Bandscheibenvorfall behandeln in München

Ein Bandscheibenvorfall ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, bei der ein Teil des Gallertkerns der Bandscheibe austritt und auf einen Nerv drückt. Dies kann zu starken Schmerzen, Taubheitsgefühlen und sogar Lähmungen und anderen Symptomen führen.

Pro Jahr werden in Deutschland mehr als 200.000 Bandscheiben-Operationen durchgeführt. Zum Großteil vollkommen unnötig, denn eine konservative Therapie und minimal-invasive Behandlungsmethoden sind bei einem Bandscheibenvorfall oft erfolgsversprechender als eine operative Therapie. Auch die daher kehrenden Rückenschmerzen lassen sich schnell ohne eine Operation in den Griff bekommen. Im Folgenden erfahren Sie alles Wichtige zu den Ursachen, Symptomen, Therapiemöglichkeiten und zur Vorbeugung eines Bandscheibenvorfalls.

Unsere Bandscheiben ermöglichen sämtliche Drehungen und seitliche Bewegungen unseres Oberkörpers. Zugleich funktionieren sie wie eine Art „Stoßdämpfer“ und fangen Stöße und Erschütterungen in der Wirbelsäule ab. Zudem verteilen Sie das gesamte Körpergewicht gleichmäßig. Ihre nur wenige Millimeter dicke Knorpelschicht sitzt zwischen den knöchernen Wirbeln und sorgt dafür, dass diese nicht direkt aneinander reiben und sich gegenseitig schädigen. Die Bandscheibe selbst besteht aus einem weichen Kern wasserhaltiger Gallertmasse (80 Prozent Wasser) und einem ihn umgebenden straffen Ring aus Faserknorpel (Anulus fibrosis).

Überblick über den Inhalt:

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

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Medizinische Grafik: Hervorgetretene Bandscheibe

Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der gallertartige Kern der Bandscheibe durch den stützenden Faserring hervor. Dies kann durch einen Unfall, Überlastung der Bandscheibe, beispielsweise durch ein schweres Heben oder eine ruckartige Bewegung, oder durch einen degenerativen Prozess, wie die natürliche Abnutzung im Alter, verursacht werden. Bereits ab dem 20. Lebensjahr verschleißen Bandscheiben je nach Belastung und individueller Veranlagung mehr oder weniger stark. Im Laufe der Zeit verlieren sie an Elastizität und Festigkeit, was teilweise auf die allmähliche Abnahme des Wassergehalts zurückzuführen ist. Beide Prozesse, der Verschleiß und der Verlust an Feuchtigkeit, können zu Rissen im äußeren Faserring führen und somit je nach Belastung zum Austritt von Gallertmasse in den Spinalkanal führen.

Bei einer nach vorne gebeugten Haltung oder Bewegung wird die Vorderseite der Bandscheibe (zum Bauch zeigend) komprimiert, wodurch der Bandscheibenkern nach hinten gegen den äußeren Faserring gedrückt wird. Dies kann bei anhaltender Belastung, verschleißbedingt durch das Alter oder früheren Verletzungen dem Druck nicht mehr standhalten und zu Rissen im Faserring führen. Wenn der Faserring nachgibt, tritt der gallertartige Inhalt der Bandscheibe in den Spinalkanal (Prolaps) ein und drückt auf die Nerven, was zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Kribbeln und möglicherweise Lähmungen führt. Alle diese Faktoren führen dann zu einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS) oder Lendenwirbelsäule (LWS). HWS sowie LWS werden in den meisten Fällen durch plötzliche Drehbewegungen, Heben schwerer Lasten oder langanhaltende statische Haltungen begünstigt. Um das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu minimieren, ist es wichtig, ergonomische Körperhaltungen zu praktizieren und die Wirbelsäule durch regelmäßige Bewegung und Übungen zu stärken.

Lumbar hernia and vertebra with herniated disc medical diagram 3D rendering illustration. Backache, spine pathology, injury, osteology, healthcare, science concepts.

Abb.: Bei einem Bandscheibenvorfall tritt der weiche Gallertkern (rosa) der Bandscheibe durch den äußeren Faserring (hellblau) und drückt auf einen Rückenmarksnerv (gelb). Dies kann zu starken Schmerzen, Lähmungen und anderen neurologischen Ausfällen führen.

Gut zu wissen: Ein Bandscheibenvorfall kann sowohl in der Brust- und Halswirbelsäule als auch in der Lendenwirbelsäule auftreten. Der größte Teil der Bandscheibenvorfälle, ungefähr 90%, findet jedoch in der Lendenwirbelsäule statt. Die Beschwerden und Symptome eines Bandscheibenvorfalls können variieren und hängen von der exakten Position des Vorfalls und der betroffenen Nervenwurzeln ab.

 

Wie wird der Bandscheibenvorfall behandelt?

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Behandlungsbeispiel: Akupunktur am Patienten

Die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls richtet sich nach der Schwere der Beschwerden und der Position des Vorfalls, wobei in den meisten Fällen eine konservative Behandlung komplett ausreicht und keine Operation zwingend ist. Bei starken Schmerzen oder Lähmungserscheinungen kann allerdings eine operative Intervention notwendig werden. Der konservative Ansatz umfasst die Verwendung von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, Physiotherapie und gegebenenfalls Infiltrationen.

Ein Bandscheibenvorfall wird bei uns soweit möglich vor allem im Rahmen einer konservativen Behandlung therapiert und nicht gleich mit einer Operation behandelt. Hierbei hat die Schmerztherapie einen hohen Stellenwert. Ziel der Schmerztherapie ist es, durch Medikamente Schonhaltungen zu vermeiden, die zu einer Verspannung der Rückenmuskulatur führen und die Symptome verschlimmern können. Wärmeanwendungen können zusätzlich die Durchblutung fördern, verspannte Muskeln lockern und so ebenfalls Schmerzen verringern. Alternative konservative Therapieformen wie Akupunktur, Osteopathie oder Massagenanwendungen können ebenfalls zur Schmerzlinderung der Bandscheibe beitragen.

