Bandscheibenvorfall HWS (Halswirbelsäule)

Ein Bandscheibenvorfall kann in jedem Bereich der Wirbelsäule auftreten. Zu 90% ist die Lendenwirbelsäule (LWS) betroffen. Die wenigsten entfallen auf die Brustwirbelsäule (BWS) und ca. 8% auf die Halswirbelsäule (HWS).

Die Bandscheibe selbst liegt zwischen zwei Wirbelkörpern und ermöglicht der Wirbelsäule Drehungen und seitliche Bewegungen des Oberkörpers. Sie besteht aus einem weichen Kern wasserhaltiger Gallertmasse (80 Prozent Wasser) und einem ihn umgebenden straffen Ring aus Faserknorpel (Anulus fibrosis). Die Bandscheiben wirken wie ein „Stoßdämpfer“ und fangen Stöße und Erschütterungen ab.

Inhalte Bandscheibenvorfall HWS:

Aufbau der HWS

Die Halswirbelsäule besteht aus sieben Halswirbeln (C1-C7), die zwischen dem Kopf und der Brustwirbelsäule liegen. Sie weist eine natürliche Krümmung nach vorne auf. Die einzelnen Wirbelkörper werden nach unten hin immer größer. Die Halswirbelsäule ermöglicht es den Kopf zu beugen und zu strecken sowie nach vorne und hinten zu neigen, ebenso die Seitwärtsneigung und Drehung.

Die ersten Wirbel der Halswirbelsäule sind der Atlas und der Axis. Diese oberen beiden Halswirbel bilden die Kopfgelenke. Beide unterscheiden sich im Aufbau von den anderen Halswirbeln.

Der Atlas (C1) ist der erste Wirbel der Halswirbelsäule und bildet einen knöchernen Ring. Anders als alle anderen Wirbel, hat er keinen Dornfortsatz und keinen Wirbelkörper. Der zweite Wirbel der Halswirbelsäule, auch als Axis (C2) bezeichnet, ist an einem Knochenfortsatz zu erkennen. Dieser ragt in den Atlas hinein. Alle weiteren 5 Halswirbel bestehen aus einem Wirbelkörper, Wirbelbogen, einem Dornfortsatz, zwei Querfortsätzen und viel Gelenkfortsätzen.

Die beiden oberen Gelenkfortsätze bilden jeweils mit den unteren Gelenkfortsätzen des darüber liegenden Wirbels die Facettengelenke (auch Wirbelgelenke). Diese sorgen für die Beweglichkeit und Stabilität. Zwischen dem Wirbelkörper und dem Wirbelbogen befindet sich ein Hohlraum, das sogenannte Wirbelloch. Alle Wirbel bilden damit gemeinsam den Wirbelkanal (auch Spinalkanal), in dem das Rückenmark verläuft.

Vom Rückenmark zweigen zwischen den Wirbeln paarweise angeordnete Spinalnervenwurzeln ab. Sie leiten Berührungsreize an das Rückenmark und letztendlich das Gehirn weiter. Außerdem übertragen sie Informationen, die Bewegungen der Nackenmuskulatur betreffen.

Die Bandscheibe selbst liegt zwischen zwei Wirbelkörpern und ermöglicht der Wirbelsäule Drehungen und seitliche Bewegungen des Oberkörpers. Die Halswirbelsäule besitzt fünf Bandscheiben, denn zwischen Kopf und Atlas sowie zwischen Atlas und Axis befinden sich keine. Die Bandscheiben bestehen aus einem weichen Kern wasserhaltiger Gallertmasse (80 Prozent Wasser) und einem ihn umgebenden straffen Ring aus Faserknorpel (Anulus fibrosis). Die Bandscheiben wirken wie ein „Stoßdämpfer“ und fangen Stöße und Erschütterungen ab. Durch Druck wird der Gallertkern flacher und versucht, sich zu allen Seiten auszubreiten. Der Faserring wirkt dann wie ein Gürtel, der die Belastung gleichmäßig verteilt.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule?

