird der Bandscheibenvorfall behandelt?

Behandlungsbeispiel: Akupunktur am Patienten
Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls hängt von der Schwere der Beschwerden und der Lage des Vorfalls ab. In den meisten Fällen ist eine konservative Behandlung ausreichend. Bei starken Schmerzen oder Lähmungen kann eine Operation erforderlich sein. Bei einem konservativen Therapieansatz werden schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie und gegebenenfalls auch Infiltrationen eingesetzt.
Ein Bandscheibenvorfall wird bei uns soweit möglich vor allem im Rahmen einer konservativen Behandlung therapiert. Hierbei hat die Schmerztherapie einen hohen Stellenwert. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, Schonhaltungen zu vermeiden, die die Rückenmuskulatur zusätzlich verspannen und die Symptome verschlimmern. Und auch Wärme kann Besserung bringen: So wird die Durchblutung angeregt und die verspannte Muskulatur lockert sich. Zu den Optionen einer konservativen Therapie zählen des Weiteren die Akupunktur, die Osteopathie oder Massagenanwendungen.
Die konservative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls hat folgende Ziele: Linderung der Schmerzen, Verbesserung der Beweglichkeit und Vorbeugung von Folgeschäden.
- Schmerztherapie: Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
- Physiotherapie: Physiotherapeuten zeigen Übungen, die die Muskulatur rund um die Wirbelsäule stärken und die Beweglichkeit verbessern.
- Ruhe und Entlastung: In den ersten Tagen nach dem Bandscheibenvorfall ist es wichtig, die Wirbelsäule zu schonen, um den Druck auf die Nervenwurzel zu verringern. Dazu kann eine vorübergehende Bettruhe erforderlich sein.
- Infiltrationen: Bei starken Schmerzen können auch Infiltrationen mit Lokalanästhetika oder Kortison durchgeführt werden.
Die konservative Behandlung sollte in den ersten sechs bis zwölf Wochen durchgeführt werden. In der Regel bessern sich die Beschwerden in dieser Zeit deutlich oder verschwinden sogar ganz.
Physiotherapie
Bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls spielt neben der Schmerztherapie die Physiotherapie eine zentrale Rolle. Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der konservativen Therapie bei einem Bandscheibenvorfall. Sie kann dabei helfen, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern und die Bandscheiben zu heilen. Beispielsweise hilft die isometrische Kräftigungstherapie dabei, einzelne Muskelgruppen zu stabilisieren und zu aktivieren, indem bestimmte Muskeln und Muskelgruppen aktiv angespannt, aber nicht verkürzt werden. Dies geschieht, indem man gegen einen Widerstand ankämpft, der sich nicht bewegt. Bei einem Bandscheibenvorfall werden isometrische Übungen häufig in der Anfangsphase eingesetzt, wenn noch Schmerzen bestehen.

Behandlungsbeispiel: Physiotherapie am Patienten
Bei regelmäßiger Durchführung der Übungen wird die Wirbelsäule entlastet und Patienten fühlen sich schnell besser. Auf diese Weise kann auch das Risiko erneuter Bandscheibenvorfälle minimiert werden.
Bei besonders hartnäckigen Beschwerden wenden wir wirbelsäulennahe Infiltrationen als nicht-operative Behandlungsmethode zur Diagnose und Therapie an, um die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Die Infiltration wird in der Regel von einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt, der/die auf Schmerztherapie spezialisiert ist.
Es gibt verschiedene Arten von Infiltrationen, die bei einem Bandscheibenvorfall angewendet werden können:
- Diskografie: röntgen- und kontrastmittelgestütztes Verfahren zur Darstellung der Bandscheibe
- Epidurale Injektionen: unter Bildwandlerkontrolle werden zur Behandlung lokal schmerz- und entzündungshemmende Präparate in den Epiduralraum im Wirbelkanal des betroffenen Wirbelsegmentes gespritzt. Der Epiduralraum ist ein spaltförmiger Raum in der Wirbelsäule zwischen dem Periost der Wirbelkörper und der Dura mater spinalis.
- Periradikuläre Therapie (PRT): Injektion von schmerz- und entzündungshemmenden Präparaten direkt in den Bereich der betroffenen Nervenwurzel
Die Infiltration dauert in der Regel nur wenige Minuten. Nach der Infiltration kann es zu Schmerzen an der Einstichstelle kommen. Diese Schmerzen sind in der Regel leicht und verschwinden innerhalb weniger Tage.