 

Die Hauptziele der konservativen Behandlung sind die Linderung der Schmerzen, die Verbesserung der Beweglichkeit und die Vorbeugung von Folgeschäden. 

  • Schmerztherapie: Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können die Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Zudem beugen sie unterbewusste Schonhaltungen vor und vermeiden damit zusätzliche Muskelverspannungen.
  • Physiotherapie: Physiotherapeuten zeigen Übungen, die die Muskulatur rund um die Wirbelsäule stärken und die Beweglichkeit verbessern. Diese Übungen helfen, die Unterstützungsstruktur des Rückens zu festigen und fördern eine korrekte Körperhaltung, was langfristig zu einer Reduzierung von Schmerzen und zur Prävention weiterer Verletzungen beitragen kann.
  • Ruhe und Entlastung: In den ersten Tagen nach dem Bandscheibenvorfall ist es wichtig, die Wirbelsäule zu schonen, um den Druck auf die Nervenwurzel zu verringern. Dazu kann eine vorübergehende Bettruhe erforderlich sein, um eine optimale Heilungsumgebung zu schaffen und eine weitere Reizung der betroffenen Bereiche zu vermeiden.
  • Infiltrationen: Bei starken Schmerzen können Infiltrationen, bei denen Lokalanästhetika oder Kortison direkt in die betroffenen Hals- oder Lendenwirbel injiziert werden, schnell helfen. Das Ziel dabei ist, die Entzündung und Schwellung direkt an der Schmerzquelle zu reduzieren, was eine schnellere Rückkehr zu normalen Aktivitäten und eine Verringerung des Bedarfs an Schmerzmitteln ermöglicht.

Die konservative Behandlung sollte in den ersten sechs bis zwölf Wochen durchgeführt werden. In der Regel bessern sich die Beschwerden in dieser Zeit deutlich oder verschwinden sogar ganz.

Physiotherapie

Bei der Behandlung eines Bandscheibenvorfalls ist die Physiotherapie ein wesentlicher Bestandteil der konservativen Therapie und spielt neben der Schmerztherapie eine zentrale Rolle. Sie kann dabei helfen, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern und die Bandscheiben zu heilen. Durch gezielte physiotherapeutische Maßnahmen, wie die isometrische Kräftigungstherapie, die darauf abzielt, bestimmte Muskelgruppen zu stärken und zu aktivieren, kann der Heilungsprozess der Bandscheiben unterstützt werden. Diese Therapieform stärkt die Muskeln, indem sie gezielt angespannt werden, ohne sich dabei zu verkürzen, was durch Drücken oder Ziehen gegen einen festen Widerstand erreicht wird. Diese Methode fördert die Schmerzlinderung und verbessert die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Bei einem Bandscheibenvorfall sind diese Übungen besonders effektiv in der Anfangsphase der Behandlung, da sie zur Entlastung der Wirbelsäule beitragen und das Risiko weiterer Bandscheibenvorfälle reduzieren können.

Physiotherapie am Patienten

Behandlungsbeispiel: Physiotherapie Widerstandsband-Übung für Rücken, Schulter- und Armstärkung

Bei regelmäßiger Durchführung der Übungen wird die Wirbelsäule entlastet und Patienten fühlen sich deutlich und schnell besser. Auf diese Weise kann das Risiko von erneuten Bandscheibenvorfällen ebenfalls  minimiert werden.

 

Bei besonders hartnäckigen Beschwerden wenden wir wirbelsäulennahe Infiltrationen als nicht-operative Behandlungsmethode zur Diagnose und Therapie an, um die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. Die Infiltration wird in der Regel von einem Arzt oder einer Ärztin durchgeführt, der/die auf Schmerztherapie spezialisiert ist.

Es gibt verschiedene Arten von Infiltrationen, die bei einem Bandscheibenvorfall angewendet werden können:

  • Diskografie: Ein röntgen- und kontrastmittelgestütztes Verfahren zur detaillierten Darstellung der Bandscheibe. Es hilft uns, den Zustand der Bandscheibe zu beurteilen und die genaue Schmerzursache zu identifizieren.
  • Epidurale Injektionen: Hierbei werden unter Bildwandlerkontrolle schmerz- und entzündungshemmende Medikamente in den Epiduralraum des Wirbelkanals injiziert. Dieser Raum befindet sich zwischen dem Periost der Wirbelkörper und der Dura mater spinalis und ist entscheidend für die effektive Schmerzlinderung.
  • Periradikuläre Therapie (PRT): In dieser Methode injizieren wir schmerz- und entzündungshemmende Medikamente direkt in den Bereich der betroffenen Nervenwurzel. Dies bietet eine zielgerichtete Linderung bei Nervenschmerzen, die durch den Bandscheibenvorfall verursacht werden.

Diese Infiltrationstechniken sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Behandlungsstrategie und ermöglichen es uns, unseren Patienten eine effektive und gezielte Schmerzlinderung zu bieten, insbesondere in Fällen, in denen herkömmliche Schmerztherapien nicht mehr ausreichen.

In der Regel dauert die Infiltration nur wenige Minuten. Danach kann es zu Schmerzen an der Einstichstelle kommen, diese sind im Normalfall leicht und verschwinden innerhalb weniger Tage.

Die Infiltration kann bei einem Bandscheibenvorfall eine gute Möglichkeit sein, die Schmerzen und Entzündungen zu lindern. In einigen Fällen kann sie sogar dazu führen, dass die Beschwerden vollständig verschwinden.

Nach der Infiltration sollten Sie sich für einige Stunden schonen. Sie sollten nicht Auto fahren oder schwere Gegenstände heben.