Dame-mit-Bandscheibenvorfall-HWS-Schmerzen

Nackenschmerzen können ein Indikator sein

Bei einem Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule, auch zervikaler Bandscheibenvorfall genannt, tritt Material aus dem inneren Gallertkern einer Bandscheibe im Halsbereich durch den umhüllenden Faserring nach außen (Prolaps). Der gallertartige Inhalt der Bandscheibe tritt durch den gerissenen Faserring dann in den Wirbelkanal (Spinalkanal), infolgedessen es zu Quetschungen und Einengungen (Kompression) des Rückenmarks oder der dort verlaufende Nerven (Spinalnerven) kommen kann. Dies führt zu starken Schmerzen im Nacken-, Arm- und Schulterbereich auch Lähmungserscheinungen sind möglich.

Welche Ursachen hat ein Bandscheibenprolaps der HWS?

Bandscheibenvorfall-HWS-Grafische-Darstellung

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule: Durch Risse im Faserring (Anulus fibrosus) können Anteile der Gallertmasse (Nucleus pulposus), dem inneren Teil der Bandscheibe austreten und Rückenmark oder Nerven komprimieren.

Ein Bandscheibenvorfall HWS (Halswirbelsäule) kann bereits ab dem mittleren Lebensalter auftreten. In der Regel ist dieser die Folge von Abnutzung, Verschleiß und Alterung, welche zum Elastizitätsverlust und Risse im Faserring der Bandscheibe führen. Aber auch chronische Fehlhaltungen oder Überlastungen durch besondere Beanspruchungen auf die Halswirbelsäule können eine entsprechende Belastung in den dortigen Bandscheiben hervorrufen, welche von einer Vorwölbung des Gallertkerns in den Faserring bis hin zum eigentlichen Bandscheibenvorfall führen kann. In den seltensten Fällen ist ein Unfall ursächlich für einen Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich.

Fehlhaltungen kommen viel häufiger vor als man denkt, Schuld ist unser Alltag. Und zwar hauptsächlich die sitzenden Tätigkeiten oder durch nach vorne geneigter körperlicher Belastung beim Arbeiten.
Die meisten von uns verbringen den größten Teil ihres Tages mit geneigter Kopfhaltung nach unten oder nach vorne, sei es durch den ständigen Blick auf das Smartphone oder auf die Tastatur. Haben Sie schon mal eine fünf Kilogramm schwere Hantel in die Hand genommen oder ein paar Übungen mit ihr gemacht? Das ist schon eine echte Herausforderung. Unser Kopf ist übrigens auch etwa fünf Kilogramm schwer. Allerdings nur dann, wenn wir ihn aufrecht halten. „Neigen wir unsere Oberstes nach vorne, beispielsweise, um auf unser Smartphone zu schauen, wirken sogar Kräfte von bis zu 20 Kilogramm“, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen Medizinischen Versorgungszentrum in München Taufkirchen. Das ist Schwerstarbeit für die Muskeln rund um die Halswirbelsäule und kann gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.“

Zudem sackt bei langem Sitzen sackt unser Oberkörper immer mehr in sich zusammen, so dass wir einen runden Rücken machen und die Schultern nach vorne fallen lassen. Aus dieser Position schauen wir oft auf einen Bildschirm und überstrecken dadurch den Hals. Dies belastet die Bandscheiben sehr.

Zu einseitige Bewegungen und Belastungen der Bandscheiben der Halswirbelsäule führt auch zur Verkürzung der Muskulatur und demnach zu Verspannungen.

Bei diesen Fehlhaltungen der Halswirbelsäule werden die Bandscheiben kaum entlastet. Wir nutzen kaum die volle Beweglichkeit der Halswirbelsäule, viel zu selten wird der Kopf vollständig in den Nacken gelegt oder bis zur Brust heruntergeneigt oder gar komplett seitlich nach links und rechts gedreht.