Die Infiltration kann bei einem Bandscheibenvorfall eine gute Möglichkeit sein, die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. In einigen Fällen kann sie sogar dazu führen, dass die Beschwerden vollständig verschwinden.
Nach der Infiltration sollten Sie sich für einige Stunden schonen. Sie sollten nicht Auto fahren oder schwere Gegenstände heben.
Die Infiltration kann in der Regel mehrmals wiederholt werden. Die Häufigkeit der Wiederholungen hängt von der Art und dem Schweregrad der Beschwerden ab.
Wenn die Infiltration nicht hilft, können Minimal-invasive Verfahren in Betracht gezogen werden.
Bandscheibenvorfälle behandeln mit Wirbelsäulenkathetertechnik nach Dr. Schneiderhan

Rückenmarksspiegelung (elastischer Katheter)
Die Wirbelsäulenkathetertechnik ist eine minimalinvasive Behandlungsmethode u.a. für Bandscheibenvorfälle. Bei dieser Methode wird ein dünner Katheter über einen kleinen Hautschnitt in den Wirbelkanal eingeführt. Über den Katheter werden Medikamente injiziert, die die Entzündung und Schwellung der Nervenwurzeln reduzieren und die Schmerzen lindern. Die Wirbelsäulenkathetertechnik ist eine gute Behandlungsoption für Patienten mit Bandscheibenvorfällen, die nicht auf konservative Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie und Schmerzmittel ansprechen. Die Methode ist relativ risikoarm und hat eine hohe Erfolgsquote.
Dr. Schneiderhan entwickelte außerdem die Wirbelsäulenkathetertechnik nach Prof. Dr. Racz weiter. Durch den speziellen elastischen Katheter ist es uns möglich, die betroffenen Nervenwurzeln exakt zu behandeln und Schmerzen schnell und gezielt zu lindern. Als Pioniere in Deutschland dieser inzwischen weltweit anerkannten, minimalinvasiven Behandlungsmethode bieten wir unseren Patienten höchste Expertise, denn wir führen seit Jahren mit die meisten Eingriffe dieser Art in Europa durch und können so Ihren Bandscheibenvorfall behandeln.
Die Wirbelsäulenkathetertechnik dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Der Patient kann in örtlicher Betäubung und in Schlafnarkose behandelt werden.
Bandscheibenvorfälle behandeln mit dem Mikrolaser

Dr. Schneiderhan zeigt Mikrolaser
Die Behandlung mit Mikrolaser ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen, die ohne das Setzen eines Schnitts auskommt. Die Mikrolaserbehandlung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei wird ein Laserstrahl durch eine dünne Nadel in die Bandscheibe eingeführt und das vorgewölbte Gewebe verdampft oder geschrumpft. Dank dieser Methode lassen sich Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall verursacht werden, gezielt und effektiv behandeln. Die Mikrolaserbehandlung ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen. Sie ist insbesondere bei kleinen und mittleren Vorfällen geeignet. Die Mikrolasertherapie erlaubt zudem eine Behandlung in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen der Bandscheiben an Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule.
Die Behandlung dauert in der Regel etwa 30 Minuten.
Wann muss ein Bandscheibenvorfall operiert werden?
Wann ist eine operative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls nötig?
- Bei lang anhaltenden Schmerzen, die sich durch eine konservative Therapie nicht gebessert haben
- Bei in Arne und Beine ausstrahlenden Schmerzen und bei zusätzlichem Vorliegen von Gefühlsstörungen oder Lähmung
- Bei Blasen- oder Mastdarmstörungen
Die Möglichkeiten einer konservativen Behandlung sollten stets ausgeschöpft werden, bevor eine Operation angestrebt wird. Denn ein Großteil der Operationen an der Bandscheibe ist meist unnötig. In vielen Fällen reicht ein minimalinvasiver operativer Eingriff aus, um die Beschwerden zu beseitigen. Hier wenden wir die Behandlung mit Mikrolaser an, die ohne das Setzen eines Schnitts auskommt. Dank dieser Methode lassen sich Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall verursacht werden, gezielt und effektiv behandeln. Die Mikrolasertherapie nach Dr. Schneiderhan erlaubt zudem eine Behandlung in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen der Bandscheiben an Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule.