Die Infiltration kann in der Regel mehrmals wiederholt werden. Die Häufigkeit der Wiederholungen hängt von der Art und dem Schweregrad der Beschwerden ab.

Wenn die Infiltration nicht hilft, können Minimal-invasive Verfahren in Betracht gezogen werden.

Bandscheibenvorfälle behandeln mit Wirbelsäulenkathetertechnik nach Dr. Schneiderhan

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Rückenmarksspiegelung (elastischer Katheter)

Die Wirbelsäulenkathetertechnik ist eine minimalinvasive Behandlungsmethode u.a. für Bandscheibenvorfälle. Bei dieser Methode wird ein dünner Katheter über einen kleinen Hautschnitt in den Wirbelkanal eingeführt. Über den Katheter werden Medikamente injiziert, die die Entzündung und Schwellung der Nervenwurzeln reduzieren und die Schmerzen lindern. Die Wirbelsäulenkathetertechnik ist eine gute Behandlungsoption für Patienten mit Bandscheibenvorfällen, die nicht auf konservative Therapiemaßnahmen wie Physiotherapie und Schmerzmittel ansprechen. Die Methode ist relativ risikoarm und hat eine hohe Erfolgsquote.

Dr. Schneiderhan entwickelte außerdem die Wirbelsäulenkathetertechnik nach Prof. Dr. Racz weiter. Durch den speziellen elastischen Katheter ist es uns möglich, exakt die betroffenen Nervenwurzeln zu behandeln und somit Schmerzen schnell und besonders gezielt zu lindern. Als Pioniere in Deutschland dieser inzwischen weltweit anerkannten, minimalinvasiven Behandlungsmethode bieten wir unseren Patienten höchste Expertise, denn wir führen seit Jahren mit die meisten Eingriffe dieser Art in Europa durch und können so Ihren Bandscheibenvorfall optimal behandeln.

Die Wirbelsäulenkathetertechnik dauert in der Regel 30 bis 60 Minuten. Der Patient kann in örtlicher Betäubung und in Schlafnarkose behandelt werden.

Bandscheibenvorfälle behandeln mit dem Mikrolaser

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Dr. Schneiderhan zeigt Mikrolaser

Die Behandlung mit Mikrolaser ist eine minimalinvasive Methode zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen, die ohne das Setzen eines Schnitts auskommt. Die Mikrolaserbehandlung wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Dabei wird ein Laserstrahl durch eine dünne Nadel in die Bandscheibe eingeführt und das vorgewölbte Gewebe verdampft oder geschrumpft. Dank dieser Methode lassen sich Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall verursacht werden, gezielt und effektiv behandeln. Die Mikrolaserbehandlung ist eine wirksame Methode zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen. Sie ist insbesondere bei kleinen und mittleren Vorfällen geeignet. Die Mikrolasertherapie erlaubt zudem eine Behandlung in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen der Bandscheiben beispielsweise an Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule.

Die Behandlung dauert in der Regel etwa 30 Minuten.

Wann muss ein Bandscheibenvorfall operiert werden?

Wann ist eine operative Behandlung eines Bandscheibenvorfalls nötig?

  • Bei langanhaltenden Schmerzen, die sich durch eine konservative Therapie nicht gebessert haben
  • Bei in Arme und Beine ausstrahlenden Schmerzen und bei zusätzlichem Vorliegen von Gefühlsstörungen oder Lähmung der Gieldmaßen
  • Bei Blasen- oder Mastdarmstörungen

Die Möglichkeiten einer konservativen Behandlung sollten stets ausgeschöpft werden, bevor eine Operation angestrebt wird. Denn ein Großteil der Operationen an der Bandscheibe ist meist unnötig. In vielen Fällen reicht ein minimalinvasiver operativer Eingriff aus, um die Beschwerden zu beseitigen. Hier wenden wir die Behandlung mit Mikrolaser an, die ohne das Setzen eines Schnitts auskommt. Dank dieser Methode lassen sich Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall verursacht werden, gezielt und effektiv behandeln. Die Mikrolasertherapie nach Dr. Schneiderhan erlaubt zudem eine Behandlung in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen der Bandscheiben an Lendenwirbelsäule und Halswirbelsäule.

Ist eine Operation zur Behandlung einer Bandscheibe angeraten, entfernen wir mikrochirurgisch den Teil des Gallertkerns, der vorgefallen ist,  so dass die Nervenwurzeln entlastet werden. Nach der Operation ist eine intensive Nachbehandlung wichtig. Dazu gehören Physiotherapie, Krankengymnastik und Schmerzmittel. In der Regel ist der Patient nach zwei bis drei Wochen wieder arbeitsfähig. Die Entscheidung, ob ein Bandscheibenvorfall operiert werden muss, ist eine individuelle Entscheidung, die gemeinsam mit dem Arzt getroffen werden sollte. In den meisten Fällen lässt sich ein Bandscheibenvorfall mit konservativen Maßnahmen gut behandeln. Eine Operation ist nur dann erforderlich, wenn der Bandscheibenvorfall zu schweren Symptomen führt.

Aus dem entfernten Bandscheibengewebe können wiederum Zellen entnommen werden, die dank der autologen Bandscheibenzelltransplantation (ADCT) nach einer Anzüchtungsdauer von etwa drei Monaten wieder in die betroffene Bandscheibe eingesetzt werden und dort neues Bandscheibengewebe bilden können.

Ihr Vorteil bei uns: individuelles Behandlungskonzept

Seit 1993 ermöglichen wir unseren Patienten ein Leben ohne Rückenschmerzen. Die Behandlung des Bandscheibenvorfalls stellt einen unserer Schwerpunkte dar. Bei uns sind Sie direkt an der Quelle der neuesten Medizintechnik und zugleich höchsten der Expertise zur erfolgreichen Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden. Wir bieten Ihnen neben bewährten Behandlungsmethoden auch innovative Therapiekonzepte für Ihre Rückengesundheit. Hierzu gehört unter anderem unser interdisziplinäres Schmerzkonsil, bei dem unsere spezialisierten Fachärzte ein für Sie maßgeschneidertes und fachübergreifendes Therapiekonzept entwickeln.