  • Schwächung des Faserrings durch altersbedingte Degeneration
  • Schwächung des Faserrings durch Fehl- und Überbelastungen (z. B. langes Sitzen und zu wenig oder einseitige Bewegung)
  • Schwache Nacken- und Rückenmuskulatur (HWS)
  • Ruckartige Bewegung oder Drehbewegung des Kopfes
  • Genetische Faktoren wie familiär gehäuft auftretende Rückenbeschwerden oder Bandscheibenvorfälle
  • Einseitige Ernährung

Welche Symptome hat ein Bandscheibenvorfall in der HWS?

  • Schmerzen im Nacken , die bis in den Kopf und/oder die Schulterregion reichen
  • Schmerzen, Gefühlsstörungen oder einem Schwächegefühl, die vom Nacken in Arme, Handrücken und/oder Finger ziehen
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Arm oder Hand
  • Schwäche oder Lähmung der Armmuskulatur

Das individuelle Beschwerdebild des Bandscheibenprolaps richtet sich nach den folgenden Faktoren:

  • Bandscheibenvorfall HWS_MRT-Aufnahme

    MRT- Aufnahme eines Bandscheibenvorfalls in der Halswirbelsäule

    Welcher Abschnitt der Halswirbelsäule ist betroffen?

  • In welchem Maße sind benachbarte Nerven durch den Bandscheibenvorfall eingequetscht?

 

Wie wird ein Bandscheibenvorfall in der HWS behandelt?

Ein Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich wird bei uns soweit möglich vor allem im Rahmen einer konservativen Behandlung mit Übungen und schmerzlindernden Medikamenten therapiert. Die Schmerztherapie hat hier einen hohen Stellenwert. Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, Schonhaltungen zu vermeiden, die die Rückenmuskulatur zusätzlich verspannen und die Symptome verschlimmern. Und auch Wärme kann Besserung bringen: So wird die Durchblutung angeregt und die verspannte Muskulatur lockert sich. Zu den Optionen einer konservativen Therapie zählen des Weiteren die Akupunktur, die Osteopathie oder Massagenanwendungen.

Bei besonders hartnäckigen Beschwerden wenden wir wirbelsäulennahe Infiltrationen zur Diagnose und Therapie an.

Sollten die Beschwerden jedoch zu lange anhalten, sind weitere Schritte einzuleiten. Ein Großteil der Operationen an der Bandscheibe ist meist unnötig. In vielen Fällen reicht ein minimalinvasiver operativer Eingriff  aus, um die Beschwerden zu beseitigen. Hier wenden wir die Behandlung mit Mikrolaser an, die ohne das Setzen eines Schnitts auskommt. Dank dieser Methode lassen sich Schmerzen, die durch einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule verursacht werden, gezielt und effektiv behandeln. Die Mikrolasertherapie nach Dr. Schneiderhan erlaubt zudem eine Behandlung in besonders engen und schwer zugänglichen Bereichen der Bandscheiben im Halswirbelbereich.

Vor genau 62 Jahren erzeugte der US-Amerikaner Theodore Harald Maiman den ersten Laserstrahl. Seither hat sich die Technik stetig weiterentwickelt. So weit, dass sie heute auch in der Medizin bei millimetergenauen Eingriffen zum Einsatz kommen können. Dr. Reinhard Schneiderhan und sein Team vom gleichnamigen Wirbelsäulenzentrum in München-Taufkirchen gehörten zu den ersten Medizinern in Deutschland, die die gebündelten Lichtstrahlen bei der Behandlung von Rückenschmerzen eingesetzt haben.