Ist eine Operation zur Behandlung einer Bandscheibe angeraten, entfernen wir mikrochirurgisch den Teil des Gallertkerns, der vorgefallen ist, so dass die Nervenwurzeln entlastet werden.Nach der Operation ist eine intensive Nachbehandlung wichtig. Dazu gehören Physiotherapie, Krankengymnastik und Schmerzmittel. In der Regel ist der Patient nach zwei bis drei Wochen wieder arbeitsfähig. Die Entscheidung, ob ein Bandscheibenvorfall operiert werden muss, ist eine individuelle Entscheidung, die gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden sollte. In den meisten Fällen lässt sich ein Bandscheibenvorfall mit konservativen Maßnahmen gut behandeln. Eine Operation ist nur dann erforderlich, wenn der Bandscheibenvorfall zu schweren Symptomen führt.
Aus dem entfernten Bandscheibengewebe können wiederum Zellen entnommen werden, die dank der autologen Bandscheibenzelltransplantation (ADCT) nach einer Anzüchtungsdauer von etwa drei Monaten wieder in die betroffene Bandscheibe eingesetzt werden und dort neues Bandscheibengewebe bilden können.
Ihr Vorteil bei uns: individuelles Behandlungskonzept
Seit 1993 ermöglichen wir unseren Patienten ein Leben ohne Rückenschmerzen. Die Behandlung des Bandscheibenvorfalls stellt einen unserer Schwerpunkte dar. Bei uns sind Sie direkt an der Quelle der neuesten Medizintechnik und zugleich höchsten der Expertise zur erfolgreichen Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden. Wir bieten Ihnen neben bewährten Behandlungsmethoden auch innovative Therapiekonzepte für Ihre Rückengesundheit. Hierzu gehört unter anderem unser interdisziplinäres Schmerzkonsil, bei dem unsere spezialisierten Fachärzte ein für Sie maßgeschneidertes und fachübergreifendes Therapiekonzept entwickeln.
Expertenrat:
<< In Deutschland wird zu oft an der Wirbelsäule operiert. Dies geschieht häufig, wenn ein Patient direkt zu einem Arzt geht, der auch selbst operiert oder der zu einem Operateur überweist. In interdisziplinären Zentren hingegen diskutieren Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam die optimale Therapie. Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen beraten sich darüber, ob ein Eingriff überhaupt notwendig ist. Wir wissen, dass akute Rückenschmerzen sich oft spontan bessern beziehungsweise durch konservative oder zumindest minimalinvasive Behandlungsmethoden erfolgreich behandelt werden können. >> – Dr. med. Reinhard Schneiderhan
Terminvereinbarung
Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.
VIDEO: Dr. med. Reinhard Schneiderhan über den Bandscheibenvorfall
Der Bandscheibenvorfall
Alle nötigen Untersuchungsmethoden für eine umfassende Diagnose stehen Ihnen in unserem Haus zur Verfügung. Sie müssen keine weiteren Termine vereinbaren, da weitere Untersuchungen an der Bandscheibe wie Röntgen oder Kernspintomographie in der Regel am selben Tag bei uns durchgeführt werden können. Dank unseres interdisziplinären Praxiskonzepts sparen Sie Zeit und erhalten innerhalb eines Besuchs eine fundierte Diagnose sowie ein darauf basierendes, individuell auf Sie zugeschnittenes Behandlungskonzept. Neben der bildgebenden Untersuchung führen wir in unserer Praxis stets auch eine körperliche Untersuchung durch. Hierbei werden die Wirbelkörper vorsichtig abgetastet. Bei Lähmungen ist zudem eine neurologische Untersuchung sinnvoll, um die spätere Entwicklung eine Cauda-equina-Syndroms zu verhindern.
Kernspintomografie eines Bandscheibenvorfalles
Welche Ursachen hat ein Bandscheibenvorfall?
- Starke Belastungen: Plötzliche oder wiederholte starke Belastungen der Wirbelsäule, z. B. beim Heben schwerer Gegenstände oder beim Sport, können den Faserknorpel beschädigen.
- Unfälle: Unfälle, z. B. Autounfälle oder Stürze, können den Faserknorpel reißen.
- Chronische Erkrankungen: Chronische Erkrankungen, z. B. Osteoporose oder Arthritis, können die Bandscheiben schwächen.