Expertenrat:

<<  In Deutschland wird zu oft an der Wirbelsäule operiert. Dies geschieht häufig, wenn ein Patient direkt zu einem Arzt geht, der auch selbst operiert oder der zu einem Operateur überweist. In interdisziplinären Zentren hingegen diskutieren Mediziner unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam die optimale Therapie. Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen beraten sich darüber, ob ein Eingriff überhaupt notwendig ist. Wir wissen, dass akute Rückenschmerzen sich oft spontan bessern beziehungsweise durch konservative oder zumindest minimalinvasive Behandlungsmethoden erfolgreich behandelt werden können.>> – Dr. med. Reinhard Schneiderhan

Terminvereinbarung

Am besten ist es, Sie stellen sich persönlich in unserem Zentrum vor. Vereinbaren Sie dazu bitte telefonisch einen Termin über unsere Zentrale.

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VIDEO: Dr. med. Reinhard Schneiderhan über den Bandscheibenvorfall

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Der Bandscheibenvorfall

Alle nötigen Untersuchungsmethoden für eine umfassende Diagnose stehen Ihnen in unserem Haus zur Verfügung. Sie müssen keine weiteren Termine vereinbaren, da weitere Untersuchungen an der Bandscheibe wie Röntgen oder Kernspintomographie in der Regel am selben Tag bei uns durchgeführt werden können. Dank unseres interdisziplinären Praxiskonzepts sparen Sie Zeit und erhalten innerhalb eines Besuchs eine fundierte Diagnose sowie ein darauf basierendes, individuell auf Sie zugeschnittenes Behandlungskonzept. Neben der bildgebenden Untersuchung führen wir in unserer Praxis stets auch eine körperliche Untersuchung durch. Hierbei werden die Wirbelkörper vorsichtig abgetastet. Bei Lähmungen ist zudem eine neurologische Untersuchung sinnvoll, um die spätere Entwicklung eine Cauda-equina-Syndroms zu verhindern.

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Kernspintomografie eines Bandscheibenvorfalles

Cauda-equina-Syndrom

Das Cauda-equina-Syndrom ist ein schwerwiegender medizinischer Zustand, der durch eine plötzliche Kompression der Nervenwurzeln am Ende des Rückenmarks entsteht. Diese Nerven, bekannt als Cauda equina, liegen im unteren Bereich der Wirbelsäule und sind für die Steuerung der motorischen und sensorischen Funktionen der Beine sowie der Blasen- und Darmkontrolle zuständig. Die Ursachen für dieses Syndrom können vielfältig sein, darunter besonders schwere Bandscheibenvorfälle, Tumore, Verletzungen oder Entzündungen im Bereich der Lendenwirbelsäule.

Symptome des Cauda-equina-Syndroms beinhalten starke Rückenschmerzen, Beinlähmungen, Sensibilitätsverlust im Gesäß und Blasen- sowie Darmprobleme. Diese Symptome treten oft plötzlich auf und benötigen dringend ärztliche Behandlung, da sie unbehandelt zu bleibenden Schäden wie Lähmung und Inkontinenz führen können. Eine schnelle Diagnose und meist eine chirurgische Behandlung sind notwendig, um den Druck zu entfernen und weitere Schäden an den Nerven zu vermeiden.

Für eine detaillierte Auseinandersetzung mit diesem Thema empfehlen wir unseren informativen Pressetext: „Weg mit dem Skalpell – Schonende Eingriffe auch bei Bandscheibenvorfall die beste Option“. In diesem Dokument gehen wir tiefer auf die Gründe ein, warum schonende Eingriffe oft eine bessere Wahl sind als traditionelle chirurgische Methoden. Hier geht es zum Pressetext.

Welche Ursachen hat ein Bandscheibenvorfall?

  • Starke Belastungen: Plötzliche oder wiederholte starke Belastungen der Wirbelsäule, z. B. beim Heben schwerer Gegenstände oder beim Sport, können den Faserknorpel beschädigen.
  • Unfälle: Unfälle, wie Autounfälle oder Stürze, können zu Rissen im Faserknorpel führen.
  • Chronische Erkrankungen: Chronische Erkrankungen, z. B. Osteoporose oder Arthritis, können die Bandscheiben schwächen und machen sie so anfälliger für Schäden.
  • Alterung: Mit zunehmendem Alter verliert der Faserknorpel an Elastizität und wird anfälliger für Risse.
  • Übergewicht: Übergewicht erhöht die Belastung der Bandscheiben und fördert deren Verschleiß.
  • Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität kann zu einer Schwächung der Rückenmuskulatur führen, was die Wirbelsäule weniger stützt und das Risiko eines Bandscheibenvorfalls erhöht.
  • Fehlhaltungen: Langfristig schlechte Haltung, insbesondere beim Sitzen oder Stehen, kann zu einer ungleichmäßigen Belastung der Bandscheiben führen.
  • Genetische Veranlagung: Eine familiäre Neigung zu Bandscheibenproblemen kann das Risiko eines BSV erhöhen.
  • Rauchen und Alkoholkonsum: Übermäßiges Rauchen verschlechtert die Blutzirkulation und beeinträchtigt die Ernährung der Bandscheiben, was zu einer schnelleren Degeneration führt. Übermäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Knochengesundheit und schwächt die Muskulatur, was die Wirbelsäule weniger effektiv stützt und somit indirekt das Risiko für einen Bandscheibenvorfall steigert.

Genetische Veranlagung: Eine familiäre Neigung zu Bandscheibenproblemen kann das Risiko eines BSV erhöhen.

