Schmerzkonsil: Auswahl individuell angepasst Schmerztherapie
Die Schmerztherapie nimmt im klinischen Bereich einen immer wichtigeren Platz ein. Das sogenannte Schmerzkonsil umschreibt ein Expertenteam, das für die Auswahl und Durchführung einer individuell angepassten Schmerztherapie verantwortlich ist. Zu unterscheiden ist hierbei das Konsil für chronische Schmerzen und das für Akutschmerzen, wie etwa nach Unfällen, einer Geburt oder einer Operation. Außerdem ist die ambulante von der stationären Schmerztherapie zu unterscheiden.
Rückenschmerzen zählen in Deutschland zu den folgenschwersten Gesundheitsproblemen und treten in allen Altersgruppen und gesellschaftlichen Schichten auf. Zu den wichtigsten Therapien zählt hierbei immer, das Lindern oder besser noch Beseitigen der Schmerzen, um durch Schonhaltungen oder gar Bewegungsrückzug das Problem nicht maßgeblich zu verschlimmern. Denn halten die Schmerzen über einen längeren Zeitraum an, besteht die Gefahr einer Chronifizierung, wenn es nicht ohnehin schon dazu gekommen ist.
Für langanhaltende Schmerzen gibt es unser Schmerzkonsil, gebildet aus Schmerztherapeuten, Orthopäden, Neurochirurgen, Neurologen und Radiologen. Verschiedenartige Schmerzursachen erfordern schließlich unterschiedliche Therapieansätze: Die multimodale Schmerztherapie kombiniert je nach Beschwerde Bild beispielsweise Medikamente, minimalinvasive Therapien, Physiotherapie, Verhaltenstherapie und Ernährungsberatung. In jedem Fall ist neben der Anamnese sowie der klinischen Untersuchung eine ausführliche Schmerzanalyse unverzichtbar, in der Regel durch einen Schmerzfragebogen und gegebenenfalls durch ein Schmerztagebuch.
Indikationen für die ambulante oder stationäre Schmerztherapie
Das Behandlungskonzept über ein Schmerzkonsil erreicht sehr gute Ergebnisse bei stärksten akuten sowie chronischen Schmerzzuständen, bei denen die bisherigen Therapiemaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten, wie etwa:
- Akute und chronische Schmerzzustände der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule
- Akute und chronische Schmerzzustände nach Bandscheibenoperationen
- Intervertebralarthrose, Arthritis (Verschleiß der Wirbelgelenke, Wirbelgelenkentzündung)
- Facettensyndrome (Wirbelgelenkschmerzen)
- Schwindel und Migräne
- Gelenkschmerzen
- Rheumaschmerzen
- Polyneuropathie (Nervenschmerzen)
- Schmerzen bei Durchblutungsstörungen
Der Schmerzfragebogen
Der mehrseitige Fragebogen wird Schmerzpatienten immer vorgelegt. Er liefert einen ersten Eindruck über die Stärke der empfundenen Schmerzen. Vor allem, wenn Rückenschmerzen über Monate oder gar Jahre hinweg anhalten, wird der Schmerzfragebogen zum unverzichtbaren analytischen Hilfsmittel, um Schmerzzustände in ihrer Gesamtheit beurteilen zu können. Der Patient gibt die Intensität seiner Schmerzen je nach Körperregion in Skalen von 0 (keine Schmerzen) bis 10 (unerträgliche Schmerzen) an und beantwortet Fragen beispielsweise über die Häufigkeit und Stärke der Schmerzen in den letzten vier Wochen, die Häufigkeit von Arbeitsausfällen, außerdem wird die Schlafqualität untersucht und vieles mehr. Der Schmerzfragebogen gibt letzten Endes nicht nur Aufschluss über die Qualität der Schmerzen und die bislang gescheiterten Therapieversuche, sondern über die Lebensqualität mit den Schmerzen im Allgemeinen. Zusätzlich zum Schmerzfragebogen empfehlen wir das Führen eines Schmerztagebuches, das den Verlauf der weiteren Behandlung begleitet und unterstützt.
Ambulante Schmerztherapie
Patienten mit akuten Symptomen erhalten in der Praxis ambulante Therapien wie Nervenwurzel-, Infusions- und Akupunkturbehandlungen, außerdem Chirotherapie sowie physikalische und krankengymnastische Therapien. Die Operationseinheit unserer Praxisklinik ist mit einem modernen Bildwandler sowie Behandlungszimmern mit Überwachungsplätzen und modernster medizinischer Technik ausgestattet.
Stationäre Schmerztherapie
Für besonders intensive Schmerztherapien ist ein stationärer Aufenthalt empfehlenswert. Im Rahmen einer kurzzeitigen stationären Behandlung werden gezielt Medikamente an die schmerzende Wirbelsäule und in die Nähe des Rückenmarks unter Operationsbedingungen injiziert, manchmal kommen spezielle Infusionsbehandlungen hinzu. Das stationäre Schmerztherapiekonzept basiert auf den modernsten Erkenntnissen der physikalischen Therapie und Krankengymnastik. In unserer Partnerklinik, in der wir unsere stationären Patienten behandeln, werden alle Bereiche der physikalischen Therapie wie verschiedene Wärme- und Kälteanwendungen, Elektrotherapie, Balneotherapie und die verschiedensten Formen der Krankengymnastik durch qualifiziertes Personal angeboten.