- Alterung: Mit zunehmendem Alter verliert der Faserknorpel an Elastizität und ist anfälliger für Risse.
- Übergewicht: Übergewicht erhöht die Belastung der Bandscheiben.
Weitreichend bekannt ist, dass man schwere Gegenstände nicht mit gebeugtem Rücken, sondern aus den Beinen heraus mit aufgerichtetem Oberkörper heben soll – aber nur wenige halten sich daran. Bei manchen Tätigkeiten ist „richtiges Heben“ erst gar nicht möglich, wie etwa in der Krankenpflege. Insbesondere die Bandscheiben zwischen den fünf Lendenwirbeln werden durch das Heben schwerer Lasten bei gebeugtem Oberkörper enorm beansprucht und verschleißen deutlich schneller (lumbaler Bandscheibenvorfall) – am stärksten die Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel. Bei aufgerichtetem Rücken verteilen sich die Kräfte wesentlich gleichmäßiger auf die Bandscheiben und die Muskulatur kann die Wirbelsäule besser stützen. Deshalb erhöht ständiges Sitzen und häufiges Heben mit gebeugtem Rücken das Risiko für Bandscheibenvorfälle enorm. Auch während einer Schwangerschaft werden die Bandscheiben stark belastet und das Risiko für einen akuten Bandscheibenvorfall steigt.
Dass es in der heutigen Zeit zu deutlich mehr Bandscheibenvorfällen kommt als früher, liegt jedoch vor allem an der zunehmend ungesünderen Lebensweise: Bewegungsmangel, Fehlhaltungen bei immer mehr Büroarbeiten sowie Übergewicht begünstigen. Oft sind es dann schnelle und hohe Belastungen bei untrainierten Rücken mit langjährig verschlissenen Bandscheiben, die zum Prolaps führen, wie etwa das Anheben einer Getränkekiste.

Abb.: Fehlbelastung durch schweres Heben kann zum Bandscheibenvorfall führen (Bildquelle: istock)
Insbesondere die Bandscheiben zwischen den fünf Lendenwirbeln werden durch das Heben schwerer Lasten bei gebeugtem Oberkörper enorm beansprucht und verschleißen deutlich schneller (lumbaler Bandscheibenvorfall) – am stärksten die Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel. Bei aufgerichtetem Rücken verteilen sich die Kräfte wesentlich gleichmäßiger auf die Bandscheiben und die Muskulatur kann die Wirbelsäule besser stützen. Deshalb erhöht ständiges Sitzen und häufiges Heben mit gebeugtem Rücken das Risiko für Bandscheibenvorfälle enorm. Auch während einer Schwangerschaft werden die Bandscheiben stark belastet und das Risiko für einen akuten Bandscheibenvorfall steigt.
Dass es in der heutigen Zeit zu deutlich mehr Bandscheibenvorfällen kommt als früher, liegt jedoch vor allem an der zunehmend ungesünderen Lebensweise: Bewegungsmangel, Fehlhaltungen bei immer mehr Büroarbeiten sowie Übergewicht begünstigen. Oft sind es dann schnelle und hohe Belastungen bei untrainierten Rücken mit langjährig verschlissenen Bandscheiben, die zum Prolaps führen, wie etwa das Anheben einer Getränkekiste.
Tipps gegen den Corona Rücken
Der Begriff hat sich in den letzten Monaten eingebürgert. Seit November sind keine Fitnessstudios mehr geöffnet und diverse Freizeitaktivitäten sind nicht mehr möglich. Aufgrund von Homeoffice fällt unser Arbeitsweg weg, wir gehen nicht mehr zu einer Besprechung mit den Kollegen in den dritten Stock. Nein, stattdessen hat sich unser Küchentisch zum Bürotisch entwickelt und wir haben immer dieselbe eintönige Körperhaltung. Dieser extremen Belastung kann man mit folgenden Übungen entgegen wirken.
Welche Symptome hat ein Bandscheibenprolaps?

Schmerzen Lendenwirbelsäule
- Rückenschmerzen: Die Schmerzen können im Bereich des Vorfalls auftreten und in Arme oder Beine ausstrahlen.
- Taubheitsgefühle: In den betroffenen Bereichen kann es zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln kommen.
- Muskelschwäche: Die betroffenen Muskeln können schwach oder kraftlos sein.
- Lähmungen: In schweren Fällen kann es zu Lähmungen in den betroffenen Bereichen kommen.