Weitreichend bekannt ist, dass man schwere Gegenstände nicht mit gebeugtem Rücken, sondern aus den Beinen heraus mit aufgerichtetem Oberkörper heben soll – aber nur wenige halten sich daran. Bei manchen Tätigkeiten ist „richtiges Heben“ erst gar nicht möglich, wie etwa in der Krankenpflege. Insbesondere die Bandscheiben zwischen den fünf Lendenwirbeln werden durch das Heben schwerer Lasten bei gebeugtem Oberkörper enorm beansprucht und verschleißen deutlich schneller (lumbaler Bandscheibenvorfall) – am stärksten die Bandscheibe zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel. Bei aufgerichtetem Rücken verteilen sich die Kräfte wesentlich gleichmäßiger auf die Bandscheiben und die Muskulatur kann die Wirbelsäule besser stützen. Deshalb erhöht ständiges Sitzen und häufiges Heben mit gebeugtem Rücken das Risiko für Bandscheibenvorfälle enorm. Auch während einer Schwangerschaft werden die Bandscheiben stark belastet und das Risiko für einen akuten Bandscheibenvorfall steigt.

Dass es in der heutigen Zeit zu deutlich mehr Bandscheibenvorfällen kommt als früher, liegt jedoch vor allem an der zunehmend ungesunden Lebensweise vieler Menschen: Bewegungsmangel, Fehlhaltungen bei immer mehr Büroarbeiten sowie Übergewicht erhöhen das Risiko eines BSV oder HSV. Oft sind es dann schnelle und hohe Belastungen bei untrainierten Rücken mit langjährig verschlissenen Bandscheiben, die zum Prolaps führen, wie etwa das Anheben einer Getränkekiste.

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Abb.: Fehlbelastung durch schweres Heben kann zum Bandscheibenvorfall führen (Bildquelle: istock)

Ein weiterer wichtiger Faktor, der das Risiko eines Bandscheibenvorfalls beeinflussen kann, ist die allgemeine Gesundheit und Fitness. Ein starker und flexibler Rücken wird durch regelmäßige Übungen unterstützt, die speziell darauf abzielen, die Rumpfmuskulatur zu stärken. Personen mit einer guten Körperkondition und einer starken Rückenmuskulatur sind weniger anfällig für Bandscheibenprobleme, da ihre Muskulatur die Wirbelsäule effektiver stützt und schützt. Zudem kann eine ausgewogene Ernährung, reich an Kalzium und Vitamin D, die Knochenstärke fördern und somit indirekt zur Gesundheit der Bandscheiben beitragen. In Anbetracht dessen ist es entscheidend, sowohl auf eine ausgewogene Ernährung als auch auf regelmäßige körperliche Aktivität zu achten, um das Risiko eines Bandscheibenvorfalls zu minimieren.

Tipps gegen den Corona Rücken

Tipps gegen den Corona Rücken

Der Begriff hat sich in den letzten Monaten eingebürgert. Seit November sind keine Fitnessstudios mehr geöffnet und diverse Freizeitaktivitäten sind nicht mehr möglich. Aufgrund von Homeoffice fällt unser Arbeitsweg weg, wir gehen nicht mehr zu einer Besprechung mit den Kollegen in den dritten Stock. Nein, stattdessen hat sich unser Küchentisch zum Bürotisch entwickelt und wir haben immer dieselbe eintönige Körperhaltung. Dieser extremen Belastung kann man mit folgenden Übungen entgegenwirken.

Zu den Tipps

 

Welche Symptome hat ein Bandscheibenprolaps?

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Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule mit Fokus auf Bandscheibenprobleme

  • Rückenschmerzen: Die Schmerzen können im Bereich des Vorfalls auftreten und in Arme oder Beine ausstrahlen, oft begleitet von einem stechenden oder brennenden Gefühl. Sie können sich bei bestimmten Bewegungen wie Bücken oder Heben verschlimmern und in Ruhephasen nachlassen.
  • Taubheitsgefühle: In den betroffenen Bereichen kann es zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln kommen.
  • Muskelschwäche: Die betroffenen Muskeln können schwach oder kraftlos sein.

Lähmungen: In schweren Fällen kann es sogar zu Lähmungen in den betroffenen Bereichen kommen.

Dennoch muss man bei Rückenschmerzen nicht gleich an einen Bandscheibenvorfall denken, denn dieser ist nur für einen Bruchteil aller Rückenschmerzen verantwortlich. Viele Bandscheibenvorfälle – vor allem in höherem Alter – verlaufen sogar ohne Symptome, bedürfen keiner Behandlung oder werden erst gar nicht bemerkt.

Die Schmerzen können plötzlich und stark auftreten oder sich langsam entwickeln.

Typische Symptome bei den meisten Bandscheibenvorfällen sind lokale, starke und stechende Rückenschmerzen (Lumbalgie). Diese können alleinstehend auftreten oder je nach betroffenem Areal in die Arme und Hände (Brachialgie) oder häufiger in die Beine und Füße ausstrahlen (Ischialgie). Betroffen sind etwas mehr Männer als Frauen, vor allem im Alter zwischen 35 und 45 Jahren.

Die Rückenschmerzen verstärken sich meist bei Belastung, die Muskulatur der Wirbelsäule verspannt und verhärtet sich reflexartig und fühlt sich steif an. Jegliche Bewegung verschlimmert die Beschwerden, weshalb Betroffene eine Schonhaltung einnehmen. Auch Niesen oder Husten verstärkt den Kreuzschmerz.

Durch den Druck auf die Nerven im Wirbelkanal sind zudem Missempfindungen (Parästhesien) wie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Kältegefühle möglich, aber auch Lähmungserscheinungen oder andere neurologische Funktionsstörungen etwa im Bereich Blase oder Mastdarm. In diesem Symptom unterscheidet sich der Bandscheibenvorfall beispielsweise vom typischen Hexenschuss.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können je nach Lokalisation des Vorfalls variieren.

Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule

Ein Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule ist der häufigste Typ von Bandscheibenvorfall. Die Symptome können Rückenschmerzen, Schmerzen in den Beinen, Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Beinen, Muskelschwächen in den Beinen und Bewegungseinschränkungen im Rücken und in den Beinen sein.

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule

Ein Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kann zu Schmerzen sowie Taubheitsgefühlen, Kribbeln, Muskelschwächen und Bewegungseinschränkungen in den Armen und im Nacken führen.

So beugen Sie einem Bandscheibenvorfall effektiv vor

Einem Bandscheibenvorfall lässt sich am besten durch eine starke Rückenmuskulatur vorbeugen. Dabei gibt es fünf wichtige Maßnahmen zur Prävention:

  1. Rückenfreundlich heben: Schwere Gegenstände nicht mit gebeugtem Rücken, sondern aus den Beinen heraus mit aufgerichtetem Oberkörper heben
  2. Regelmäßige Pausen und Bewegung: Bei langem Sitzen oder Stehen ist es wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen und sich zu bewegen oder zu dehnen, um die Rückenmuskulatur zu lockern und Verspannungen zu vermeiden.
  3. Passende Matratze: Eine gut passende Matratze, die auf die Bedürfnisse Ihres Rückens abgestimmt ist, muss nicht unbedingt teuer sein. Wichtig ist, dass sie die Wirbelsäule während des Schlafes entlastet und eine stabile Haltung unterstützt.
  4. Ergonomischer Arbeitsplatz: Bei berufsbedingtem langem Sitzen ist es wichtig, einen Arbeitsplatz zu haben, der ergonomisch gestaltet ist und anpassbare Elemente wie einen rückenschonenden Bürostuhl bietet. Regelmäßige Bewegungspausen sind ebenfalls wichtig.
  5. Gesundes Gewicht halten: Die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts hilft, die Belastung der Wirbelsäule zu reduzieren und Bandscheibenprobleme zu vermeiden.
  6. Regelmäßige ärztliche Kontrollen: Bei vorhandenen Rückenschmerzen oder Beschwerden sollte frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  7. Übermäßiges Rauchen und Alkohol vermeiden: Übermäßiges Rauchen kann die Durchblutung verschlechtern und die Nährstoffversorgung der Bandscheiben beeinträchtigen. Übermäßiger Alkoholkonsum kann die allgemeine Knochengesundheit und die Muskulatur schwächen, was die Wirbelsäule weniger effektiv stützt.
  8. Stressmanagement: Chronischer Stress kann zu Muskelverspannungen führen, insbesondere im Rückenbereich. Techniken wie Meditation, Yoga oder tiefe Atemübungen können dabei helfen, Stress abzubauen.

VIDEO: Rezidivierende Bandscheibenvorfälle

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Rezidivierende Bandscheibenvorfälle

Patientenbeispiel: „Endlich fühle ich mich wieder wie 23 und nicht wie 90“

Mit 19 zog sich Julia Reischl einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule zu. Fast vier Jahre litt sie dauerhaft unter Schmerzen, konnte nicht mehr schlafen, musste sogar ihr Studium deshalb aufgeben. Ein Spezialeingriff befreite sie schließlich von der Pein

Als 2019 die ersten Beschwerden auftraten, konnte Julia Reischl noch nicht ahnen, was da alles auf sie zukommt. Die heftigen Schmerzen im Rücken brachte sie mit Überlastung in Verbindung. Sie trieb zu diesem Zeitpunkt mehrere Stunden täglich Sport, ging regelmäßig ins Fitnessstudio und Reiten, außerdem spielte sie Tennis. „Ich dachte damals, dass ich es wohl übertrieben habe und mein Körper rebellierte“, sagt die Münchnerin. „Ich hatte auch schon so eine Ahnung, dass es sich vielleicht um einen Bandscheibenvorfall handeln könnte, aber davon wollten die Ärzte nichts wissen, weil ich ja noch so jung war.“

Doch die Schmerzen, die sich anfühlten wie ein schrecklicher und nicht enden wollender Muskelkater, gingen einfach nicht weg. „Weil alles so furchtbar weh tat, konnte ich nachts nicht schlafen, die Schmerzen sind dann auch in die Brust ausgestrahlt, ich hatte ständig das Gefühl, mein Herz verkrampft sich und das Atmen viel mir schwer“, erzählt die heute 23-jährige. „Ich habe das lange ignoriert und wollte ja auch unbedingt das Abitur schaffen.Manchmal musste sie sogar die verhassten Schmerzmittel nehmen, um den Tag zu überstehen.“

Nach einer längeren und erfolglosen Ärzte-Odyssee und weil es so nicht weitergehen konnte, drängte sie ihre Mutter doch bitte endlich ein MRT machen zu lassen. Also ließ sie sich einen Termin geben und tatsächlich zeigten die Bilder einen Bandscheibenvorfall in der Brustwirbelsäule. Es folgten viele Stunden Physiotherapie und sie wurde immer wieder vertröstet. Man sagte ihr sogar, dass sie sich an die Schmerzen gewöhnen müsse. „Aber ich war doch gerade erst 20 Jahre alt und jetzt bis zum Ende meines Lebens damit klarkommen zu müssen, konnte ich mir einfach nicht vorstellen“, sagt Julia Reischl. „Sogar mein Studium musste ich aufgeben, weil ich rund um die Uhr diese Schmerzen hatte. Am schlimmsten waren Sie beim Sitzen am Schreibtisch.