Dr. Schneiderhan erklärt: „Laser lassen sich nach Wellenlänge und nach aufgewandter Energie unterscheiden. Bei Eingriffen an einer defekten Bandscheibe nutze ich deshalb einen so genannten Mikrolaser. Denn mit ihm kann ich ultragenau vorgehen.“ Wie oben erklärt kommt es bei einem Bandscheibenvorfall zu einem Riss im eigentlich schützenden Faserring. Gewebe tritt aus und es kommt zu Engstellen, die auf Nerven drücken können. Das verursacht in vielen Fällen heftige Schmerzen, in manchen Fällen auch Taubheitsgefühle und Lähmungen. Ein Mikrolaser ist in der Lage, den entstandenen Schaden zu beheben. „Bei der Mikrolaserbehandlung schiebe ich eine sehr dünne Punktionsnadel unter Röntgenkontrolle bis hin zur betroffenen Bandscheibe“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan. Durch diese Punktionsnadel führe ich dann eine Mikrolaserglasfaser. Diese sondert Licht einer konstanten Wellenlänge ab und genau das führt zu einer Schrumpfung der defekten Bandscheibenanteile.“

Die Laserwirkung hat gleich vier gewünschte Effekte:

1) Das hervorgetretene Bandscheibengewebe schrumpft und entlastet so die betroffene Nervenstruktur (Ischias) nachhaltig.

2) Es erfolgt eine Unterbindung der Schmerzfasern in der Bandscheibe, somit wird diese schmerzfrei

3) Zerstörung von Schmerzhormon -und Entzündungsbildungsstätten, dadurch bilden sich Entzündungen in der Bandscheibe zurück

4) Durch die Laserwirkung werden kleine Einrisse in der Bandscheibe «verschweißt», d.h. die Bandscheibe wird wieder belastbar.

Meist verschwindet der Schmerz bereits direkt nach dem Eingriff an der Halswirbelsäule. Die Behandlung erfolgt als zweitägige kurzstationäre Therapie. Eine ambulante Reha Behandlung kann bereits nach 2 Wochen beginnen und je nach Belastungsprofil ist auch Sport zeitnah wieder möglich.

Dr. Schneiderhan hat die Behandlung in den letzten Jahren immer weiter verbessert und ist mittlerweile sogar in der Lage besonders enge und schwer zugängliche Bereiche der Bandscheiben in der Halswirbelsäule zu erreichen. Möglich macht das eine noch dünnere Laserfaser. Mit dieser ist es dann sogar möglich in Bandscheibenbereiche vorzudringen, die aufgrund starken Verschleißes massiv an Höhe eingebüßt haben. Auch knöcherne Randkantenbildungen, die den Weg versperren, sind dann kein Hindernis mehr. Das hochmoderne Behandlungsverfahren nennt sich Perkutane Laserdiskusdekompression und -nukleotomie, kurz PLDN. Zum Einsatz kommt dabei ein so genannter Diodenlaser.

Ist eine Operation unumgänglich, gehen wir in unserem MVZ Dr. Schneiderhan & Kollegen mikrochirurgisch vor und entfernen den vorgetretenen Teil des Gallertkerns, so dass die Nervenwurzeln entlastet werden.

25years
Dr. med. Reinhard Schneiderhan

Dr. Reinhard Schneiderhan

Orthopäden
in Taufkirchen  auf jameda

jameda Bewertung vom 26.01.2020

doppelter Bandscheibenvorfall - Operation

"Der Empfehlung zu Dr. Sommer zu gehen mit meinen Rückenschmerzen, bin ich sehr dankbar. Was ein Krankenhaus nicht erkannt hat, fand er in Sekunden heraus und stellt die richtige Diagnose. Er leitete 2 Behandlungswege ein und informierte mich gleich, das wenn diese nicht helfen würden, ich um eine Operation nicht herum kommen würde.Somit kam es dann leider auch zu der angekündigten Operation, welche ohne jegliche Komplikationen verlief und ich nur empfehlen kann. 4 Tage Krankenhaus und dann noch 14 Tage ausruhen Zuhause mit einer 4 wöchigen REHA hinterher, konnte ich sehr schnell wieder die Arbeit aufnehmen. Bin super dankbar dafür. Mario Allonge"

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