Dennoch muss man bei Rückenschmerzen nicht gleich an einen Bandscheibenvorfall denken, denn dieser ist nur für einen Bruchteil aller Rückenschmerzen verantwortlich. Viele Bandscheibenvorfälle – vor allem in höherem Alter – verlaufen sogar ohne Symptome, bedürfen keiner Behandlung oder werden erst gar nicht bemerkt.
Die Schmerzen können plötzlich und stark auftreten oder sich langsam entwickeln.
Typische Symptome bei den meisten Bandscheibenvorfällen sind lokal, starke und stechende Rückenschmerzen (Lumbalgie). Diese können alleinstehend auftreten oder je nach betroffenem Areal in die Arme und Hände (Brachialgie) oder häufiger in die Beine und Füße ausstrahlen (Ischialgie). Betroffen sind etwas mehr Männer als Frauen, vor allem im Alter zwischen 35 und 45 Jahren.
Die Rückenschmerzen verstärken sich meist bei Belastung, die Muskulatur der Wirbelsäule verspannt und verhärtet sich reflexartig und fühlt sich steif an. Jegliche Bewegung verschlimmert die Beschwerden, weshalb Betroffene eine Schonhaltung einnehmen. Auch Niesen oder Husten verstärkt den Kreuzschmerz.
Durch den Druck auf die Nerven im Wirbelkanal sind zudem Missempfindungen (Parästhesien) wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Kältegefühle möglich, aber auch Lähmungserscheinungen oder andere neurologische Funktionsstörungen etwa im Bereich Blase oder Mastdarm. In diesem Symptom unterscheidet sich der Bandscheibenvorfall beispielsweise vom typischen Hexenschuss.
Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können je nach Lokalisation des Vorfalls variieren.
Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule
Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule ist der häufigste Typ von Bandscheibenvorfall. Die Symptome können Rückenschmerzen, Schmerzen in den Beinen, Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Beinen, Muskelschwächen in den Beinen und Bewegungseinschränkungen im Rücken und in den Beinen sein.
Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kann zu Nackenschmerzen, Schmerzen in den Armen, Taubheitsgefühlen und Kribbeln in den Armen, Muskelschwächen in den Armen und Bewegungseinschränkungen im Nacken und in den Armen führen.
So beugen Sie einem BSV vor
Einem Bandscheibenvorfall lässt sich am besten durch eine starke Rückenmuskulatur vorbeugen. Dabei gibt es fünf wichtige Maßnahmen zur Prävention:
- Rückenfreundlich heben: Schwere Gegenstände nicht mit gebeugtem Rücken, sondern aus den Beinen heraus mit aufgerichtetem Oberkörper heben
- Bewegung: Eine starke Rückenmuskulatur entlastet die Wirbelsäule. Besonders rückenfreundliche Sportarten sind Schwimmen oder Radfahren
- Richtige Matratze: Eine gute und individuell ausgewählte Matratze hilft, die Wirbelsäule nachts zu stabilisieren
- Ergonomischer Arbeitsplatz:Wer beruflich viel sitzen muss, sollte auf einen rückenfreundlichen und möglichst ver-/einstellbaren Arbeitsplatz achten. Dazu gehören auch ein ergonomischer Schreibtischstuhl und regelmäßiges Aufstehen
- Übergewicht vermeiden: Ein gesundes Körpergewicht entlastet die Wirbelsäule
VIDEO: Rezidivierende Bandscheibenvorfälle
Rezidivierende Bandscheibenvorfälle
Patientenbeispiel: „Endlich fühle ich mich wieder wie 23 und nicht wie 90“
Mit 19 zog sich Julia Reischl einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule zu. Fast vier Jahre litt sie dauerhaft unter Schmerzen, konnte nicht mehr schlafen, musste sogar ihr Studium deshalb aufgeben. Ein Spezialeingriff befreite sie schließlich von der Pein
Als 2019 die ersten Beschwerden auftraten, konnte Julia Reischl noch nicht ahnen, was da alles auf sie zukommt. Die heftigen Schmerzen im Rücken brachte sie mit Überlastung in Verbindung. Sie trieb zu diesem Zeitpunkt mehrere Stunden täglich Sport, ging regelmäßig ins Fitnessstudio und Reiten, außerdem spielte sie Tennis. „Ich dachte damals, dass ich es wohl übertrieben habe und mein Körper rebellierte“, sagt die Münchnerin. „Ich hatte auch schon so eine Ahnung, dass es sich vielleicht um einen Bandscheibenvorfall handeln könnte, aber davon wollten die Ärzte nichts wissen, weil ich ja noch so jung war.“