Ihre Oma gab ihr schließlich den Tipp, sich an ein auf Rückenschmerzen spezialisiertes Medizinisches Versorgungszentrum zu wenden, von der sie in einem Medizin-Magazin in der Arztpraxis gelesen hatte. „Aber auch dort riet man mir zunächst es weiterhin mit konservativer Therapie zu versuchen. Auf die Frage, ob eine Operation nicht helfen könnte, wichen die beratenden Ärzte einer WS-Klinik aus oder wiesen auf die große offene Operation mit einem Zugang durch den Brustraum bis zur Brustwirbelsäule, bei der die Lunge zum Kollabieren gebraucht werden muss und die Gefahr von neurologischen Komplikationen bis hin zur Querschnittslähmung besteht, hin“, so Julia Reischl. „Die konservativen Therapien haben nicht geholfen, die Schmerzen waren mein ständiger Begleiter, beim Gehen, Sitzen, Liegen, Stehen. Ich war schließlich bereit alles mit mir tun zu lassen, ausser einer großen offenen Operation mit vielen Risiken, damit das endlich vorbei ist.

Im Internet stieß Julia Reischl schließlich auf die fachübergreifende Praxisklinik Dr. Schneiderhan & Kollegen und deren Zweitmeinungs-Angebot und machte sich sofort auf den Weg nach dorthin. Hier wurden ihr nach gründlicher Befragung zu ihren Schmerzen und dem bisherigen Therapieverlauf sowie Untersuchung, das erste Mal die Möglichkeit zur Durchführung eines minimal invasiven Eingriffes vorgestellt.  Dr. Reinhard Schneiderhan ist der einzige Arzt in Deutschland der auch bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der oberen Brustwirbelsäule die minimal-invasive Wirbelsäulen-Kathetertherapie durchführt. Da in seinem Zentrum die meisten dieser minimal-invasiven Eingriffe in Europa durchgeführt werden, entschloss ich mich spontan dazu mich diesem Eingriff möglichst bald zu unterziehen „Am XX wurde von ihm persönlich der Wirbelsäulen-Kathetereingriff bei mir durchgeführt und ich bin überglücklich , dass ich diesen Schritt gegangen bin. Mein Zustand besserte sich sofort und schon ein paar Tage später konnte ich endlich wieder zurück in die Uni.“ Sogar mit Sport hat die heute 23-jährige Studentin der Biologie und Chemie wieder angefangen. „Ich kann wieder schlafen, durchatmen und mit jedem Tag wird es besser. Jetzt fühle ich mich erstmals wie 23 und nicht wie 90.

Das sagt der Arzt. Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde und Leiter des gleichnamigen Medizinischen Versorgungszentrums in München-Taufkirchen

Wie kam es zu der erheblichen Therapieverzögerung bei der jungen Patientin?

Dr. Schneiderhan: „Bedauerlicherweise ist die minimal-invasive Kathetertherapie bei Deutschlands Ärzten nicht so bekannt wie z.B. in den USA oder bevorzugen Operateure die Durchführung von offenen und größeren Operationen an der Wirbelsäule. Eine Operation im Bereich der Brustwirbelsäule ist sehr aufwendig und riskant, deshalb gilt es zunächst alle konservativen Möglichkeiten auszuschöpfen.“

Was sind die Vorteile dieser minimal-invasiven Kathetertherapie?

Dr. Schneiderhan: „Die Wirkung ist vergleichbar mit einer klassischen Bandscheibenoperation. Durch die medikamentöse Schrumpfung des störenden Bandscheibengewebes erreicht man eine dauerhafte Entlastung der bedingten Nervenstrukturen. Ohne Hautschnitt, ohne Blutung oder Narbengewebebildung. Dauer des stationären Aufenthalts sind 2 ½ Tage. Danach kurzzeitige Schonung für 2 Wochen und dann Beginn mit der Krankengymnastik. Der Eingriff kann zudem in leichter Dämmerschlagnarkose (keine Vollnarkose) durchgeführt werden.

Wie genau haben Sie das gemacht?

Dr. Schneiderhan: „Bei der Wirbelsäulenkatheter-Therapie handelt es sich um einen minimal-invasiven Eingriff unter leichter Schlafnarkose. Ich habe eine dünne Nadel durch die Haut in den natürlichen Kanal des Kreuzbeines geführt. Das ist fernab der Bandscheibe, die es zu behandeln gilt. Anschließend habe ich einen lenk- und steuerbaren Katheter unter ständiger Bildkontrolle rückenmarksnah bis zur Brustwirbelsäule geführt. Das ist ein sehr filigraner Vorgang, denn es dürfen auf keinen Fall empfindliche Strukturen verletzt werden. Und im Fall der Patientin Julia Reischl wurde der Katheter von mir fast 50 cm in der rückenmarksnahen Verschiebeschicht (Epiduralraum) bis zum störenden Bandscheibenvorfall hochgeschoben. Oben angelangt habe ich eine abgestimmte Medikamentensubstanz gespritzt. Diese hat die Eigenschaft das störende und Schmerzen auslösende Bandscheibengewebe durch Flüssigkeitsentzug zum Schrumpfen zu bringen. Das führt zur dauerhaften Entlastung der Nervenwurzel. Der Schmerz schwindet direkt nach dem Eingriff.“

Warum haben Sie sich für diesen Eingriff entschieden?

Dr. Schneiderhan: „Wir führen die Wirbelsäulenkatheter-Behandlung schon seit 23 Jahren und mit der größten Erfahrung in Europa durch. Und wissen um den Stellenwert dieser minimal-invasiven Behandlungsmethode bei Bandscheibenvorwölbungen und Vorfällen, kombinierten Spinalkanalstenosen sowie Narbengewebebildungen nach Wirbelsäulen Eingriffen im Bereich der gesamten Wirbelsäule. Eine große internationale Langzeitstudie konnte erst kürzlich nachweisen, dass dieser Eingriff bei chronischen Rückenschmerzen mit Nervenwurzelbeteiligung die größten Erfolgsaussichten hat.“

Den kompletten Artikel der Bild der Frau hier lesen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Bandscheibenvorfall und einem Hexenschuss?