Doch die Schmerzen, die sich anfühlten wie ein schrecklicher und nicht enden wollender Muskelkater, gingen einfach nicht weg. „Weil alles so furchtbar weh tat, konnte ich nachts nicht schlafen, die Schmerzen sind dann auch in die Brust ausgestrahlt, ich hatte ständig das Gefühl, mein Herz verkrampft sich und das Atmen viel mir schwer“, erzählt die heute 23-jährige. „Ich habe das lange ignoriert und wollte ja auch unbedingt das Abitur schaffen.“ Manchmal musste sie sogar die verhassten Schmerzmittel nehmen, um den Tag zu überstehen.“
Nach einer längeren und erfolglosen Ärzte-Odyssee und weil es so nicht weitergehen konnte, drängte sie ihre Mutter doch bitte endlich ein MRT machen zu lassen. Also ließ sie sich einen Termin geben und tatsächlich zeigten die Bilder einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule. Es folgten viele Stunden Physiotherapie und sie wurde immer wieder vertröstet. Man sagte ihr sogar, dass sie sich an die Schmerzen gewöhnen müsse. „Aber ich war doch gerade erst 20 Jahre alt und jetzt bis zum Ende meines Lebens damit klarkommen zu müssen, konnte ich mir einfach nicht vorstellen“, sagt Julia Reischl. „Sogar mein Studium musste ich aufgeben, weil ich rund um die Uhr diese Schmerzen hatte. Am schlimmsten waren Sie beim Sitzen am Schreibtisch.“
Ihre Oma gab ihr schließlich den Tipp, sich an ein auf Rückenschmerzen spezialisiertes Medizinisches Versorgungszentrum zu wenden, von der sie in einem Medizin-Magazin in der Arztpraxis gelesen hatte. „Aber auch dort riet man mir zunächst es weiterhin mit konservativer Therapie zu versuchen. Auf die Frage, ob eine Operation nicht helfen könnte, wichen die beratenden Ärzte einer WS-Klinik aus oder wiesen auf die große offene Operation mit einem Zugang durch den Brustraum bis zur Brustwirbelsäule, bei der die Lunge zum Kollabieren gebraucht werden muss und die Gefahr von neurologischen Komplikationen bis hin zur Querschnittslähmung besteht, hin“, so Julia Reischl. „Die konservativen Therapien haben nicht geholfen, die Schmerzen waren mein ständiger Begleiter, beim Gehen, Sitzen, Liegen, Stehen. Ich war schließlich bereit alles mit mir tun zu lassen, ausser einer großen offenen Operation mit vielen Risiken, damit das endlich vorbei ist.“
Im Internet stieß Julia Reischl schließlich auf die fachübergreifende Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen und deren Zweitmeinungs-Angebot und machte sich sofort auf den Weg nach dorthin. Hier wurden ihr nach gründlicher Befragung zu ihren Schmerzen und dem bisherigen Therapieverlauf sowie Untersuchung, das erste Mal die Möglichkeit zur Durchführung eines minimal invasiven Eingriffes vorgestellt. Dr. Reinhard Schneiderhan ist der einzige Arzt in Deutschland der auch bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der oberen Brustwirbelsäule die minimal-invasive Wirbelsäulen-Kathetertherapie durchführt. Da in seinem Zentrum die meisten dieser minimal-invasiven Eingriffe in Europa durchgeführt werden, entschloss ich mich spontan dazu mich diesem Eingriff möglichst bald zu unterziehen „Am XX wurde von ihm persönlich der Wirbelsäulen-Kathetereingriff bei mir durchgeführt und ich bin überglücklich , dass ich diesen Schritt gegangen bin. Mein Zustand besserte sich sofort und schon ein paar Tage später konnte ich endlich wieder zurück in die Uni.“ Sogar mit Sport hat die heute 23-jährige Studentin der Biologie und Chemie wieder angefangen. „Ich kann wieder schlafen, durchatmen und mit jedem Tag wird es besser. Jetzt fühle ich mich erstmals wie 23 und nicht wie 90.“
Das sagt der Arzt. Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Leiter des gleichnamigen Medizinischen Versorgungszentrums in München-Taufkirchen
Wie kam es zu der erheblichen Therapieverzögerung bei der jungen Patientin?