Der Hauptunterschied zwischen einem Bandscheibenvorfall und einem Hexenschuss liegt in der Ursache und den Symptomen der Rückenbeschwerden:

Bandscheibenvorfall (BSV/Prolaps):

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der gallertartige Kern einer Bandscheibe durch Risse im äußeren Faserring austritt. Dies kann durch Verschleiß, altersbedingte Abnutzung oder durch plötzliche, ungewöhnliche Belastungen verursacht werden.

Die Symptome eines Bandscheibenvorfalls können vielfältig sein. Häufig kommt es zu Schmerzen, die von der betroffenen Stelle in Arme oder Beine ausstrahlen. Außerdem können Taubheitsgefühle, Kribbeln oder sogar Lähmungen in den betroffenen Bereichen auftreten. Wenn der Vorfall nahe des Ischiasnervs stattfindet, kann es zu Ischialgie kommen, einer Reizung des Ischiasnervs, die starke Schmerzen bis in die Beine verursacht.

Hexenschuss (Lumbago):

Ein Hexenschuss ist meist die Folge einer plötzlichen, ungeschickten Bewegung oder Hebung, die eine Überdehnung oder Überlastung der Muskeln und Bänder im Rückenbereich verursacht.

Die Symptome eines Hexenschusses beschränken sich in der Regel auf einen plötzlichen, scharfen Schmerz im unteren Rückenbereich. Die Schmerzen sind meist lokal und strahlen nicht in Arme oder Beine aus. Es kommt nicht zu neurologischen Symptomen wie Taubheit oder Lähmungen.

Ein Bandscheibenvorfall ist typischerweise durch Schmerzen gekennzeichnet, die in andere Körperteile ausstrahlen können, begleitet von möglichen neurologischen Symptomen wie Taubheit oder Schwäche. Im Gegensatz dazu äußert sich ein Hexenschuss meist durch plötzlich auftretende, starke Schmerzen im unteren Rücken, die jedoch auf diesen Bereich beschränkt bleiben und weder ausstrahlen noch von neurologischen Problemen begleitet sind.

Was vermeiden bei einem Bandscheibenvorfall?

Um die Situation nicht zu verschlimmern oder zusätzliche Schmerzen zu verursachen, empfehlen wir bestimmte Aktivitäten und Verhaltensweisen zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Schwere Gegenstände heben: Das Heben schwerer Lasten kann zusätzlichen Druck auf die geschädigte Bandscheibe ausüben und die Symptome verschlimmern.
  • Plötzliche oder ruckartige Bewegungen: Solche Bewegungen können den Druck auf die Bandscheibe und die Nerven erhöhen.
  • Lange sitzen oder stehen: Längere einseitige Körperhaltungen können zu einer erhöhten Belastung der Wirbelsäule führen und Schmerzen verstärken.
  • Falsche Haltung: Eine schlechte Körperhaltung, vor allem beim Sitzen oder Stehen, kann den Druck auf die Bandscheibe unnötig erhöhen.
  • Intensive oder ungewohnte körperliche Aktivität: Sportarten oder Übungen, die hohe Belastungen oder abrupte Bewegungen erfordern, sollten vermieden werden, bis die Symptome abgeklungen sind.
  • Ignorieren der Schmerzen: Übergehen Sie nicht die Schmerzsignale Ihres Körpers und vermeiden Sie Aktivitäten, die Schmerzen verursachen oder verstärken.
  • Verzicht auf ärztlichen Rat: Vermeiden Sie es, eine Selbstbehandlung ohne Rücksprache mit einem Arzt durchzuführen, da dies zu einer Verschlechterung des Zustandes führen kann.
  • Rauchen: Rauchen kann die Heilung beeinträchtigen, da es die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung der Bandscheiben beeinträchtigt.
  • Joggen und andere hochbelastende Sportarten: Solche Aktivitäten können aufgrund der wiederholten Stoßbelastungen die Wirbelsäule und insbesondere die Bandscheiben stark beanspruchen. Vermeiden Sie Sportarten wie Basketball, Fußball oder Tennis, bis die Symptome abgeklungen sind und dies von einem Arzt empfohlen wird.

Jeder Bandscheibenvorfall ist einzigartig und braucht individuelle Behandlung. Folgen Sie stets den Empfehlungen Ihres Arztes. Unterschiede in der Schwere des Vorfalls und Ihrer persönlichen Situation sind wichtig für die Wahl der Behandlung. 

Bei Unsicherheit oder anhaltenden Problemen stehen wir Ihnen gerne für eine Zweitmeinung zur Verfügung. Eine fachkundige Einschätzung ist wichtig, um den besten Weg für Sie und Ihren Rücken zu finden.

25years
Dr. med. Reinhard Schneiderhan

Dr. Reinhard Schneiderhan

Orthopäden
in Taufkirchen  auf jameda

jameda Bewertung vom 26.01.2020

doppelter Bandscheibenvorfall - Operation

"Der Empfehlung zu Dr. Sommer zu gehen mit meinen Rückenschmerzen, bin ich sehr dankbar. Was ein Krankenhaus nicht erkannt hat, fand er in Sekunden heraus und stellt die richtige Diagnose. Er leitete 2 Behandlungswege ein und informierte mich gleich, das wenn diese nicht helfen würden, ich um eine Operation nicht herum kommen würde.Somit kam es dann leider auch zu der angekündigten Operation, welche ohne jegliche Komplikationen verlief und ich nur empfehlen kann. 4 Tage Krankenhaus und dann noch 14 Tage ausruhen Zuhause mit einer 4 wöchigen REHA hinterher, konnte ich sehr schnell wieder die Arbeit aufnehmen. Bin super dankbar dafür. Mario Allonge"

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