Dr. Schneiderhan: „Bedauerlicherweise ist die minimal-invasive Kathetertherapie bei Deutschlands Ärzten nicht so bekannt wie z.B. in den USA oder bevorzugen Operateure die Durchführung von offenen und größeren Operationen an der Wirbelsäule. Eine Operation im Bereich der Brustwirbelsäule ist sehr aufwendig und riskant, deshalb gilt es zunächst alle konservativen Möglichkeiten auszuschöpfen.“
Was sind die Vorteile dieser minimal-invasiven Kathetertherapie?
Dr. Schneiderhan: „Die Wirkung ist vergleichbar mit einer klassischen Bandscheibenoperation. Durch die medikamentöse Schrumpfung des störenden Bandscheibengewebes erreicht man eine dauerhafte Entlastung der bedingten Nervenstrukturen. Ohne Hautschnitt, ohne Blutung oder Narbengewebebildung. Dauer des stationären Aufenthalts sind 2 ½ Tage. Danach kurzzeitige Schonung für 2 Wochen und dann Beginn mit der Krankengymnastik. Der Eingriff kann zudem in leichter Dämmerschlagnarkose (keine Vollnarkose) durchgeführt werden.“
Wie genau haben Sie das gemacht?
Dr. Schneiderhan: „Bei der Wirbelsäulenkatheter-Therapie handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff unter leichter Schlafnarkose. Ich habe eine dünne Nadel durch die Haut in den natürlichen Kanal des Kreuzbeines geführt. Das ist fernab der Bandscheibe, die es zu behandeln gilt. Anschließend habe ich einen lenk- und steuerbaren Katheter unter ständiger Bildkontrolle rückenmarksnah bis zur Brustwirbelsäule geführt. Das ist ein sehr filigraner Vorgang, denn es dürfen auf keinen Fall empfindliche Strukturen verletzt werden. Und im Fall der Patientin Julia Reischl wurde der Katheter von mir fast 50 cm in der rückenmarksnahen Verschiebeschicht (Epiduralraum) bis zum störenden Bandscheibenvorfall hochgeschoben. Oben angelangt habe ich eine abgestimmte Medikamentensubstanz gespritzt. Diese hat die Eigenschaft das störende und Schmerzen auslösende Bandscheibengewebe durch Flüssigkeitsentzug zum Schrumpfen zu bringen. Das führt zur dauerhaften Entlastung der Nervenwurzel. Der Schmerz schwindet direkt nach dem Eingriff.“
Warum haben Sie sich für diesen Eingriff entschieden?
Dr. Schneiderhan: „Wir führen die Wirbelsäulenkatheter-Behandlung schon seit 23 Jahren und mit der größten Erfahrung in Europa durch. Und wissen um den Stellenwert dieser minimal-invasiven Behandlungsmethode bei Bandscheibenvorwölbungen und Vorfällen, kombinierten Spinalkanalstenosen sowie Narbengewebebildungen nach Wirbelsäulen Eingriffen im Bereich der gesamten Wirbelsäule. Eine große internationale Langzeitstudie konnte erst kürzlich nachweisen, dass dieser Eingriff bei chronischen Rückenschmerzen mit Nervenwurzelbeteiligung die größten Erfolgsaussichten hat.“


Dr. Reinhard Schneiderhan
jameda Bewertung vom 26.01.2020
doppelter Bandscheibenvorfall - Operation
"Der Empfehlung zu Dr. Sommer zu gehen mit meinen Rückenschmerzen, bin ich sehr dankbar. Was ein Krankenhaus nicht erkannt hat, fand er in Sekunden heraus und stellt die richtige Diagnose. Er leitete 2 Behandlungswege ein und informierte mich gleich, das wenn diese nicht helfen würden, ich um eine Operation nicht herum kommen würde.Somit kam es dann leider auch zu der angekündigten Operation, welche ohne jegliche Komplikationen verlief und ich nur empfehlen kann. 4 Tage Krankenhaus und dann noch 14 Tage ausruhen Zuhause mit einer 4 wöchigen REHA hinterher, konnte ich sehr schnell wieder die Arbeit aufnehmen. Bin super dankbar dafür. Mario Allonge"
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